In dem Gewässer rund um die Burg Wissem kommt zu wenig Wasser an. Das will die Stadt ändern.
SanierungspläneTroisdorfer Burggraben soll nicht mehr austrocknen

Der Burggraben in Troisdorf soll saniert werden.
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Gut, dass mit feindlichen Angriffen auf die Burg Wissem kaum noch zu rechnen ist: Am Burggraben nämlich würden sie kaum aufgehalten. Regelmäßig trocknet das Gewässer in Trockenperioden aus. Doch das soll sich ändern. Die Mitglieder im städtischen Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz brachten das Vorhaben auf den Weg.
1,2 Millionen Euro stehen dafür im städtischen Haushalt. In einem ersten Schritt nach der Beauftragung durch den Ausschuss plant die Fachabteilung im Rathaus, sich auf ein Förderprogramm des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung zu bewerben. Das Programm „Grüne Infrastruktur“ unterstütze Biodiversität und Ökosysteme in besiedelten Gebieten, informierten die Planer den Ausschuss.
Die Bedeutung kühler Orte wächst auch in Troisdorf
Davon profitierten im Fall des Burggrabens Pflanzen- und Tierarten, aber auch das Mikroklima und damit die Menschen, heißt es weiter in der Vorlage zur Sitzung: Mit fortschreitender Erwärmung nimmt die Bedeutung kühler Orte auch und gerade in den Städten zu. Ein ausgetrockneter Burggraben aber kann dazu nicht positiv beitragen. Bei erfolgreicher Bewerbung um Zuschüsse wachse der Spielraum für Planung und Gestaltung.
Mehrfach hat in den vergangenen Jahren die Stadt Troisdorf teilweise erkleckliche Summen in die Hand genommen, um Wasserläufe und -flächen im Waldpark in Richtung Natur zu entwickeln. So wurden im Sommer 2023 die defekten Rohre des Manzbachs unweit der Altenrather Straße und dessen Einlauf in den Burggraben saniert. Zuvor hatte man bei Untersuchungen festgestellt, dass alte Rohre und Teiche dafür verantwortlich sind, dass zu wenig Wasser im Burggraben ankommt.
Der Manzbach ist der einzige nennenswerte Zulauf des Grabens. Er entspringt im Waldpark hinter der Burg Wissem; etwa 200 Meter weit fließt er in einem Bachbett, das als „natürlich und ökologisch wertvoll“ bezeichnet wird. In der Teichanlage im Waldpark sind die Ufer mit Beton und Rasengittersteinen eingefasst, verrohrt fließt er Bach über private Grundstücke mit weiteren Teichen in Richtung Altenrather Straße bis zur Mündung in den Burggraben.
Troisdorfer Ententeich bekommt natürlich gestaltete Ufer
Vor etwa zweieinhalb Jahren haben Planungen begonnen mit dem Ziel, den Waldparkteich umzugestalten. Der soll – die Arbeiten sind für das kommende Jahr geplant – naturnahe Böschungen bekommen, während zwei kleinere Teiche am Oberlauf des Manzbachs verfüllt werden. Entlang des Bachlaufs sind kleine Mulden geplant, die nach starkem Regen kleine Tümpel bilden. Auch die Gestaltung des Bachlaufs wird dazu beitragen, die Wasserverluste zu minimieren.

Auch der Ententeich im Troisdorfer Waldpark soll umgestaltet werden.
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Der Manzbach selbst wird in Zukunft am Teich vorbeigeführt, allerdings, so die Planer, im heutigen Bett des Hauptteichs. Getrennt vom Teich durch einen Damm, kann der Bach am südlichen Auslauf gestaut und so der Wasserstand im Teich reguliert werden. In Vorbereitung der Umbauarbeiten wurde im Spätwinter 2024 das Wasser abgelassen, die Schlammschicht am Grund untersucht und auch die Ufereinfassungen begutachtet: So gut es geht, sollen die Bäume am Rand erhalten bleiben.