Vier Millionen Euro teuerMuch nimmt neue Rettungswache in Betrieb

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Landrat Sebastian Schuster (3.v.r.) weihte die neue Wache ein, in der dauerhaft zwei Fahrzeuge stationiert sind.

Landrat Sebastian Schuster (3.v.r.) weihte die neue Wache ein, in der dauerhaft zwei Fahrzeuge stationiert sind.

Much – Wenn jemand in Much einen Rettungswagen benötigt, startet dieser ab sofort von der neuen Rettungswache an der B 56 bei Niederwahn. Die Container-Anlage in der Zanderstraße, die acht Jahre lang als Provisorium fungierte, hat damit ausgedient. In dem hochmodernen Gebäude stehen den Mitarbeitern Aufenthalts- und Ruheräume zur Verfügung. Bürgermeister und Landrat eröffneten die Wache im Beisein von weiteren Verantwortlichen. „Der öffentlichen Hand wird ja oft unterstellt, ihre Bauprojekte würden zu lange dauern – davon kann hier keine Rede sein“, lobte Landrat Sebastian Schuster den schnellen Baufortschritt.

Baubeginn im November 2019

In der Tat war der Spatenstich erst im August 2019 erfolgt, im November begann man mit dem Rohbau. Seit Februar diesen Jahres ist die Rettungswache fertig, nun bezogen die Mitarbeiter der Johanniter-Unfallhilfe die Räume. Vier Millionen Euro betrugen die Kosten, inklusive des Erwerbs des Grundstücks. Übernommen hat sie der Rhein-Sieg-Kreis. Rund 800 Quadratmeter umfasst der Komplex, 250 davon entfallen auf die Fahrzeughalle, die Platz für bis zu drei Rettungswagen bietet. Ein Fahrzeug der Gemeinde wird dauerhaft im Einsatz sein, eines des Kreises dient als Ersatz. „Die Halle ist nach neuesten ökonomischen Standards geplant: Wenn der Bedarf besteht, kann die Leitstelle die Wache innerhalb einer halben Stunde mit einem dritten Wagen besetzen“, sagt Michael Rudersdorf, Dezernent für den Bevölkerungsschutz im Kreis. Zwei Mitarbeiter sind jeweils 24 Stunden vor Ort, unterstützt werden sollen sie von einem Auszubildenden oder Praktikanten.

Genug Platz bietet die neue Garderobe: Julian Müller hat seine Jacke schon aufgehängt, Hausschuhe zieht er auch gleich an.

Genug Platz bietet die neue Garderobe: Julian Müller hat seine Jacke schon aufgehängt, Hausschuhe zieht er auch gleich an.

Die Wache bedient das komplette Gemeindegebiet Muchs mit Ausnahme der südöstlich gelegener Ortschaften Birrenbachshöhe, Eichhof, Derscheid, Löbach und Tüschenbonnen – sie werden von Ruppichteroth aus angefahren. Dies ist im Hinblick auf die vorgeschriebenen Fristen wichtig, da ein Rettungswagen im ländlichen Raum innerhalb von zwölf Minuten am Einsatzort sein muss.

Ruheräume für Mitarbeiter

In der neuen Rettungswache befinden sich nicht nur Arbeitszimmer und Büros, sondern auch acht Ruheräume für die Mitarbeiter, die hier 24 Stunden am Tag auf einen Notruf warten. In einem Lager können sie Medikamente aufbewahren, um die Fächer in den Rettungswagen nachzufüllen. Ein Gruppenraum dient für gemeinsame Konferenzen, aber auch für Trainingseinheiten mit Auszubildenden.

Feuerwache Much Wohnraum

In der neuen Rettungswache stehen ein Aufenthaltsraum und eine Küche zur Verfügung.

Im Aufenthaltsraum stehen zwei Sessel, auch eine Küche ist vorhanden. Besonders freuen sich die Lebensretter aber über die Terrasse mit Blick auf das hügelige Hinterland und die Wohnhäuser Niederwahns. „Der Grill steht noch in der Garage“, sagt Julian Müller, Leiter des Johanniter-Regionalverbandes Bonn/ Rhein-Sieg/Euskirchen schmunzelnd.

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Eine Garderobe verbindet die Fahrzeughalle mit den Bereitschaftsräumen, außerdem gibt es einen Waschraum für Material und Kleidung. „Drinnen sollen die Leute dann auch Hausschuhe tragen“, so Müller. An die drei Hallen schließt eine Waschanlage an. „Hier hat sich der Kreis nicht lumpen lassen, es gibt sogar eine Leiter, um das Dach zu waschen – die Geräte sind vom Allerfeinsten“, freut sich der Rettungsdienstmitarbeiter. „Wir sind sehr glücklich, aus den Containern raus zu sein, denn dort befand sich alles auf engstem Raum.“

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