Abo

Shopping in LeverkusenDreimal vier verkaufsoffene Sonntage geplant

Lesezeit 3 Minuten
So voll war die City noch beim Frühlingsmarkt mit Verkaufssonntag im Jahr 2019.

So voll war die City noch beim Frühlingsmarkt mit Verkaufssonntag im Jahr 2019.

Leverkusen – Auch im kommenden Jahr soll es wieder jeweils vier verkaufsoffene Sonntage in den Stadtzentren Wiesdorf, Opladen und Schlebusch geben. Eine entsprechende Entscheidung, die der Rat in seiner Sitzung am 4. Oktober treffen soll, wird derzeit in den politischen Gremien vorbereitet, wo sich eine breite Zustimmung abzeichnet.

In der Bezirksvertretung für Opladen stimmte beispielsweise nur der Vertreter der Linken, Simon Hans Kappes, gegen eine Erlaubnis, weil Verkaufssonntage allein auf dem Rücken der Beschäftigten im Einzelhandel ausgetragen werde.

Damit liegt Kappes ganz auf der Linie der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, die Verkaufssonntage grundsätzlich ablehnt, auch schon erfolgreich dagegen geklagt hat und immer wieder einmal Rechtsmittel einlegt. Solche Klagen von Verdi gebe es immer wieder „nach dem Gießkannenprinzip“, so Michael Schmidt vom Ordnungsamt.

Alles zum Thema Opladen

Verdi mauert

In ihrer ausführlichen Stellungnahme zu den in Leverkusen geplanten Veranstaltungen schreibt die Gewerkschaft: „Die Öffnung von Verkaufsstellen am Sonntag bedeutet für die Beschäftigten des Einzelhandels Sonntagsarbeit, sie können an desen Sonntagen nichts mit ihren Freunden und Familien unternehmen, nicht am kulturellen und politischen Leben teilnehmen. Deswegen werden verkaufsoffene Sonntage von uns aus grundsätzlichen Erwägungen heraus abgelehnt.“ Der Gewerkschaft fehlt für eine solche Ausnahmegenehmigung auch „ein Prognose, dass die jeweiligen Veranstaltungen ein größeres Interesse finden als die Ladenöffnungen“.

Der Katholikenrat Leverkusen macht keine rechtlichen Bedenken gegen die begrenzten Sonntagsöffnungen – maximal fünf Stunde ab 13 Uhr – geltend, gibt aber zu bedenken, dass es immer mehr zu einer Verwischung der Grenzen zwischen Arbeits- und Freizeitleben komme. Auch seien die Anlässe für die geplanten Sonntagsöffnungen nicht unbedingt zwingend.

Die Industrie- und Handelskammer begrüßt die Sonntagsöffnung ganz grundsätzlich und hält diese für „ein probates Instrument der Einzelhandelsförderung“. Die in Nordrhein-Westfalen erweiterten rechtlichen Möglichkeiten dafür sollten voll ausgeschöpft werden.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Leverkusener Grünen befürworten nur ausnahmsweise die geplanten Verkaufssonntage. „Wir sind im Prinzip dagegen“, so ihr Vertreter Stefan Pausch in der Bezirksvertretung für Opladen. „Aber diesmal sind wir wegen Corona dafür, damit der örtliche Einzelhandel ein wenig seine Verluste aus der Krise aufholen kann.“ Andreas Keith (AfD) hält Verkaufssonntage grundsätzlich für nötig, damit sich der stationäre Handel der Konkurrenz aus dem Netz erwehren kann: „Das Internet schläft nicht.“

Die geplanten Termine

Die Werbegemeinschaft City Leverkusen plant Verkaufssonntage 2022 zu folgenden Anlässen: Frühlingsfest am 3. April, Musik- und Familienfest „LevLive“ am 4. September, Herbstfest mit Kirmes am 2. Oktober sowie Christkindchenmarkt am 27. November. Die Aktionsgemeinschaft Opladen plant verkaufsoffene Sonntage zum Opladener Frühlingsfest mit Verkehrsschau am 22. Mai, Stadtfest mit Kirmes am 31. Juli, Herbstmarkt am 9. Oktober und zum Weihnachtsmarkt am 18. Dezember. Die Werbe- und Fördergemeinschaft Schlebusch will sonntags öffnen zur Feier „Blühendes Schlebusch“ am 8. Mai, dem Internationalen Familienfest am 18. September, zum Martinsmarkt am 6. November und schließlich dem Adventsmarkt am 18. Dezember.

Rundschau abonnieren