Synagoge in Quettingen möglichJüdische Gemeinde hat Interesse am Gemeindezentrum

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Das evangelische Gemeindezentrum

Das evangelische Gemeindezentrum

Leverkusen – Das Evangelische Gemeindezentrum an der Kolberger Straße in Quettingen könnte in nicht allzu ferner Zukunft in eine Synagoge umgewandelt werden. Das geht aus der Beantwortung einer Anfrage der CDU-Ratsfraktion durch die Stadtverwaltung hervor. Die Evangelische Kirche Opladen verkleinere sich, habe Wertgutachten für die Zentren in Quettingen und Lützenkirchen eingeholt und wolle im Laufe des Jahres Gespräche mit Interessenten führen. Eine Interessensbekundung der Jüdischen Gemeinde sei im April bei der Evangelischen Gemeinde Opladen eingegangen.

Ihr sei bekannt, „dass die Jüdische Gemeinde Düsseldorf für ihre Gemeindemitglieder in Leverkusen, vertreten insbesondere durch den Verein Davidstern, ein dauerhaftes jüdisches Kultur- und Gemeindezentrum mitsamt Synagoge etablieren möchte“, teilt die Stadtverwaltung zur Anfrage der CDU mit. Die aktuellen Räume des Vereins Davidstern an der Kaiserstraße in Wiesdorf seien keine dauerhafte Lösung, weder vom baulichen Zustand noch von der Größe her. Das Gemeindezentrum Quettingen sei aufgrund seiner Baustruktur dafür hingegen besonders interessant. Das jüdische Gemeindezentrum könnte mehrere Funktionen erfüllen und einen Gebetsraum, eine Bibliothek, Musikräume, eine Begegnungsstätte und Sozialräume bieten.

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„Die Jüdische Gemeinde kann sich vorstellen, das Objekt zu mieten oder auch zu erwerben und dann in Teilen unterzuvermieten, beispielsweise an die Stadt, Träger der Wohlfahrtspflege oder soziale Einrichtungen“, so die Stadtverwaltung. Dort könnten eine Kindertagesstätte, eine ambulante Tagespflege, ein Mehrgenerationentreff oder ähnliche Einrichtungen integriert werden. „Die Evangelische Kirchengemeinde Opladen zeigt sich sehr offen für eine Weitergabe an die Jüdische Gemeinde. Das weitere Verfahren bleibt abzuwarten.“

Tobias Falke, Sprecher der Evangelischen Gemeinde, sagte, dass man den jüdischen Verein Davidstern als einen Interessenten für das Gebäudeensemble „auf der Liste“ habe, aber nicht als einzigen. Demnächst soll in einer Presbyteriumssitzung über das Vorgehen geredet werden, ob man die Kirche einfach an den Meistbietenden abgebe oder die Auswahl nach anderen Kriterien treffe. Da sei man autonom. Außer Davidstern seien noch christliche Gemeinden und Bauinvestoren unter den Interessenten. Islamische Vereine seien nicht drunter. (ger, rar)

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