Die Spieler des 1. FC Köln sollen den Cologne Cup in der Länderspielpause nutzen, um auf sich aufmerksam zu machen.
1. FC KölnKwasniok ist ein Freund der Länderspielpausen

Gute Laune in der Länderspielpause: (v.l.) Linton Maina, Dominique Heintz, Luca Waldschmidt, Eric Martel und Denis Huseinbasic beim Training des 1. FC Köln.
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Wer als Aufsteiger zehn Punkte aus den ersten sechs Spieltagen mitbringt und mit dem guten Gefühl eines 1:0-Außenseitererfolgs bei der TSG 1899 Hoffenheim ausgestattet ist, könnte sich wünschen, dass ein solcher Lauf nicht unterbrochen wird. Lukas Kwasniok gehört nicht zu diesen Menschen. Der Trainer des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln outete sich am Mittwoch viel mehr als ausgesprochener Freund der Pausen, die die Länderspiele im September, Oktober und November verursachen.
„Am schönsten wäre es, wenn in dieser Zeit auch die Nationalspieler da wären“, scherzte Kwasniok zunächst, um dann deutlich zu machen, dass die Arbeit auch in der kleineren Gruppe Sinn macht: „Mit den beiden Halbzeiten beim Cologne Cup können wir intensiv an Themen arbeiten“, sagte Kwasniok am Mittwoch mit Blick auf die Spieler, die zuletzt nicht so viel Einsatzzeiten in der Liga hatten.
1. FC Köln: Eine Chance für den Nachwuchs
Und natürlich auch mit Blick auf den eigenen Nachwuchs, der am Donnerstag beim Blitzturnier gegen Fortuna und Viktoria Köln in Person von Etienne Borie, Yannick Mausehund, Luc Dabrowski, Maik Afri Akumu und Torwart Mikolaj Marutzki seine Chance erhalten soll: „Deshalb wollte ich auch einen nicht zu großen Kader, damit wir immer wieder Jungs aus der U21 und U19 dazu packen können. Sie haben diese Woche im Training einen guten Eindruck gemacht und bringen frischen Wind und Würze ins Training, weil sie sich zeigen wollen und Vollgas geben“, erläuterte der FC-Coach.
Kwasniok ist ein Trainer, der auf dem Platz immer genau hinschaut und alles registriert. Was für die Spieler bedeutet, dass sie sich auch in Länderspielpausen niemals in irgendeiner Form hängen lassen sollten. Im Gegenteil: Wer im Training überzeugt und nachhaltig auf sich aufmerksam macht, kann sich durchaus im nächsten Spiel auf dem Feld wiederfinden.
Die Pausen sind für den Kopf immens wichtig.
In der ersten Länderspielpause hatte der FC beim Oberligisten SW Essen getestet. Luca Waldschmidt ragte beim 9:1-Sieg der Kölner mit fünf Toren und zwei Vorlagen heraus und stand danach in der Bundesliga beim VfL Wolfsburg in der Anfangsformation. Auch Neuzugang Alessio Castro-Montes konnte am Uhlenkrug auf sich aufmerksam machen und feierte anschließend in Wolfsburg sein Bundesligadebüt.
Waldschmidt und Castro-Montes gehören zusammen mit Denis Huseinbasic, Florian Kainz, Cenk Özkacar , Linton Maina und Jusuf Gazibegovic zu den Spielern, die aktuell etwas hintenanstehen und den Cologne Cup am Donnerstag (ab 18 Uhr/Südstadion) für sich nutzen können. Zumal neben den drei Nationalspielern Isak Johannesson, Jakub Kaminski und Said El Mala auch die noch angeschlagenen Jan Thielmann und Marius Bülter nicht dabei sein werden. „Sie sollen wie Marvin Schwäbe nächste Woche wieder ins Training einsteigen“, verwies Lukas Kwasniok auch auf seinen Stammtorwart, der aufgrund von Problemen in der Oberschenkelmuskulatur die erste Woche in der Länderspielpause etwas kürzertritt.
Luftholen zu können, ist für den neuen Kölner Trainer der wichtigste Aspekt der zweiwöchigen Liga-Unterbrechung. „Die Pausen sind für den Kopf immens wichtig, weil wirklich alles größer geworden ist, die Mitgliederzahlen in den Vereinen, die Anzahl der Fans und die mediale Aufmerksamkeit. Der psychische Druck ist einfach ein anderer und dann mal drei, vier Tage ein bisschen herunterzufahren ist echt toll“, schloss sich Lukas Kwasniok selbst mit ein.
„Umso mehr ziehe ich meinen Hut vor den Kimmichs dieser Welt, die alle drei Tage für den Verein und dann noch für die Nationalmannschaft so ein Pensum absolvieren und immer Leistung bringen“, sagte der Freund der Länderspielpause anerkennend über all jene, die gar nicht wissen, wie sich eine solche Auszeit während der laufenden Saison anfühlt.