Die Party-Eskapade von Tim Lemperle hat mit Profisport nichts zu tun und ist in keiner Form tolerierbar, meint unser Autor.

Eklat um Tim LemperleDer 1. FC Köln hat keine Wahl

FC-Stürmer Tim Lemperle hat sich einen Eklat geleistet.
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Die Geschichte ist so absurd, dass man sie sich nicht ausdenken kann. Selbst dann nicht, wenn man als jahrelanger Wegbegleiter des 1. FC Köln meint, schon alles erlebt zu haben. Eine Woche vor dem wichtigsten Spiel der Saison nutzt Tim Lemperle einen freien Tag, um sich offenbar zügellos zu betrinken. Noch viel schlimmer: Stark alkoholisiert gerät der Torjäger in eine körperliche Auseinandersetzung. Die Verletzungen, die Lemperle davonträgt, sind so schwer, dass er für das Aufstiegsfinale gegen Kaiserslautern mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausfällt. Viel schlimmer geht es nicht.
Tim Lemperles Schlägerei nach dem Besuch eines Partyschiffs stellt einen der größten Eklats der jüngeren Vereinsgeschichte dar. Mit seiner Aktion hat der 23-Jährige sich und seinen Verein geschädigt. Das hat mit Profisport nichts zu tun und ist in keiner Form tolerierbar. Erst recht nicht, wenn es sich wie bei Lemperle um einen Wiederholungstäter handelt, der erst an Weiberfastnacht negativ aufgefallen war.
Tim Lemperle hat die Wichtigkeit des Aufstiegs nicht erkannt
Der 1. FC Köln hat keine andere Wahl. Er muss Tim Lemperle als Zeichen nach innen und außen mit sofortiger Wirkung suspendieren. Die Tatsache, dass der Stürmer wohl ohnehin nicht in der Lage wäre, am Sonntag auf dem Platz zu stehen, darf dabei keine Rolle spielen. Lemperles Eskapade gefährdet die Zukunft des FC, der bei Verpassen des Aufstiegs vor einem weiteren großen Dilemma steht. Wer so handelt wie Lemperle, hat die Wichtigkeit des Saisonziels nicht erkannt.
Die TSG Hoffenheim sollte sich als zukünftiger Arbeitgeber von Tim Lemperle gründlich überlegen, ob sie mit einem Spieler zusammenarbeiten will, der die Regeln des Profifußballs missachtet. Der 1. FC Köln steht im Sommer vor der Aufgabe, in seinem wiederholt undisziplinierten Kader aufzuräumen. Tim Lemperle ist aus menschlicher Sicht zu wünschen, dass er nun die Hilfe erhält, die er offenkundig benötigt. Es wird höchste Zeit.