Spieler und Verantwortliche des 1. FC Köln haben das Fernbleiben der aktiven Fanszene bei der 0:2-Niederlage in Leverkusen bedauert. Grund für den Boykott war ein Protest gegen eine Polizeiaktion.
Nach Ultra-Boykott beim DerbyPolizei dementiert „Nacktkontrolle“ – „Passive Waffe“ gefunden

Durch den Boykott der aktiven Fanszene des 1. FC Köln klafften im Gästeblock der BayArena deutliche Lücken.
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Der Fan-Boykott beim Rheinderby zwischen Bayer Leverkusen und dem 1. FC Köln (2:0) ist durch eine Polizeikontrolle bei zwei polizeibekannten FC-Fans ausgelöst worden. Vor dem Anpfiff seien die beiden Personen am Einlass durch Beamte herausgezogen und intensiv kontrolliert worden, teilte ein Polizei-Sprecher auf dpa-Anfrage mit. Dabei habe es sich aber nicht um eine „Nacktkontrolle“ gehandelt, wie es zunächst aus Fankreisen hieß. Bei einer Person seien „passive Waffen“ gefunden worden.
Aus Protest gegen die Polizeiaktion waren rund 500 Personen aus der aktiven Kölner Fanszene vor dem Anpfiff geschlossen abgereist. Trotz der Rivalität zwischen den beiden Klubs zeigten auch die Leverkusener Ultras Solidarität mit den Kölner Anhängern. Nach Anpfiff rollten die Heimfans zunächst ihre Fahnen und Transparente ein und verließen schließlich ebenfalls das Stadion. „Ich hätte nicht gedacht, dass sich unsere Fans mit den Kölnern solidarisieren“, sagte Leverkusens Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes beim Pay-TV-Sender Sky dazu.
Das war heute eine eigenartige Situation. Das ist nicht das, was wir im Fußball sehen wollen.
Nach Angaben der Leverkusener seien die regulären Einlasskontrollen im Gästebereich „ruhig und ohne Zwischenfälle“ verlaufen. Kölns Trainer Lukas Kwasniok bedauerte das Fehlen der aktiven Fanszene während der 90 Minuten. „Grundsätzlich hätten wir in solch einem heißen Duell gern die Unterstützung gehabt. Es ist schade, dass sie nicht da waren“, sagte Kwasniok.
„Das war heute eine eigenartige Situation“, meinte FC-Sportdirektor Thomas Kessler: „Das ist nicht das, was wir im Fußball sehen wollen.“ Auch Kölns Torwart Marvin Schwäbe war bedient: „Das ist extrem schade und traurig. Als Sportsmann will man einfach, dass das Stadion voll ist und die richtigen Leute in der Kurve stehen.“ (dpa/sid/tca)
