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Funkel-Nachfolger beim 1. FC KölnBaumgart-Nachfolger ist Top-Kandidat

Lesezeit 4 Minuten
Elversbergs Trainer Horst Steffen (l) und Paderborns Trainer Lukas Kwasniok sprechen miteinander.

Elversbergs Trainer Horst Steffen (l) und Paderborns Trainer Lukas Kwasniok sprechen miteinander. 

Der 1. FC Köln steht vor den letzten beiden Spieltagen in der 2. Fußball-Bundesliga und der Frage, wer danach Sportchef und Trainer wird.

Dr. Werner Wolf wischte alle aufkommenden Gedanken mit einem Satz zur Seite: „Der Vorstand ist so lange Vorstand, bis die Mitglieder ein anderes Team gewählt haben. Bis dahin ist der Club voll handlungsfähig“, sagte der Präsident des 1. FC Köln bei der Vorstellung von Friedhelm Funkel.

Im näheren Umfeld des FC herrschte bis zur Freistellung von Sportchef Christian Keller und Gerhard Struber am Sonntagabend die Meinung vor, dass Wolf und seine beiden Vizepräsidenten Eckard Sauren und Dr. Carsten Wettich sich auf direktem Weg zu einer „lame Duck“ befinden. Das Trio würde sich abgesehen von der vor dem Abschluss stehenden Auswahl eines Nachfolgers von Geschäftsführer Markus Rejek (Marketing und Vertrieb) bis zur Mitgliederversammlung im September nicht mehr allzu sehr mit Personalentscheidungen befassen müssen und im Fall der Fälle auch nicht werden.

Nachdem der kurz vor dem Wiederaufstieg stehende Fußball-Zweitligist als Tabellenführer erst das Spiel in Hannover (0:1) vergeigte und sich dann noch ein 1:1 gegen Schlusslicht Jahn Regensburg leistete, zeigte der Vorstand aber deutlich, dass er keine „lahme Ente“ ist. Was im nächsten Schritt bedeuten könnte, dass das Trio vor seinem Abschied noch einen neuen Geschäftsführer Sport auswählt.

Auswahl des Keller-Nachfolgers vor der Mitgliederversammlung

Ein Vorgang, der für Ungemach sorgen dürfte. Vielleicht nicht bei Carsten Wettich, der zusammen mit dem Unternehmer Wilke Stroman und Ex-FC-Spielerin Tugba Tekkal ein neues Team für die Vorstandswahlen ins Rennen schickt und bei der Auswahl des Keller-Nachfolgers noch direkt beteiligt wäre — wohl aber beim Mitgliederrat.

Das Gremium stellt aktuell ein Vorstandsteam zusammen, um es zur Wahl auf der nächsten Mitgliederversammlung vorzuschlagen.  Es ist anzunehmen, dass dieses Trio im Falle einer Wahl nicht allzu begeistert davon sein wird, wenn die Vorgänger ihnen auf den letzten Drücker noch einen Geschäftsführer mit einem womöglich langfristigen Vertrag vor die Nase setzen — und das noch auf der wichtigen Position des Sportchefs.

Reichliche Auswahl an Sportchef-Kandidaten

Wolf, Sauren und Wettich haben auf jeden Fall reichlich Auswahl. Der Name des Ex-Leverkuseners Jonas Boldt (43/zuletzt Hamburger SV) ist ebenso gefallen, wie der von Rachid Azzouzi (54/zuletzt Greuther Fürth) oder Alexander Rosen (46/zuletzt Hoffenheim).   Der Auswahlprozess, in den am Ende auch der Gemeinsame Ausschuss eingebunden sein wird, dürfte sofort nach dem letzten Zweitliga-Spiel des FC am 18. Mai gegen den 1. FC Kaiserslautern richtig an Fahrt aufnehmen. Dann steht schließlich auch fest, ob die Geißböcke in der nächsten Saison wieder Erstligist sind.

Bis ein neuer Sportchef gefunden ist, führt der zum Sportdirektor ernannte Thomas Kessler zusammen mit Philipp Türoff (Finanzen) die Geschäfte im sportlichen Bereich.   Der ehemalige FC-Torwart treibt demnach die in Zusammenarbeit mit Christian Keller längst begonnene Kaderplanung für die Spielzeit 2025/26 weiter voran.

Es dürfte aber nicht allzu lange dauern, bis Kessler einen neuen Vorgesetzten hat. Denn neben der Kaderplanung gilt es, möglichst zeitnah die Stelle des Cheftrainers zu besetzen. Friedhelm Funkels „Retter-Mission“ ist bis Saisonende befristet und es dürfte keine große Überraschung sein, wenn danach für den 71-Jährigen Schluss ist.

Gleicher Vorname und gleicher Geburtsort wie Podolski

Nach Informationen der Rundschau ist Lukas Kwasniok der Topkandidat auf die Nachfolge von Gerhard Struber. Der wie FC-Ikone Lukas Podolski im polnischen Gliwice geborene Kwasniok hat verkündet, dass er den wie die Kölner noch um den Bundesliga-Aufstieg kämpfenden SC Paderborn nach vier Jahren am Saisonende verlassen wird.

Seitdem wird der 43-Jährige   bei nahezu jedem Club gehandelt, der zur neuen Spielzeit einen Coach sucht. Demnach sollen die Bundesligisten TSG Hoffenheim und VfL Wolfsburg sowie die Zweitligisten Schalke 04 und Hannover 96 Interesse an Kwasniok haben, der 2021 einen gewissen Steffen Baumgart in Paderborn beerbte. Möglich, dass er dem Ex-FC-Trainer im Sommer ein zweites Mal nachfolgt.