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1:4 in AugsburgKölner Haie bleiben eine launische Diva

Lesezeit 4 Minuten
Haie coach Uwe KRUPP in action

Haie-Trainer Uwe Krupp musste in Augsburg erst lange auf das erste Tor seiner Mannschaft warten und sah dann eine 1:4-Niederlage.

Nach vier Siegen in Serie kassierte der KEC beim Tabellenvorletzten Augsburg ein empfindliches 1:4 und die zweite Niederlage hintereinander. 

Die Kölner Haie gehen mit zwei Niederlagen in das Weihnachtsfest. Der achtfache deutsche Eishockeymeister ließ der 2:3-Heimniederlage gegen Wolfsburg am Samstag eine bittere 1:4 (0:1, 0:1, 1:2) beim Abstiegskandidaten Augsburg Panther hinnehmen. Anstatt mit einem Sieg wieder zurück auf Platz vier zu springen, fiel das Team von Chefcoach Uwe Krupp auf Rang sechs zurück.

Die Haie mussten neben Nick Bailen, Jason Bast und Mark Olver auch  auf den gerade erst aus einer Verletzung zurückgekehrten Andreas Thuresson verzichten. Der Torschütze beim jüngsten 2:3 gegen Wolfsburg meldete sich angeschlagen ab. Das Kölner Tor hütete nach fast einem Monat auf der Bank mal wieder Mirko Pantkowski.

Der 25-Jährige musste auch sofort auf dem Posten sein. Als Tim Wohlgemuth auf der Strafbank saß, tauchte Jere Karjalainen frei vor dem KEC-Tor auf, scheiterte aber am aufmerksamen Pantkowski. Die Szene war bezeichnend für das erste Drittel. Der Tabellenvorletzte Augsburg spielte vor eigenem Publikum im mit 6179 Zuschauern ausverkauften Curt-Frenzel-Stadion aggressiv, mit viel Tempo und beherzt.

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Zu wenig Zeit im offensiven Drittel

Nachdem die Kölner ihre erste Powerplay-Chance ohne Erfolg verstreichen ließen (10.), gerieten sie in Rückstand. Nach einem der zu häufigen, leichten Puckverluste in der Vorwärtsbewegung, blieb Verteidiger Andrej Sustr gegen Max Renner zu passiv. Der Augsburger fand Anrei Hakulinen, den Stanislav Dietz ziehen ließ. Der AEV-Kapitän blieb cool und traf mit seinem 13. Saisontor zum 1:0 (13.).

Die Haie brauchte weitere vier Minuten, um sich endlich einmal gefährlich in der Offensive zu zeigen. Robin van Calster brachte die Scheibe aber nicht an Torwart-Routinier Dennis Endras vorbei (17.). Immerhin waren die Kölner nun im Spiel angekommen und verzeichneten durch Justin Schütz ihre größte Möglichkeit. Der Nationalspieler wurde im letzten Moment aber noch entscheidend von einem Augsburger gestört (19.). „Wir müssen mehr Zeit im offensiven Drittel verbringen. Das geht zu schnell rein und wieder raus“, monierte Moritz Müller nach dem ersten Drittel bei MagentaSport.

Die Forderung des Haie-Kapitäns blieb im zweiten Drittel unerfüllt. Die zweitbeste Offensive der DEL fand bis auf einen Versuch von Verteidiger Dietz nicht statt (24.). Auf der anderen Seite musste Pantkowski gegen Zach Mitchell (21.) und Matt Puempel (27.) auf dem Posten sein.

Sustr trifft erst die Latte und dann ins Tor

Die Kölner agierten auf der einen Seite zu passiv, leisteten sich auf der anderen Seite aber zu viele Strafen. Im insgesamt vierten Überzahlspiel der Panther fälschte Chris Collins dann einen Schuss von Matt Puempel zum 2:0 ab (37.). Köln stand mit dem Rücken zur Wand und verdient zurück. Die Gäste konnten das Tor von Endras erst ganz am Ende des Mitteldrittels in Gefahr bringen. Im zweiten Kölner Powerplay traf Sustr aber nur die Latte (40.).

Die Haie mussten im Schlussdrittel auf den am Arm verletzten Verteidiger Maximilian Glötz verzichten und offensiv unbedingt eine Schippe draufpacken. Tim Wohlgemuth hatte eine erste gute Chance (42.), scheiterte aber an Endras. Dann war aber wieder Pantkowski gefragt, der einen Unterzahlkonter von Luke Esposito entschärfte (44.).  Auf der anderen Seite war Endras gegen Alexandre Grenier zur Stelle (45.).

Das Team von Trainer Uwe Krupp, das seine meisten Tore in dieser Saison im letzten Durchgang erzielt, hatte nun aber die notwendige Intensität im Spiel. Als David McIntyre den Puck scharf vor das Augsburger brachte, war Sustr zur Stelle und verkürzte auf 1:2 (47.). Anschließend brauchten die Haie zweimal Glück. Erst setzte Collins in Überzahl den Puck durch die eigenen Beine an den linken Pfosten, von wo aus er noch an den rechten sprang (51.). Dann traf auch Augsburgs Luca Tosto nur den Innenpfosten (57.).

Hakulinen schnürt Dreierpack für Augsburg

Das 3:1 für die Bayern fiel, nachdem McIntyre auf die Strafbank musste. Hakulinen benötigte in Überzahl nur zwei Sekunden, um Pantkowski mit einem harten Schlagschuss zu überwinden. Der Finne schnürte dann sogar noch einen Dreierpack. Krupp nahm Pantkowski zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis und Hakulinen traf zum 4:1 (59.).

„Wir waren zu oft auf der Strafbank und konnten vorne nicht genug Druck aufbauen“, sagte Andrej Sustr  enttäuscht nach dem Spiel. Für die Haie geht es schon am zweiten Weihnachtstag (14 Uhr, MagentaSport) weiter, wenn die Löwen Frankfurt in die sicher wieder gut gefüllte LanxessArena nach Köln-Deutz kommen. 


Statistik zum Spiel:

Kölner Haie: Pantkowski; Austin, Müller; Dietz, Sustr; Glötzl, Sennhenn; Storm, Aubry, Kammerer; Grenier, MacLeod, Schütz; Proft, McIntyre, Wohlgemuth; Lindner, Van Calster, Hänelt. - SR.: Kopitz/Schukies. - Zuschauer: 6179 (ausverkauft). - Tore: 1:0 Hakulinen (12:42), 2:0 Collins (37:00/PP1), 2:1 Sustr (46:53/McIntyre, Proft), 3:1 Hakulinen (56:28/PP1), 4:1 Hakulinen (58:36). - Strafminuten: Augsburg 11; Köln 17.

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