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DEL-Sieg in NürnbergKölner Haie drehen Partie dank starkem Powerplay

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Kölner-Haie-Kapitän Moritz Müller im Zweikampf mit Nürnbergs Thomas Heigl.

Kölner-Haie-Kapitän Moritz Müller im Zweikampf mit Nürnbergs Thomas Heigl.

Der KEC feiert beim 4:2 in Nürnberg den zweiten Sieg in Serie. Dreimal trafen die Haie in Überzahl – und machten so das Wochenende perfekt.

Das Powerplay war in der vergangenen Saison lange Zeit eines der großen Sorgenkinder der Kölner Haie. Diese Probleme hat der aktuelle Vizemeister der Deutschen Eishockey Liga in der laufenden Spielzeit in eine echte Waffe verwandelt. Beim 4:2-Erfolg bei den Nürnberg Icetigers schlug die Mannschaft von Trainer Kari Jalonen gleich dreimal mit einem Akteur mehr auf dem Eis zu und ebnete somit den Weg zum zweiten Dreier in Serie und einem Sechs-Punkte-Wochenende.

„Die Special Teams haben heute den Ausschlag für uns gegeben. Wir haben drei Tore im Powerplay erzielt und kein Tor in Unterzahl bekommen. Das war der Schlüssel für ein richtig gutes Auswärtsspiel von uns“, analysierte Oliwer Kasi, dem das entscheidende vierte Kölner Tor geglückt war, zufrieden.

Die Erleichterung nach dem ersten Saisonsieg am Freitag bei den Schwenninger Wild Wings (4:1) war bei den Haien bereits deutlich spürbar. Das verriet Co-Trainer Manuel Kofler bei seiner Rückkehr nach Nürnberg: „Der Erfolg war für das Trainerteam, die Spieler und das gesamte Umfeld des Vereins unheimlich wichtig. Trotz des Rückstandes war es ein perfekter Abend, die Reihen haben gut funktioniert und wir haben gegen einen starken Gegner unser System durchgezogen.“

Verletzungssorgen trüben die Freude beim Vizemeister

Jedoch trübte die Verletzung von Frederik Storm, der einen Schlittschuh an den Kopf bekommen hatte und die Reise nach Franken erst gar nicht mit angetreten hatte, die Freude. Der Stürmer musste deshalb bei den Icetigers passen, genauso wie der verletzte Jan-Luca Sennhenn sowie die angeschlagenen Parker Tuomie, Robin van Calster und Kevin Niedenz.

Trotz der langen Verletztenliste legten die Kölner offensiv gut los. Nach gerade einmal sieben Sekunden hatte Patrick Russell die Möglichkeit zur schnellen Führung, doch der Däne scheiterte an Torwart Evan Fitzpatrick. Der Kanadier war dafür in der achten Minute chancenlos, als die Gäste im Powerplay mit 1:0 in Führung gingen.

Drei Überzahltore ebnen den Weg zum Auswärtssieg

Kaski hatte in Überzahl von der blauen Linie aus dem Handgelenk geschossen, es gab viel Verkehr vor dem Tor der Icetigers, trotzdem berührte Louis Marc Aubry die Scheibe so, dass sie an Fitzpatrick vorbei über die Linie kullerte. Lediglich fünf Sekunden benötigten die Gäste für den Treffer im Powerplay.

Das Problem der Haie nach der Führung: Sie zogen sich unnötigerweise zurück, überließen den Gastgebern das Geschehen und luden die Nürnberger zu leichten Toren ein. Tanner Kero spielte einen unpräzisen Pass in der eigenen Zone, Will Graber nutzte das Geschenk zum Ausgleich.

Fünf Minuten später gerieten die Haie sogar in Rückstand, als Moritz Müller den Puck hinter dem eigenen Tor verlor. Samuel Dove McFalls, der Sekunden zuvor erst an Schlussmann Felix Brückmann und dann am Pfosten scheiterte,  traf zum 2:1 für die Hausherren. Die Nürnberger bewiesen damit, dass sie die gefährlichste und erfolgreichste DEL-Mannschaft im ersten Abschnitt sind. Es waren bereits die Treffer sieben und acht in den ersten 20 Minuten.

„Wir haben Nürnberg zu viele Gelegenheiten gegeben. Das haben wir in der Kabine angesprochen und angepasst. Danach war unser Aufbauspiel viel besser“, meinte Kaski. Der Erfolg stellte sich ein – natürlich im Powerplay! Gregor MacLeod gelang in doppelter Überzahl mit einem Rückhandschlenzer der Ausgleich. Auch hier waren die Haie schnell – der ehemalige Nürnberger brauchte nur vier Sekunden für das 2:2. Seit seinem Wechsel aus Franken nach Köln war der feine Techniker in zehn Partien an elf Toren gegen seinen Ex-Verein beteiligt.

Im letzten Abschnitt übernahm der Vizemeister immer mehr die Initiative und münzte die Überlegenheit in weitere Treffer um. Zunächst brachte Juhani Tryväinen mit einem präzisen Schuss in die lange Ecke den KEC wieder in Führung, 107 Sekunden später sorgte Kaski mit dem Doppelschlag für klare Verhältnisse und dem sechsten Überzahltor der laufenden Saison.

Kölner Haie: Brückmann, Ancicka; Austin, Kaski; Müller, Kemiläinen; Vittasmäki, Fischer, Glötzl. Kammerer, MacLeod, Russell; Kero, Schnarr, Bokk; Uher, Aubry, M. Münzenberger; MacInnis, Tryväinen, L. Münzenberger – SR.: Hebert/Kohlmüller – Zuschauer: 4822. -Tore: 0:1 Aubry (7:06/Kaski, Bokk PP1), 1:1 Graber (12:21/Kechter, Meireles), 2:1 Dove McFalls (17:45/Gerard, Headrick), 2:2 MacLeod (22:59/PP2), 2:3 Tryväinen (51:25/Kero), 2:4 Kaski (53:12/PP1). - Strafminuten: Nürnberg 10; Köln 6