Aus im Playoff-ViertelfinaleKölner Haie haben ein gutes Fundament aufgebaut

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COLOGNE, GERMANY - 26.03.23: Hockey match DEL KOELNER HAIE - ADLER MANNHEIM at Lanxess Arena PUBLICATIONxNOTxINxRUS Copyright: xVITALIIxKLIUIEVx

Die Haie-Spieler blicken nach dem Viertelfinal-Aus gegen Mannheim sehnsüchtig unter das Dach der LanxessArena, wo die Meisterbanner des Clubs hängen.

Die Saison 2022/23 in der Deutschen Eishockey Liga ist für die Kölner Haie nach der Viertelfinalniederlage gegen Mannheim beendet. Der Blick richtet sich nun nach vorne.

Philipp Walter benutzte die Adjektive „extrem bitter und groß“, um seine Gefühlslage auf den Punkt zu bringen. Der Geschäftsführer der Kölner Haie war nach dem Aus im Playoff-Viertelfinale um die deutsche Eishockey-Meisterschaft gegen die Adler Mannheim zutiefst enttäuscht. Wie alle, die es mit dem KEC halten, denn es war eine enge Serie und der Ausgang bis zum Schluss offen. „Ein Duell auf Augenhöhe“, nannte es Walter deshalb.

Wie sein Cheftrainer Uwe Krupp war er der Meinung, dass die letzten 30 Sekunden des fünften Spiels letztlich wohl entscheidend waren. Da hatten die Adler noch zwei Tore erzielt und ihre Aufholjagd nach einem 0:3 mit dem 4:3-Siegtreffer gekrönt. „So ist der Sport, das machts eine Faszination doch aus. Es kann immer alles passieren. Diese Serie war Werbung für Eishockey“, fand der Haie-Geschäftsführer eher das Positive in der dramatischen Niederlage.

Kein großer personeller Umbruch

Maxi Kammerer ging es ähnlich: „Das war eine Topserie, in der jedes Spiel knapp war. Es hat Spaß gemacht“, sagte der Haie-Stürmer, der am Sonntag bei der entscheidenden 2:3-Heimniederlage die Kölner Führung erzielt hatte. Der Blick des 25-Jährigen ging nur kurz zurück, dann formulierte er die nächsten Ziele: „Wir werden es wieder versuchen, wieder angreifen. Und uns bis dahin auf einigen Positionen verstärken. Dann schaut es nächstes Jahr noch besser aus.“

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Wobei der personelle Umbruch im Vergleich zu vorherigen Jahren nicht allzu groß ausfallen wird. „Wir haben zum letzten Jahr wieder einen Schritt nach vorne und in die Top-Sechs gemacht. Wenn wir einen Großteil der Mannschaft halten, besitzen wir ein gutes Fundament“, erklärte Kammerer.   Die gleiche Meinung vertritt Philipp Walter: „Wir haben diese Saison ein gutes Fundament aufgebaut. Es   wird keinen großen Umbruch geben, dafür ist die Substanz einfach zu gut.“

Wir haben als langfristiges Ziel formuliert, deutscher Meister werden zu wollen.
Philipp Walter, KEC-Geschäftsführer

Eine Erkenntnis, die den Geschäftsführer trotz der Enttäuschung über die knappe, sportliche Niederlage schon unmittelbar nach dem Ausscheiden auch mit einer gewissen Zufriedenheit auf die Saison 2022/23 in der Deutschen Eishockey Liga zurückschauen ließ: „Vor zwei Jahren haben wir in leeren Hallen gespielt und hatten die Playoffs verpasst. Wir haben uns in dieser Saison als Haie den Respekt der Liga zurück erarbeitet und trotz des ungünstigen Spielplans mit weit mehr als 14.000 Zuschauern im Schnitt einen neuen Zuschauerrekord aufgestellt“, zählte Walter auf.

Entsprechend seien die Reaktionen vieler Fans ausgefallen: „Ich habe Menschen getroffen, die mir gesagt haben, dass wir auf dem richtigen Weg sind und die Stadt wieder hinter uns gebracht haben.“ Die passende Motivation, um den Fokus weiter auf das ganz große Ziel zu richten. „Wir wollten in dieser Saison die Lücke zu Berlin und Mannheim schließen. Das ist gelungen. Und wir haben als langfristiges Ziel formuliert, deutscher Meister werden zu wollen“, wiederholte Philipp Walter die klare Ansage.

Deutlich besserer Spielplan in der nächsten Saison

In der Saison 2023/24 wird es auf jeden Fall einen deutlich besseren Spielplan für die Haie in der LanxessArena geben. „20 unserer 26 Heimspiele liegen auf klassischen Eishockey-Termine, also freitags, sonntags und an Feiertagen. Einmal spielen wir auch samstags“, breitete der KEC-Geschäftsführer   aus.

Zunächst stehen aber noch die beiden Abschlussakte der abgelaufenen Spielzeit aus. Cheftrainer Uwe Krupp wird als erstes mit allen Spielern einzeln über ihre Zukunft sprechen (siehe Infokasten). Wahrscheinlich Ende der Woche soll dann noch die große Saisonabschlussfeier mit den Fans über die Bühne gehen. Anschließend geht es für die meisten Spieler in den Urlaub. Einige Kölner hoffen allerdings auch noch auf eine Teilnahme an der Eishockey-WM 2023, die vom 12. bis 28. Mai in Tampere (Finnland) und Riga (Lettland) stattfindet. Moritz Müller dürfte als Kapitän der Nationalmannschaft dabei sein und auch Maxi Kammerer rechnet sich als bester Haie-Torschütze dieser Saison noch Chancen aus. „Ich hoffe darauf, hatte bislang aber noch keinen Kontakt“, erklärte der Stürmer.


Kommen, gehen und bleiben

Zehn Haie-Profis besitzen für die kommende Saison einen Vertrag. Neben Torwart Mirko Pantkowski (24/bis 2024) sind dies die Verteidiger Nick Bailen (33/2025), Brady Austin (29/2024), Maximilian Glötzl (21/2025), Stanislav Dietz (32/2024), Jan Luca Sennhenn (22/2024) und Moritz Müller (36/2024) sowie die Stürmer Maxi Kammerer (26/2024), Carter Proft (28/2024) und Andreas Thuresson (35/2024). Es ist noch nicht offiziell, aber auch Louis-Marc Aubry (31), David McIntyre und Nick Baptiste (27) sollen ihre am Saisonende auslaufenden Verträge verlängert haben. Bleiben dürfte auch Youngster Robin Van Calster (20), der in allen sechs Playoff-Spielen zum Einsatz kam.

Noch offen sind die Personalien Julian Chrobot (22/eventuell nach Wolfsburg), Luis Üffing (22), Jason Bast (33), Mark Olver (35) und Landon Ferraro (31). Keine Zukunft in Köln dürfte es für Torwart Oleg Shilin (31), Jon Matsumoto (36), Ryan Stanton (33), Jack Dougherty (26), Alex Roach (29), Alexander Oblinger (34) und Zach Sill (34) geben. Als sichere Zugänge werden die Stürmer Justin Schütz (München) und Gregor MacLeod (Nürnberg) sowie Torwart Tobias Ancicka (Berlin) gehandelt. Gerüchte über einen Wechsel nach Köln gibt es zudem bei Frederik Storm (Ingolstadt) und Sinan Akdag (Mannheim).

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