Heimspiel gegen AugsburgKölner Haie wollen Siegesserie starten

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 COLOGNE, GERMANY - DECEMBER 18, 2022: Oleg Shilin. Hockey match DEL Koelner Haie - Loewen Frankfurt PUBLICATIONxNOTxINxRUS Copyright: xVITALIIxKLIUIEVx

Starker Rückhalt: Haie-Goalie Oleg Shilin gelang beim 9:0 gegen die Löwen Frankfurt sein erstes DEL-Spiel überhaupt ohne Gegentor.

War das die erhoffte Befreiung? Nach zuvor vier Niederlagen in Folge ohne einen einzigen Punkt soll das 9:0-Schützenfest gegen die Löwen Frankfurt den Startpunkt bilden für eine neue Siegesserie der Kölner Haie. Am Dienstag geht es daheim gegen Augsburg weiter.

Uwe Krupp machte keinen Hehl aus dem Druck, der sich aufgestaut hatte. „Das war keine leichte Phase, die wir hatten“, räumte der Trainer der Kölner Haie nach zuvor vier punktlosen Spielen in Folge ein. Umso fulminanter fiel das Ende der Niederlagenserie aus. Mit dem 9:0 über die Löwen Frankfurt gelang dem KEC am Sonntag der erste Erfolg mit mindestens neun Toren Differenz seit der Saison 2005/06. „Es war ein wichtiges Spiel, um da rauszukommen“, unterstrich Krupp die Bedeutung des Kantersieges.

Das Schützenfest diente zum einen der Seelenmassage zwei Tage nach der enttäuschenden 2:3-Derbypleite gegen den Erzrivalen Düsseldorfer EG. Zum anderen war der erst dritte Sieg in diesem vollgepackten Monat auch deshalb so wichtig, um den Kontakt zu den direkten Playoff-Viertelfinalplätzen der Deutschen Eishockey Liga (DEL) nicht abreißen zu lassen.

Gab es zuletzt einiges zu kritisieren an den Darbietungen des KEC, konnte Uwe Krupp am Sonntag rundum zufrieden sein. „Heute war der Kampfgeist auf einem Level, wie wir es seit dem Winter Game nicht mehr hatten. Damit funktioniert dann auch unser Spiel besser“, freute sich der Haie-Coach, dessen Mannschaft nach dem 4:2-Sieg im Freiluftspiel am 3. Dezember gegen die Adler Mannheim in ein Loch gefallen war.

Das war extrem wichtig nach den letzten Spielen und tut dem Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben gut.
Maxi Kammerer, Stürmer Kölner Haie

Gegen Frankfurt gelang – zumindest vorerst – die Befreiung. Nach dem frühen Doppelschlag durch Maxi Kammerer (1.) und Jon Matsumoto (6.) war Oleg Shilin hauptverantwortlich dafür, dass die 2:0-Führung auch nach dem ersten Drittel Bestand hatte. Der Vertreter des gegen Düsseldorf schwach aufgelegten Mirko Pantkowski stellte sicher, dass die einzige echte Druckphase der Löwen nicht im Anschlusstreffer mündete. „Oleg hat uns mit wichtigen Paraden im Spiel gehalten“, verteilte Uwe Krupp ein Sonderlob an den Routinier, der zum ersten Mal in seiner Karriere in der DEL ohne Gegentor geblieben war.

Im zweiten Drittel startete dann das Scheibenschießen. Auslöser war ein Unterzahltor von David McIntyre (27.), das den Aufsteiger demoralisierte. Andreas Thuresson (29.), Matsumoto (32.) und Brady Austin (39.) schraubten die Führung zur zweiten Drittelpause auf 6:0. Damit war der Torhunger der Haie noch immer nicht gestillt. Kammerer (52./Powerplay), Mark Olver (54.) und Louis-Marc Aubry (58./Powerplay) ließen die Hessen komplett auseinanderbrechen.

„Wir haben konstant weitergespielt“, freute sich Uwe Krupp, dessen Schützlinge bekanntlich dazu neigen, Spiele nicht entschlossen genug zu Ende zu bringen. So wie erst am Freitag gegen die DEG, als die Haie im zweiten und dritten Abschnitt zu wenig investierten. Gegen Frankfurt zogen die Kölner ihr Pensum dagegen gnadenlos durch. „Es hat einfach vieles gepasst“, resümierte Maxi Kammerer. „Ab dem zweiten Drittel haben wir wenig zugelassen und waren vorne extrem stark.“ Auch dem Doppeltorschützen war die Erleichterung anzumerken: „Das war extrem wichtig nach den letzten Spielen und tut dem Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben gut.“

Maxi Kammerer zeigt sich beeindruckt vom Fanansturm

Die beiden nächsten Partien mit erneut nur einem Tag Pause dazwischen stehen bereits vor der Türe. Am Dienstag gastiert der Tabellenvorletzte Augsburger Panther in der Lanxess Arena, ehe der KEC am Donnerstag (beide 19.30 Uhr, Magenta Sport) für das Duell gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven zum zweiten Mal in dieser Saison ins Rhein-Energie-Stadion umzieht.

Die Haie wollen das dritte und vierte Heimspiel innerhalb einer Woche nutzen, um mit einer Siegesserie wieder näher an das zum Ziel gesetzte obere Tabellendrittel heranzurücken. „Wir wollen noch zwei Siege einfahren, bevor es in die Weihnachtspause geht“, gab Maxi Kammerer die Richtung vor.

Der 26-Jährige zeigte sich beeindruckt vom Fanansturm des vergangenen Wochenendes. Nach dem mit 18 836 Zuschauern nahezu ausverkauften Derby gegen Düsseldorf war die Lanxess Arena auch am Sonntag gegen Frankfurt mit 13 823 Besuchern sehr gut gefüllt. „Das gibt es nicht bei vielen Vereinen“, freute sich Kammerer. „Es ist etwas Besonderes, vor so vielen Leuten zu spielen. Es macht jede Menge Spaß.“ Noch schöner wäre es, die Kölner Haie würden ihr Publikum in verlässlicher Regelmäßigkeit entzücken.

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