Düsseldorf crasht die Kölner PartyHaie verlieren rheinisches Derby mit 2:3

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Die Eisfläche und die Tribüne werden von buntem Konfetti geschmückt.

Die Stimmung zum Anfag des Derbys war dennoch vielversprechend.

Alles war angerichtet für eine große Sause, die die jüngsten drei Niederlagen des KEC in der Deutschen Eishockey Liga ablösen sollte. Nach 60 Minuten feierten aber nur die 500 Düsseldorfer im Oberrang.

Freitagabend, 18.386 Zuschauer in der LanxessArena und zum 238. rheinischen Derby gegen die Düsseldorfer EG eine beeindruckende Choreografie der Fans, die aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der Kölner Haie den Unterrang in Rot und Weiß tauchten und Konfetti vom Arena-Dach regnen ließen. Alles war angerichtet für eine große Sause, die die jüngsten drei Niederlagen des KEC in der Deutschen Eishockey Liga ablösen sollte. Nach 60 Minuten feierten aber nur die 500 Düsseldorfer im Oberrang.

Die Haie kassierten eine ebenso verdiente wie schmerzhafte 2:3 (1:0, 1:3, 0:0)-Niederlage gegen den Lieblingsfeind und verlängerten ihre Negativserie nach dem Winter Game auf vier punktlose Spiele. Haie-Coach Uwe Krupp durfte vor dem rheinischen Kracher erst einmal aufatmen. Nachdem ihm unter der Woche Spieler um Spieler erkrankt ausgefallen war und es zwei Niederlagen in Straubing und München gesetzt hatte, kehrten mit Louis-Marc Aubry und Andreas Thuresson zwei KEC-Topscorer zurück aufs Eis.

Trotz vieler motivierter Rückkehrer kam das Derby nur schwer in Gang

Auch Mark Olver und Carter Proft hatten ihre Erkältungen auskuriert. Neben den Verletzten Landon Ferraro und Julian Chrobot musste nur noch Verteidiger Stanislaw Dietz passen. Das Derby kam trotzdem nur schwer in Gang. Die Erzrivalen beschnupperten sich, tauschten ein paar Körperlichkeiten aus und konzentrierten sich auf die Defensive. Die Spielkultur kam deshalb deutlich zu kurz.

Immerhin hatten die Haie mehr Zug zum Tor und die gefährlicheren Abschlüsse. Nachdem Maximilian Kammerer noch an DEG-Goalie Henrik Haukeland gescheitert war (2.), zündete Nick Bailen die Partie mit einer Fackel von der Blauen Linie an. Der Nummer Eins-Verteidiger der Haie ließ die Scheibe mit einem Schlagschuss zu seinem neunten Saisontor ins Netz rauschen (8.). Jon Matsumoto (14.) und Alex Oblinger (18.) hätten erhöhen können. Den Haien gehörte das erst Drittel, das 1:0 ging in Ordnung. Nach der ersten Pause verloren die Haie aber den Faden. Ein Patzer von Mirko Pantkowski leitete die Wende ein.

DEG traf auf wenige Gegenwehr des KEC

Der Ex-Düsseldorfer im Kölner Tor ließ erst einen Schuss prallen und fischte dann im Trüben, als er die Scheibe unter Kontrolle bringen wollte. Nutznießer war Paul Bittner, der den Puck fand und zum 1:1 einschob (23.). Die DEG war im Spiel, traf vor allem in der neutralen Zone auf weniger Gegenwehr des KEC, und legte gegen konsternierte Haie durch Tobias Eder den Spielanteilen entsprechend nach (27.). Die taumelnden Haie brauchten ein Powerplay, um sich nach 33 Minuten wieder ein wenig sammeln zu können.

Der Ausgleich fiel dann aber in Unterzahl. Jason Bast verwertete einen überragenden Chip-Pass von David McIntyre aus vollem Lauf zum 2:2 (39.). Die DEG erstickte den Jubel in der Arena allerdings prompt. Alexander Blank nutzte ein Missverständnis zwischen Pantkowski und KEC-Kapitän Moritz Müller und legte dem unglücklichen Kölner Torwart die Scheibe zum 2:3 durch die Schoner (40.). Die Haie taten sich weiter schwer. Die stark verteidigende DEG blockte wie ein Weltmeister und brachte immer wieder Schläger in die Passwege.

Es nützte dem Krupp-Team auch wenig, dass Maxi Glötzl und Mark Olver versuchten mit Faustkämpfen die ruhig gewordene Arena aufzuwecken (46.). Außer einen Pfostenschuss von Bast (56.) ließen die Düsseldorfer um den sicheren Haukeland bis zum Schluss nichts mehr zu. „Das zweite Drittel war der Knackpunkt. Die Niederlage ist sehr ärgerlich und tut extrem mehr“, sagte Moritz Müller. Die enttäuschten Haie sind vor dem nächsten Heimspiel am Sonntag (14 Uhr/MagentaSport) gegen die Löwen Frankfurt erst einmal auf Platz zehn der DEL-Tabelle zurückgefallen.


Köln: Pantkowski; Sennhenn, Austin; Bailen, Stanton; Roach, Müller; Glötzl; Baptiste, McIntyre, Bast; Thuresson, Aubry, Kammerer; Üffing, Matsumoto, Olver; Oblinger, Sill, Proft. - SR.: Gofman/Schrader. - Zuschauer: 18.386. - Tore: 1:0 Bailen (6:58/Kammerer, Stanton), 1:1 Bittner (22:49), 1:2 Eder (26:26), 2:2 Bast (38:17/McIntyre, Müller, SH1), 2:3 Blank (39:38). – Strafminuten: Köln 17; Düsseldorf 17.

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