Trainersuche beim KECKölner Haie haben ein klares Profil für ihren neuen Trainer gesetzt

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Geschäftsführer der Kölner Haie: Philipp Walter.

Geschäftsführer der Kölner Haie: Philipp Walter.

Die Kölner Haie sind auf der Suche nach einem neuen Cheftrainer, nachdem sich das Team von Uwe Krupp getrennt hat, um die Performance in der Saison zu verbessern.

Der Eishockeysport funktioniert nicht in Konjunktiven. Folgende, hypothetische Konstruktion sei dennoch erlaubt: Als die Kölner Haie in Spiel zwei der Pre-Playoffs gegen den ERC Ingolstadt ihren ersten Matchball zum Einzug ins Viertelfinale verwandeln wollten, lag der Ausgleich auf Maximilian Kammerers Schläger. Dieser scheiterte aber an einer sensationellen Parade von Gäste-Goalie Michael Garteig.

Trifft der Stürmer zum 21. Mal in der Saison zum 3:3, kann der KEC in die Runde der besten acht DEL-Clubs einziehen und wäre dort auf Bremerhaven getroffen. Die Fischtown Pinguins hatte das Team von Uwe Krupp in den letzten beiden Hauptrunden-Duellen im Januar mit 2:1 und 3:2 besiegt. Die Haie hatten sich Chancen ausgerechnet. Ingolstadt wurde in der Best-of-Seven-Serie von Bremerhaven mit 0:4 ausgesweept.

Zurück in der Realität spielt Bremerhaven im Finale um die Deutsche Meisterschaft gegen Berlin um den Titel, während die Haie nach der Trennung von Uwe Krupp und dessen Trainerteam schon einen Monat lang im Trüben zu fischen scheinen. „Ich möchte nicht von ,Hätte, wenn und aber sprechen“, stellt Matthias Baldys klar, „aber es ist schon klar, dass es im Profieishockey um Kleinigkeiten geht und wir in Zukunft vor allem konstanter werden müssen“. Als Sportdirektor war er in der Vorsaison zusammen mit Chefcoach Krupp für die Kaderzusammenstellung verantwortlich.

Kölner Haie: Potenzial besser nutzen

Aktuell hat er die komplizierte Aufgabe, einen neuen Cheftrainer zu finden, der aus einer Mannschaft mit unbestrittenem Potenzial mehr als Platz acht herausholt. „Wenn man sich die letzte Saison anschaut, waren wir nicht so weit auseinander“, gibt Baldys die Siege gegen München (5:2), Straubing (4:3 und 3:0), Berlin (1:0) und auch Bremerhaven zu bedenken, „trotzdem hat in allen Bereichen etwas gefehlt. Es gab nicht die eine, markante Sache, sondern es lag an verschiedenen Punkten“, nimmt er Spieler, die neuen Coaches und auch das Management gleichermaßen in die Pflicht.

Wenn er Profis mit auslaufenden Verträgen, wie Stanislav Dietz, Jason Bast, Robin van Calster, Frederik Storm, Alexandre Grenier, Mark Olver, Carter Proft, Nick Aichinger und Elias Lindner also entweder eine Perspektive für 2024/25 aufzeigen oder im Sinne der erhöhten Kaderqualität eine Luftveränderung nahelegen möchte, gilt es, genau diese Mischung zu beachten.

Trainersuche KEC: Klares Profil

Zusammen mit Geschäftsführer Philipp Walter hat er die Exit-Gespräche geführt, sodass die Spieler aus Übersee in der Heimat weilen. Die europäischen Profis befinden sich entweder im Urlaub oder wie Tobias Ancicka, Moritz Müller, Jan Luca Sennhenn und Justin Schütz in der Vorbereitung mit der deutschen sowie Frederik Storm mit der dänischen Nationalmannschaft auf die WM in Tschechien.

„Es gibt ein klares Profil“, eröffnet der Sportdirektor das Trainerthema, um gleich klarzustellen, dass er dieses nicht öffentlich kommunizieren wird. Wie weit die Gespräche mit Kandidaten wie Dan Lacroix oder Pavel Gross (Sparta Prag) fortgeschritten sind, ließ Baldys ebenfalls offen. Dank der 15 Spieler, unter denen auch die neuen Senkrechtstarter Ancicka, Schütz und Gregor MacLeod mindestens mit Verträgen bis 2025 ausgestattet sind, hat der 40-Jährige „eine gute Basis, um im nächsten Jahr eine schlagkräftige Truppe haben zu können“.

Baldys und Walter müssen nun beweisen, dass sie auch ohne oder gerade wegen des Abgangs von Uwe Krupp ein besser funktionierendes Team zusammenstellen und vor allem dessen passenden Nachfolger finden können.

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