KellerduellKEC will sich gegen Krefeld weiter Luft verschaffen

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Mehr als ein halbes Jahr nach seiner schweren Knieverletzung kam Abwehr-Stabilisator Jonas Holøs erstmals in einem DEL-Spiel für die Kölner Haie zum Einsatz.

Mehr als ein halbes Jahr nach seiner schweren Knieverletzung kam Abwehr-Stabilisator Jonas Holøs erstmals in einem DEL-Spiel für die Kölner Haie zum Einsatz.

Köln – Größer hätte sein als Comeback getarntes Debüt für die Kölner Haie kaum ausfallen können. Jonas Holøs ist nach einer Knorpelverletzung im Knie, die sich der damalige Neuzugang vom schwedischen SHL-Club Linköping HC gegen Ende der Sommervorbereitung zugezogen hatte, nämlich gerade noch rechtzeitig aufs Eis zurückgekehrt. Jedenfalls stand der Kapitän der norwegischen Nationalmannschaft nach sieben Monaten Reha- und Aufbautraining am Sonntag in Bremerhaven wie ein Fels in der Verteidigung und verhalf dem KEC auf diese Weise zu einem im Abstiegskampf lebensnotwendigen 4:2-Sieg bei den Fischtown Pinguins.

„Das ist natürlich eine große Erleichterung“, gab der 34-jährige Routinier nach dem ersten Kölner Auswärtssieg seit fast drei Monaten zu Protokoll. „Es ist vor allem mental wichtig, solche Spiele zu gewinnen. Der Spielverlauf mit unserer 2:0-Führung, den Gegentoren zum 2:2-Ausgleich und unserem Comeback am Ende war speziell. Danach waren wir alle einfach nur glücklich.“

Jonas Holøs’ Debüt war ein besonderer Grund zur Freude. Schließlich war nach seiner schweren Verletzung im Spätsommer lange nicht klar, ob der Norweger überhaupt noch für die Saison 2021/22 in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) lizenziert werden sollte. Die immer größer gewordene Not der Haie im Abstiegskampf machte diesen Schritt letztlich aber zwingend notwendig.

„Ich war wirklich aufgeregt und nervös“, beschrieb Holøs seine Gefühle beim Comeback. „Es hat aber Spaß gemacht zu spielen – und wir haben sogar gewonnen.“ Dass der Rückkehrer mit 21:19 Minuten gleich die zweitmeiste Eiszeit verbuchte (nur der genesene Kapitän Moritz Müller spielte etwas länger), verblüffte einerseits und war ein gutes Zeichen andererseits. „Mein Knie fühlt sich in Ordnung an“, erklärte der Verteidiger am Tag nach der Belastungsprobe unter Wettkampfbedingungen. „Natürlich spüre ich das Knie jetzt. Aber mit Blick darauf, wie lange ich nicht gespielt habe, ist das ganz normal.“

Volle Energie auf den Kampf gegen den Abstieg

Nun gilt die Konzentration bereits dem im Abstiegskampf nächsten enorm wichtigen Spiel am Dienstag (19.30 Uhr, Magenta Sport) vor eigenem Publikum gegen den Tabellenletzten Krefeld Pinguine. „Wir haben mit dem gesamten Team großen Aufwand betrieben und sind zusammen durchgekommen. So wollen wir jetzt weitermachen“, skizzierte der Norweger einen möglichen Weg aus dem Tabellenkeller der DEL. Auch Trainer Uwe Krupp spürte den guten Einfluss von Holøs und bescheinigte dem Routinier einen „Riesenjob“. „Ich bin unheimlich stolz auf die Mannschaft. Sie geht mit der Situation, in der wir uns befinden, gut um.“

Tatsächlich war die 2:0-Führung nach Treffern von Lucas Dumont (15.) und David McIntyre (29.) aufgrund einer bissigen Haie-Leistung verdient. Auch nach Philipp Bruggissers Anschlusstor bei doppelter (45.) sowie Jan Urbas’ Ausgleich bei einfacher Bremerhavener Überzahl (46.) blieb der KEC stabil. Ein Geistesblitz von Alexander Oblinger sorgte für die ganz späte 3:2-Führung (58.), ehe Andreas Thuressons Empty-Netter das Spiel entschied (59.).

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„Wir haben im Fünf-gegen-Fünf ein sehr gutes Spiel gemacht“, freute sich Uwe Krupp. Diesen Schwung wollen die Kölner nun ins kleine rheinische Derby gegen den erstarkten Letzten Krefeld mitnehmen. „Da wollen wir auf dieselbe Art spielen“, erklärte Jonas Holøs. „Wir brauchen dieselbe Intensität und denselben Kampfgeist.“

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