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Kölner HaieDie nächsten harten Prüfungen stehen an

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Maximillian Kammerer (r.)  jubelt nach seinem Treffer zum 2:0 in Bremerhaven.

Maximillian Kammerer (r.)  jubelt nach seinem Treffer zum 2:0 in Bremerhaven. 

Die Kölner Haie sind derzeit in Topform mit sechs Siegen in Folge, aber München bleibt ein ungeschlagener Gegner.

Es ist Halbzeit in der Hauptrunde der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Nach 26 von 52 Spieltagen bleibt festzuhalten, dass die Kölner Haie voll auf Kurs liegen. Die Mannschaft von Cheftrainer Kari Jalonen rangiert mit 53 Punkten in Lauerstellung hinter Spitzenreiter Adler Mannheim (56) sowie dem ERC Ingolstadt (54) und hat sich mit sechs Siegen hintereinander zu einem Titelkandidaten gemausert.

Der KEC konnte am Sonntagabend durch den souveränen 5:2 (1:0, 2:2, 2:0)-Erfolg bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven den Abstand auf Platz sieben auf elf Zähler vergrößern. Ein wichtiges Zwischenziel, denn die ersten Sechs der Tabelle qualifizieren sich am Ende der Hauptrunde direkt für das Playoff-Viertelfinale. Sechs Punkte holten die Haie am vergangenen Wochenende, nachdem sie am Freitag die Nürnberg Ice Tigers spektakulär mit 7:4 besiegt hatten.

Wenn wir so spielen, sind wir nur schwer zu besiegen.
Maximillian Kammerer, Stürmer Kölner Haie

„Es war ein wichtiges Wochenende für uns. Wenn wir so spielen, sind wir nur schwer zu besiegen“, lobte Maximilian Kammerer die Konstanz in den Leistungen. „Wir spielen gerade extrem gut als Mannschaft, spielen einfach, bringen die Scheiben tief und machen die Kleinigkeiten gut. Unsere Überzahl funktioniert, wir ziehen kaum Strafen und haben einen sehr guten Torwart. Es darf genau so weitergehen“, sagte der Stürmer, der nach Nate Schnarrs frühem 1:0 (7.) auf 2:0 erhöhen konnte (25.)

Die nächsten Prüfungen stehen unmittelbar bevor. Bevor es am Sonntag (16.30 Uhr/Lanxess-Arena) zum Top-Duell mit Mannheim kommt, gastieren die Haie am Mittwoch beim EHC Red Bull München antreten. Die Bayern sind in dieser Saison so etwas wie der Angstgegner des KEC. Der Vizemeister verlor seine beide Heimspiele (2:4 und 0:2) gegen die Roten Bullen. Zudem sind die Münchner das einzige DEL-Team, gegen das die Kölner noch keinen Punkt einsammeln konnten.

München ist neben Köln das Team der Stunde in der DEL

Die Mannschaft um den Ex-Kölner Patrick Hager hat einen ähnlichen Lauf wie die Haie. Das Team von Trainer Oliver David holte acht Siege aus den jüngsten zehn Spielen und zwölf Erfolge aus den vergangenen 15 Partien seit Mitte Oktober. Schlussmann Antoine Bibeau gelangen am vergangenen Wochenende gegen Ingolstadt (2:0) und in Frankfurt (5:0) zwei Spiele ohne Gegentreffer.

„Ich glaube, dass wir uns jetzt alle zusammengefunden haben. Wir spielen gerade mit sehr viel Selbstvertrauen und Rückenwind, das treibt uns nach vorne“, erklärte Münchens Nationalstürmer Maximilian Kastner. „Wir haben ein starkes Team, das haben die vergangenen Wochen gezeigt.“ Die Haie sollten also vor dem Tabellenvierten gewarnt sein.

Aber auch der KEC ist derzeit in bestechender Form und holte zuletzt sechs Siege in Serie. „Auswärts gut in die Spiele zu kommen, ist auf dem hohen Niveau sehr wichtig und das ist uns in Bremerhaven gut gelungen. Bis auf zehn Minuten im zweiten Drittel, in denen wir das Momentum verloren haben, war es eine wirklich gute Leistung“, analysierte Jalonen die jüngste Vorstellung seines Teams.

Christian Wejse geht es den Umständen entsprechend gut

Die Pinguins glichen in der unkonzentrierten Phase der Haie innerhalb von 65 Sekunden zum 2:2 aus (29./30.)und waren kurz davor, in Führung zu gehen, ehe Christian Wejse von der Kufe Juhani Tyrväinens getroffen wurde und stark blutete. Nach der Verletzung zogen die Schiedsrichter die Drittelpause vor. „Nach der längeren Pause konnten wir uns das Momentum zurückholen. Wir sind gut und als Gruppe aus der Kabine gekommen und haben erfolgreiches Eishockey gespielt. Bis auf das verkürzte zweite Drittel war es ein sehr gutes Spiel“, lobte Jalonen.

Wejse geht es übrigens den Umständen entsprechend gut. Der Bremerhavener Stürmer vermeldete am Montag, dass er eine Gesichtsverletzung erlitten habe und er im Krankenhaus war.

Dominik Bokk, dem der entscheidende Treffer zum 3:2 gelang (36.), sah es genauso. „Klar, war es nach so einer Szene für beide Mannschaften nicht einfach, zurück ins Spiel zu kommen. Wir haben uns sehr gut gefunden und unseren Spielplan durchgezogen. Insgesamt war es ein sehr hart umkämpftes Spiel. Bremerhaven hat viele Schüsse genommen und sehr viel Druck vor unserem Tor gemacht. Wir haben die Powerplaychancen genutzt und die Tore zum richtigen Zeitpunkt erzielt. Ich denke, wir haben verdient gewonnen“, sagte der Stürmer, nachdem Valtteri Kemiläinen (42.) und Ryan MacInnis (53.) den Sieg im Schlussdrittel nach Hause gebracht hatten.