Die Siegesserie der Kölner Haie ist im Topspiel der Deutschen Eishockey Liga bei RB München gerissen.
Kölner HaieGute Leistung, aber nur ein Punkt

Münchens Adam Brooks beist sich an Oliwer Kaski (l.) und Haie-Goalie Janne Juvonen die Zähne aus.
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Schon wieder konnten die Kölner Haie nicht gegen den EHC RB München gewinnen. Am 27. Spieltag der Deutschen Eishockey Liga gab es im Duell der beiden Schwergewichte eine 1:2 (0:0,1:1,0:0)-Overtime-Niederlage. „Das ist kein gutes Gefühl“, gab Parker Tuomie zu. Der Stürmer merkte nach dem ersten Punktgewinn diese Saison gegen die Bayern und einem hochintensiven Spiel aber auch an: „Das waren zwei heiße Mannschaften. Auch wenn es diese Saison gegen München noch nicht geklappt hat, müssen wir auf dem Weg bleiben.“
Schon im Vorfeld des dritten Aufeinandertreffens hatten die Roten Bullen angekündigt, den KEC früh unter Druck zu setzen und ihm wenig Zeit und Raum zur Entfaltung zu geben. So hatten sie schon die ersten beiden Duelle, zur Saisoneröffnung in Köln (4:2) und vor der Deutschland Cup-Pause (2:0) für sich entschieden. Auch im heimischen SAP Garden dominierte der gastgebende Vierte gegen den Dritten aus der Domstadt. Janne Juvonen, der, wie beim 5:2 in Bremerhaven, das Haie-Tor hütete, musste schon im ersten Unterzahlmoment gegen Yasin Ehliz aufpassen (4.) und lief in der Folge richtig heiß. Offensiv fand das Team von Kari Jalonen allerdings nur schwerlich statt.
Nate Schnarr bleibt außen vor
Kölns Coach hatte Nate Schnarr aus dem Line-up gestrichen und dafür Tanner Kero in die erste Sturmreihe mit Gregor MacLeod und Patrick Russell beordert. Auch die formstärksten KEC-Angreifer fanden aber kaum einen Weg, um das aggressive, gegnerische Forechecking aufzulösen. Nach dem zweiten überstandenen Unterzahlspiel spielten die Spezialisten vom Dom erstmals Powerplay: Allerdings endete der erste Abschnitt torlos und das Mitteldrittel begann mit einer nicht verwerteten Großchance für Dominik Bokk (31.). Später sollte es der gebürtige Schweinfurter aber besser machen.
In der Folge zeigten beide Kontrahenten, dass ihre langen Siegesserien nicht von ungefähr kommen. Intensiv und taktisch diszipliniert machten sie sich das Leben gegenseitig schwer. Einmal hätte Maximilian Kammerer, nach Querpass von Kevin Niedenz, auf 1:0 stellen können, scheiterte aber an Antoine Bibeau (30.). Der Münchner Goalie war genauso hellwach wie Juvonen auf der Gegenseite. Kölns Finne verhinderte das erste Gegentor nochmal gegen Ehliz (34.). Dann schlug Bokk zu: Wenn er zuvor noch zu hoch gezielt hatte, reagierte der Flügelstürmer nach Vittasmäkis Distanzschuss schnell und hatte Glück, dass die Scheibe vom gegnerischen Schlittschuh zum 1:0 ins Tor sprang (38.). Die Führung hatte nur 96 Sekunden bestand. Juhani Tyrväinen war nach einem Stockschlag unnötig in die Eisbox gewandert. Dort musste er zusehen, wie Münchens Maxi Kastner seinen Schläger für das 1:1 geschickt in Ryan Murphys Schuss hielt (39.).
So viel Fahrt, wie das Spitzenspiel am Ende des zweiten Abschnitts aufgenommen hatte, war im Schlussdrittel nicht zu sehen. Da besannen sich beide Teams wieder auf defensive Struktur. Kevin Niedenz wurde stark von Kammerer auf die Reise geschickt, konnte Bibeau im Eins-gegen-Eins aber nicht überwinden (45.). Hinten hielt Juvonen mit über 30 Saves so gut wie alles, vorne gingen Ryan MacInnis (55.), Louis Marc Aubry (56.) und MacLeod (57.) auf das 2:1. Allerdings erfolglos, sodass die spannende Partie in die Overtime ging. Dort durchbrach Münchens Brady Ferguson den Defensiv-Riegel mit einem wuchtigen Schuss. Allerdings hatte die Kölner Abstimmung beim Wechseln überhaupt nicht gepasst (64). Das ärgerliche 1:2 können die Haie am Sonntag im Heimspiel gegen Mannheim vergessen machen.
Statistik:
Kölner Haie: Juvonen; Austin, Kaski; Sennhenn, Kemiläinen; Vittasmäki, Glötzl; Russell, MacLeod, Kero; Tuomie, Aubry, Bokk; Kammerer, Tyrväinen, Niedenz; Uher, MacInnis, van Calster; Fischer. SR.: Herbertz/MacFarlane. Zuschauer: 10.796. Tore: 0:1 Bokk (37:15/Vittasmäki, Austin), 1:1 Kastner (38:51/PP1), 2:1 Ferguson (63:26/OT). Strafminuten: München 6, Köln 8.
