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Kölner HaieKari Jalonen hat eine Erfolgsformel gefunden

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Jan Luca Sennhenn (l.) und Maximilian Kammerer (r.) stoppen Wolfsburgs Bobby Lynch.

Jan Luca Sennhenn (l.) und Maximilian Kammerer (r.) stoppen Wolfsburgs Bobby Lynch.

Die Kölner Haie eilen in der Deutschen Eishockey Liga weiter von Erfolg zu Erfolg. Nach dem 4:1-Sieg gegen Wolfsburg geht es am Sonntag zu Meister Berlin.

Die Kölner Haie haben sich im letzten Heimspiel vor dem Weihnachtsfest schon mal selbst reich beschenkt. Der deutsche Vizemeiste erfreute am Donnerstagabend mit dem ungefährdeten 4:1-Sieg gegen die Grizzlys Wolfsburg nicht nur seine Fans und setzte in der Spitzengruppe der Deutschen Eishockey Liga (DEL) das nächste Zeichen. „Wir wollen immer weitermachen, Spiel für Spiel und Shift für Shift angehen“, sagte Valtteri Kemiläinen nach dem zehnten Sieg in den jüngsten zwölf DEL-Spielen.

Der finnische Verteidiger konnte in der diesmal nicht ganz ausverkauften, mit 16.822 Zuschauern für einen Donnerstag aber sehr gut besuchten Lanxess-Arena, sowohl mit seiner eigenen Leistung als auch mit der Teamperformance zufrieden sein. „Das waren solide 60 Minuten“, meinte der Sommerzugang aus Prag und ergänzte: „Am besten war unser erstes Drittel, da haben wir uns die wichtige Führung und das Momentum auf unsere Seite geholt.“

Kemiläinen, der mit Tappara Tampere drei finnische Meisteschaften gewann, zeichnete selbst für das 1:0 verantwortlich. Nach einer Kombination über Kevin Niedenz und Juhani Tyrväinen netzte er zum schon neunten Mal in dieser Saison ein (10.). Weil Dominik Bokk durch seinen zehnten Saisontreffer auf 2:0 erhöhte (17.) und Brady Austin nach dem ersten Seitenwechsel auf 3:0 stellte (33.), war die Entscheidung für die Haie früh gefallen.

Haie können Eisbären auf 14 Punkte distanzieren

„Es ist aber nicht einfach, wenn man klar führt“, gab Kemiläinen zu bedenken. Natürlich möchte man kein unnötiges Risiko eingehen und spielt dann vielleicht „etwas einfacher“. Mit Blick auf das Schlussdrittel, in dem die Gäste aus Niedersachsen ihren Goalie aus dem Tor nahmen und im Sechs-gegen-Fünf durch Gemel Smith verkürzten (57.), stellte der 34-Jährige aber klar. „Ich finde, dass wir auch dann noch einen guten Job gemacht haben. Auch am Ende waren wir solide.“ Spätestens als Maximilian Kammerer zum 4:1-Endstand ins verwaiste Grizzlys-Tor getroffen hatte (60.), konnten die Kölner den 29. Spieltag und das dritte gewonnene Hauptrundenduell mit den Wolfsburgern abhaken.

Schließlich steht für Kemiläinen und Co. bereits am Sonntag (19 Uhr/Magenta Sport) das nächste Spiel bei den Eisbären Berlin an. Dem erfahrenen finnischen Verteidiger ist die Brisanz des Duells gegen den letztjährigen Finalgegner klar. „Sie haben ein gutes Team, das wird ein harter Kampf“, spricht er ehrfürchtig vom amtierenden Meister. Weil die Berliner am Donnerstag mit 5:8 in Ingolstadt und im jüngsten Duell gegen die Haie nach Penaltys mit 3:4 gegen Köln jeweils den Kürzeren gezogen hatten, kann der KEC seinen Vorsprung auf die Eisbären auf 14 Punkte ausbauen. Das wäre ein gutes Polster. „Wir freuen uns auf dieses Spiel“, sagte Valtteri Kemiläinen und übergab das Wort an seinen Trainer.

Wenn man immer nur sieben Spiele ins Visier nimmt, kann man einen besseren Fokus finden und so viele Punkte wie möglich holen.
Kari Jalonen, Chefcoach Kölner Haie

Kari Jalonen ging nach dem fünften Heimsieg in Serie auf eine spezielle Erfolgsformel ein. „In der November-Pause haben wir uns den Spielplan in kleine Blöcke eingeteilt“, erklärte der routinierte Erfolgscoach und ergänzte: „Wenn man immer nur sieben Spiele ins Visier nimmt, kann man einen besseren Fokus finden und so viele Punkte wie möglich holen.“

Gerade in einer Olympia-Saison, mit Spielen im Zwei- beziehungsweise Drei-Tages-Takt, sei dies wichtig. Dabei spiele   die Regeneration eine große Rolle. Da gelte es, die freien Tage zur mentalen und physischen Erholung zu nutzen und teilweise auch nur freiwillige Trainingseinheiten anzubieten. „Wir brauchen den Einsatz von jedem Spieler und auch von allen Coaches“, nahm der Finne das ganze Team mit ins Boot. Der Haie-Coach könnte für das Berlin-Spiel drei zusätzliche Optionen für seinen Kader erhalten. Goalie Felix Brückmann, Kapitän Moritz Müller in der Verteidigung und Gregor MacLeod als Topscorer stehen vor ihren Comebacks.