Der KEC zeigt sich vom nahenden Abschied des Erfolgstrainers unbeeindruckt. Mit dem 7:4 im Topspiel gegen Straubing gelingt dem Vizemeister der fünfte Heimsieg in Folge.
„Das ist mein Traum“Jalonen will sich mit Meistertitel von Kölner Haien verabschieden

Harmoniert gut miteinander: Die zweite Kölner Sturmreihe um (v.l.) Dominik Bokk, Nate Schnarr und Ryan MacInnis.
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Stoisch wie ein typischer Finne saß Kari Jalonen bei der Pressekonferenz auf seinem Stuhl. Dass hinter dem Trainer der Kölner Haie eine ebenso intensive wie besondere Woche lag, ließ er sich nach dem 7:4-Heimsieg im Topspiel der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegen die Straubing Tigers nicht anmerken. Zu sehr hatten ihn seine Spieler nach seiner Entscheidung, den KEC zum Saisonende zu verlassen, verzückt. „Das war ein sehr gutes Wochenende für uns. Die Jungs mussten aber sehr hart für den Sieg arbeiten“, bilanzierte Jalonen, ehe er noch einmal auf seinen Entschluss einging, im Sommer 2026 in seine Heimat zurückzukehren: „Ich werde wegen meiner Familie den KEC verlassen. Wir wollen nach Hause.“
Der Finne will sich aber gebührend aus der Domstadt verabschieden und verfolgt nach wie vor große Ziele. „Bis zum Sommer haben wir noch viel vor uns. Mein Traum ist es, Köln mit der Meisterschaft zu verlassen. Ob wir die Chance haben werden, werden wir sehen. Aber der Traum ist da. Ich werde mich mit Herz und Seele dafür einsetzen. Dafür werde ich jeden Tag hart arbeiten“, versicherte der 65-Jährige.
Mein Traum ist es, Köln mit der Meisterschaft zu verlassen. Ich werde mich mit Herz und Seele dafür einsetzen.
Auch die Mannschaft zieht trotz des nahenden Abschieds des Erfolgscoaches an einem Strang und beweist, dass eine gute Chemie zwischen Trainer und Team herrscht. „Alle, die jetzt hier sind, haben einen Job zu erledigen. So tritt Kari auch auf. Ich fand es gut, wie er seine Entscheidung kommuniziert hat. Wir sind alle Profis und haben in dieser Saison eine Aufgabe zu erfüllen – und so gehen wir an die Sache ran“, betonte Kapitän Moritz Müller.
Das bewies der KEC auch gegen Straubing und fuhr den fünften Heimsieg in Serie ein. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und einem 2:4-Rückstand drehten die Haie richtig auf und erzielten fünf Treffer in Serie. Überragend war dabei das Duo um Patrick Russell und Gregor MacLeod, die beide zwei Tore markierten. MacLeod hat nun in jedem Spiel mindestens einen Punkt sammeln können und steht mit 17 Zählern zusammen mit dem Ingolstädter Riley Barber an der Spitze der DEL-Punktesammler. „Dieses Spiel hat unheimlich viel Spaß gemacht. Unsere Reihe harmoniert richtig gut zusammen. Das sieht man auf dem Eis“, freute sich der zweifache Torschütze Russell und fügte an: „Dieser Erfolg hat bewiesen, was für ein tolles Team wir sind. Besonders in der Offensive.“
Die Mannschaft wird von Woche zu Woche besser und lernt schnell. Solche Siege bringen reichlich Selbstvertrauen.
Überzeugen konnte auch die zweite Sturmformation um Ryan MacInnis, Dominik Bokk und Nate Schnarr. Das Trio drehte mit zwei späten Toren im Mitteldrittel zum 4:4 (Schnarr) und 5:4 (MacInnis) die Begegnung endgültig zugunsten der Haie. Zuvor hatte Parker Tuomie auf 2:3 verkürzt.„Wir haben gegen eines der heißesten Teams der Liga gespielt. Straubing hatte vor der Partie neun Siege und erst zwei Niederlagen. Wir haben zu Beginn ein paar Probleme gehabt, sind aber über das Spiel immer besser geworden und haben den Tigers das Tempo genommen“, sagte Jalonen. „Die Mannschaft wird von Woche zu Woche besser und lernt schnell. Solche Siege bringen reichlich Selbstvertrauen.“
Zufrieden zeigte sich auch Moritz Müller, der das Spiel gegen Straubing im Vorfeld als Standortbestimmung bezeichnet hatte. „Wir haben ein wenig gebraucht, um uns auf Straubing einzustellen. Aber wir haben es im Laufe der Partie geschafft und einen richtig guten Gegner geschlagen“, erklärte der Kapitän. „Deswegen sage ich, dass wir mit dem aktuellen Stand zufrieden sind. Es gibt noch viele Faktoren, die wir noch nicht durchlebt haben, wie ein Formtief oder viele Verletzungen. So ist es schwer, Monate vorauszuschauen.
Das Zwischenfazit nach zwölf Spielen mit 24 Punkten und Rang drei fällt aber positiv aus. „Wenn man die ersten beiden Begegnungen zum Saisonstart wegnimmt, denn das waren noch nicht ganz wir, dann hätten wir alle Spiele gewinnen können. Acht davon haben wir siegreich gestaltet. Das heißt, wir sind auf dem richtigen Weg und haben immer die Chance, ein Spiel zu gewinnen“, meinte Müller. Das wollen die Haie auch am Freitag (19.30 Uhr, Magenta Sport) zeigen, wenn sie bei Spitzenreiter Adler Mannheim gastieren.