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Nach verpatztem StartKölner Haie versorgen sich auswärts mit einem guten Gefühl

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Gelungene Premiere: Goalie Felix Brückmann fuhr bei seinen ersten beiden Starteinsätzen für die Haie gleich zwei Siege ein.

Gelungene Premiere: Goalie Felix Brückmann fuhr bei seinen ersten beiden Starteinsätzen für die Haie gleich zwei Siege ein.

Die Siege in Schwenningen und Nürnberg entspannen die Situation beim Vizemeister nach dem verpatzten Heimauftakt.

Matthias Baldys machte sich am späten Sonntagnachmittag mit einem positiven Gefühl auf die Heimreise von Nürnberg in Richtung Köln. Der Sportdirektor der Kölner Haie konnte nach den befreienden beiden Siegen am Freitag bei den heimstarken Schwenningen Wild Wings (4:1) und am Sonntag bei den Nürnberg Ice Tigers (4:2) in aller Ruhe ein positives Fazit ziehen und musste sich nicht mit dem Thema „erste sportliche Krise der Saison“ beschäftigen.

Wichtige Siege für Kölner Haie nach Heimniederlagen

„Sechs Punkte am Wochenende haben nach den kurios verlaufenden Heimspielen gegen den EHC RB München und die Eisbären Berlin gutgetan. Die Mannschaft hat die nötige Stabilität gezeigt und sachlich und erfolgreich ihr System durchgezogen“, atmete Baldys auf.

Für den 42-Jährigen war es ungeheuer wichtig, dass das Team nach dem Fehlstart mit zwei Heimniederlagen die nötigen Schlüsse gezogen hat. „Wir haben alle nach den beiden Niederlagen die Ruhe bewahrt, die Spiele analysiert. Die Mannschaft hat verstanden, dass sie zu viele Tore leicht hergeschenkt hat, falsche Entscheidungen getroffen hat und auch klare Fehler gemacht hat. Das war am vergangenen Wochenende wesentlich besser.“

Der Lerneffekt war beim Vizemeister also vorhanden. Nach elf Gegentoren in zwei Begegnungen konzentrierte sich der KEC wieder auf seine defensiven Stärken und kassierte am Wochenende nur drei Treffer. In der Defensive gewann die Mannschaft zumindest ab dem zweiten Drittel in Nürnberg die wichtigen Zweikämpfe in der eigenen Zone und präsentierte sich als Kollektiv. Baldys: „Es ist natürlich nicht alles rund gelaufen. Genauso wie gegen München und Berlin nicht alles schlecht gelaufen ist. Wir wissen schon, dass trotzdem noch viel Arbeit auf uns wartet. Aber auf Strecke wird sich unsere Qualität durchsetzen.“

Kölner Haie zeigen Comeback-Qualitäten

Wie in Nürnberg. Nach der 1:0-Führung durch Louis-Marc Aubry (8.) schalteten die Gäste einen Gang zurück und lagen prompt nach 20 Minuten mit 1:2 zurück. Die Haie konnten nach der ersten Pause ihren Fokus dann aber wieder auf ihre Stärken legen, drehten die Partie und holten sich einen verdienten Dreier. „Wir haben es Nürnberg bei den beiden Toren zu leicht gemacht. Das waren große Fehler von uns“, gab Juhani Tyrväinen zu. Dem 1:1 (13.) war ein Fehlpass von Tanner Kero im eigenen Drittel vorausgegangenen, beim 1:2 (18.) verlor Kapitän Moritz Müller die Scheibe hinter dem eigenen Gehäuse.

Der Finne Tyrväinen, der nach dem Ausgleich von Gregor MacLeod (23.) das vorentscheidende Tor zum 3:2 markierte (52.), zeigte sich zufrieden mit dem Auftritt seiner Kölner. „Ich mochte unsere Reaktion und wie wir besonders im dritten Drittel gespielt haben. Das Powerplay mit drei Toren war sicherlich ein Schlüssel zum Sieg.“

In Überzahl läuft es bei den Haien zu Saisonbeginn schon erstaunlich gut. In jedem der vier Saisonspiele hat der KEC mindestens einmal mit einem Mann mehr auf dem Eis getroffen. Und auch das Penaltykilling funktioniert gut, bisher gab es bei zwölf Unterzahlspielen nur ein Gegentor.

Felix Brückmann überzeugt im Kölner Tor

Das lag auch an Felix Brückmann, der im Tor für Tobias Ancicka startete. Der Goalie, der von den Adler Mannheim an den Rhein gewechselt ist, strahlte in brenzligen Phase die nötige Ruhe. „Felix hat es gut gemacht“, lobte Matthias Baldys, der sich auch über gleich Torvorlagen von Neuzugang Kero freuen konnte.

Der Sportdirektor wollte die Schuld des verkorksten ersten Wochenendes aber nicht auf Ancicka abwälzen. „Die Mannschaft hat nun bewusster für den Torwart gespielt. Tobi dagegen hatte mit München und den Eisbären gleich zwei Bretter vor der Brust. Er hatte nicht den Start in die Saison, den er sich gewünscht hatte. Wenn man weit kommen möchte, braucht man auf Strecke zwei starke Torhüter. Die haben wir wie auch Berlin, Bremerhaven, Ingolstadt oder Wolfsburg.“