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Nach Ausstieg der Telekom als SponsorBaskets-Fans träumen schon von „Haribo Bears“

Lesezeit 3 Minuten
Leon Kratzer

Leon Kratzer (l.) ist in das Nationalmannschaftsaufgebot berufen worden.

Bonn – Die Nachricht, dass die Telekom sich schrittweise aus dem Sponsoring der Baskets zurückziehen wird, hat die Fans natürlich aufgewühlt. In den sozialen Medien und Internet-Foren wird heiß diskutiert, welche Folgen das haben wird. Es gibt grob unterteilt zwei Lager: Die einen befürchten, dass der Bundesligastandort Bonn dies nicht überleben wird, die anderen sind optimistisch, dass es weitergeht – und vielleicht sogar besser wird: „Ein Ende bietet auch die Chance für einen Neuanfang. Muss nicht das Schlechteste sein“, ist im Basketball-Forum „Schoenen Dunk“ zu lesen.

Warnung vor dem Schicksal von Bayer Leverkusen

Aber es gibt auch Skeptiker: „Ich hoffe, es ergeht uns nicht wie Leverkusen nach dem Ausstieg von Bayer. Da stand ja auch nicht wirklich ein Großsponsor in den Startlöchern“, heißt es zu dem Schicksal des Rekordmeisters, der nach 14 Meistertiteln den Hauptsponsor verlor und in den Niederungen der 2. Liga versank.

Andere erinnern daran, dass neben Leverkusen mit Trier, Köln, Hagen, Quakenbrück und Düsseldorf mancher ehemalige Erstligist nach einem Abstieg in die Pro A vergeblich einen Wiederaufstieg versucht habe.

Spekuliert wird auch, dass die Telekom weiter im Basketball engagiert bleibt, die in Bonn eingesparten Mittel aber nutzt, um wie schon im Fußball in den Branchenprimus Bayern München zu investieren: „Der FC Bayern Basketball benötigt einen höheren Etat, um in der Euroleague mithalten zu können“, könnten dadurch die internationalen Ambitionen der Münchner Korbjäger gestützt werden.

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Beim Blick in die Zukunft setzen einige auf das Vermarktungspotenzial der Baskets: „Ein Sportverein mit 100 000 Zuschauern pro Jahr und einer Magenta-TV-Übertragung von jedem Spiel ist sicher auch etwas, wofür sich Sponsoring lohnt.“ Wild spekuliert wird auch, welche Großunternehmen in Bonn als neuer Namenssponsor in Frage kämen. Genannt werden die Deutsche Post/DHL („Dann spielt die Mannschaft halt in gelben Trikots“) oder ein Gummibärchen-Produzent: „Wie wäre es denn, wenn die Baskets in Zukunft als ,Haribo Bears‘ in hübsch bunten Trikots auflaufen?“

Spitzenspiel des Dritten beim Vierten der Tabelle

Trotz aller Turbulenzen um die finanzielle Zukunft der Baskets rückt am Freitag auch das sportliche Geschehen wieder in den Blick. Denn für die aktuelle Mannschaft steht das nächste Schlüsselspiel auf dem Plan: Als Tabellendritter tritt sie beim unmittelbaren Verfolger Bamberg an (20.30 Uhr, Livestream auf Magenta TV). Die Franken haben die ersten vier Saisonspiele gewonnen, kassierten dann aber in Braunschweig (84:90), gegen Berlin (89:101) und in Oldenburg (71:87) drei Niederlagen in den folgenden vier Partien.

Die Bonner Mannschaft wurde von Trainer Tuomas Iisalo und Sportmanager Andreas Boettcher über die Vorgänge um den Sponsor Telekom informiert, beide erwarten aber keine Auswirkungen auf die mentale Verfassung der Spieler: „Es hat keine große Aufregung gegeben“, sagte Boettcher auch mit Blick darauf, dass die Veränderungen erst nach der laufenden Saison greifen. In der zweiwöchigen Spielpause habe das Team „normal gearbeitet“. Entscheidend werde wie immer sein, ob die Baskets die nötige Intensität aufs Parkett bringen könnten: „Bamberg ist eine gut zusammengestellte Truppe, in der jeder seine Rolle kennt“, urteilt Boettcher. Dass die Baskets in der Saisonvorbereitung ein Testspiel gegen Bamberg mit 73:80 verloren, hat nur begrenzte Aussagekraft. Denn da mussten die Bonner aufgrund von Verletzungen von Leon Kratzer und Michael Kessens ohne gelernten Center auskommen.

Kratzer ist von Bundestrainer Gordon Herbert jetzt in das Aufgebot für die WM-Qualifikation in der kommenden Woche berufen worden. In Nürnberg geht es gegen Estland (25. November, 19 Uhr) und in Lublin gegen Polen (28. November, 20 Uhr).