Bonn – Riesenerleichterung und Aufatmen bei den Telekom Baskets Bonn: Nach mehr als zwei sieglosen Monaten und sieben Niederlagen in Folge in der Bundesliga landeten die Bonner am Samstagabend endlich wieder einen Sieg, als sie im Kellerduell den Mitteldeutschen BC vor 4780 Zuschauern im Telekom Dome mit 103:85 (29:19, 25:25, 23:24, 26:17) bezwangen.
Noch am Freitag waren sie durch den Erfolg von Aufsteiger Hamburg in Braunschweig auf den letzten Platz gerutscht, jetzt kletterten sie mit 4:14-Punkten wieder auf Rang 15. Nicht vom Tisch ist die Frage, ob die Baskets einen Spieler für die freie Ausländerposition nachverpflichten: „Es wäre fahrlässig, wenn wir nicht alle Möglichkeiten in Betracht ziehen, aber es müsste ein Spieler sein, der uns auch wirklich hilft“, sagte Coach Thomas Päch.
Physische Dominanz der Bonner war entscheidend
Er musste auf Benjamin Lischka verzichten, der aufgrund von Kniebeschwerden vorsichtshalber geschont wurde, und schickte TJ DiLeo und Ben Simons neu in die Startformation. Zunächst dominierte aber Gästespieler Kaza Kajami-Keane, der die ersten zehn Punkte des MBC zur knappen 10:9-Führung ganz allein erzielte. Mit zwei Zwischensprints konnten die Bonner die Partie aber schnell drehen. Nach einem 9:0-Lauf zum 18:10 und einem 8:0-Run zum 29:16 lagen sie mit 13 Punkten in Front (9. Minute).
Aber im zweiten Viertel erinnerte viel an den Spielverlauf am Mittwoch gegen Saloniki: Die Baskets ließen den Gästen erneut zu viel Raum bei ihren Distanzschüssen. Fünfmal trafen die MBC-Schützen per Dreier und verkürzten den Rückstand auf 41:38 (17.). Erst als auch Yorman Polas Bartolo, Trey McKinney-Jones und Ben Simons ebenfalls von draußen verwandelten, konnten sich die Hausherren wieder etwas lösen und gingen trotz neun Gästedreiern in der ersten Halbzeit mit einem zweistelligen Vorsprung in die Kabine (54:44).
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Aber der MBC ließ die heimischen Fans schnell wieder zittern, als die Gäste mit einem 10:0-Lauf auf 57:54 verkürzten und kurz darauf beim 62:61 (25.) endgültig wieder auf Tuchfühlung waren. In den spektakulärsten Minuten des Abends bereiteten die Baskets aber den Boden für das Happy End: McKinney-Jones mit pfeilschnellem Fastbreak nach einem Steal und Branden Frazier mit drei Dreiern in Folge legten einen blitzschnellen 11:0-Run zum 76:65 aufs Parkett.
Der MBC leistete weiter hartnäckig Widerstand (82:76, 34.), aber Bojan Subotic, DiLeo und Simons fanden mit drei weiteren Dreiern die passende Antwort zum 91:78. Und als dann auch noch Stephen Zimmerman dem Ex-NBA-Centerhünen Joey Dorsey im Mittelkreis den Ball klaute und beim Fastbreak abhängte, schwanden beim 95:80 die letzten Zweifel.
Während Gästecoach Björn Harmsen den Sieg der „physischen Dominanz der Bonner“ zuschrieb, sah Päch den „entscheidenden Vorteil in der Defense“. Außerdem habe sein Team auf alle Läufe des MBC eine Antwort gefunden.
Baskets (Pkte/3er): Saibou (5/1), McKinney-Jones (10/1), Subotic (6/1), Frazier (17/5), DiLeo (10/2), Breunig (15), Bartolo (17/2), Binapfl (3), Simons (9/2), Zimmerman (11); Rebounds: 34 (Zimmerman 5, Subotic 5); Assists: 27 (Frazier 5, DiLeo 5, Zimmerman 5); Trefferquote Feld: 53 % (35/66); Dreierquote: 56 % (14/25); Freiwurfquote: 66 % (19/29).MBC (Pkte/3er): Gbinue, Mikovic (14/2), Brembly (12/2), Kerusch (1), Zylka (2), Novak (3/1), Warren (15/5), Dorsey (11), Kayami-Keane (21/3), Turudic (5); Rebounds: 34 (Dorsey 11); Assists: 20 (Kayami-Keane 6); Trefferquote Feld: 59 % (31/60); Dreierquote: 41 % (13/32); Freiwurfquote: 59 % (10/17).
