Aus den Träumen gerissenTelekom Baskets verlieren 62:90 bei Peristeri Athen

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Till Pape (l.) von den Telekom Baskets setzt sich hier gegen Athens Center Trevor Thompson durch.

Till Pape (l.) von den Telekom Baskets setzt sich hier gegen Athens Center Trevor Thompson durch.

Chancenlos! Mit einem Wort lässt sich der Aufritt der Telekom Baskets am Mittwoch im zweiten Viertelfinale der FIBA Champions League zusammenfassen. Die Baskets müssen ins Entscheidungsspiel.

 Die Bonner, die sich nach dem 89:78-Erfolg im ersten Spiel mit einem zweiten Sieg für das Final-Four-Turnier qualifizieren wollten, wurden von Peristeri Athen unsanft aus allen Träumen gerissen. Der Titelverteidiger fand nie Zugriff auf das Spiel und unterlag deutlich mit 62:90 (14:19, 20:27, 14:23, 14:21). Die Griechen glichen damit in der Best-of-three-Serie zum 1:1 aus und es kommt am Dienstag in Bonn zur entscheidenden dritten Partie im Telekom Dome (20 Uhr).

Der Bonner Center Till Pape sparte im TV-Interview kurz nach Spielende nicht mit Kritik an der Leistung der Mannschaft. „Das Final-Four sollte Motivation genug sein. Unsere Fans reisen Tausende von Kilometern und wir zeigen schon wieder solch eine Vorstellung – das ist beschämend“, fand er starke Worte.

Nicht dass die Baskets den Ausgleich hinnehmen mussten, macht mit Blick auf die Chancen in Spiel drei skeptisch, sondern die Art und Weise, wie sie sich über weite Strecken dominieren ließen. Abgesehen von einer 7:4-Führung zu Spielbeginn liefen die Bonner nur hinterher. Aus dem 4:7 machte Athen mit einem frühen 15:2-Lauf den ersten zweistelligen Vorsprung (19:9, 8.).

Aufholjagd blieb aus

Schon hier zeigte sich, dass Athens US-Star Joe Ragland seine schwache Leistung in Spiel eins unbedingt vergessen machen wollte. Zur Pause hatte er schon 14 Punkte auf dem Konto, am Ende bestimmte er mit 21 Punkten und neun Assists das Geschehen auf dem Feld. Genauso wenig unter Kontrolle brachten die Bonner die starken Trevor Thompson (17 P.), Elijah Mitrou-Long (17) und Germaine Love (15).

Dieses Quartett sammelte gegen die überforderte Baskets-Defense 70 Punkte – mehr als die komplette Bonner Truppe von Trainer Roel Moors mit ihren 62: „Es dreht sich alles um die Energie im Spiel. Wie oft wollt ihr euch noch so vorführen lassen?“, brüllte er sie in einer Auszeit deutlich hörbar an.

Die Hoffnung auf eine Aufholjagd in der zweiten Halbzeit erfüllte sich nicht: Im dritten Viertel wuchs der Abstand schon auf mehr als 20 Zähler (46:69, 30.), ein 6:0-Start in den Schlussabschnitt (69:54, 32.) erwies sich als kurzes Strohfeuer. Denn in den letzten fünf Minuten packte Athen auf eine 76:60-Führung (36.) noch einen 14:2-Run zum 90:62 drauf – Peristeri wollte ein Zeichen setzen für Spiel drei am Dienstag. „Wir werden eine Menge ändern müssen, wir werden mit einer ganz anderen Einstellung in Spiel drei gehen müssen“, forderte Pape. Er war neben Glynn Watson Topscorer (je 13 Punkte). Der zuletzt angeschlagene Harald Frey spielte nur knapp 10 Minuten, der nachverpflichtete Lars steuerte vier Punkte bei.

„Peristeri war physischer, hat mehr gekämpft und einfach besser gespielt als wir“, fasste Moors die Partie zusammen. Am Sonntag geht es für die Baskets mit dem Bundesliga-Heimspiel gegen Göttingen weiter (15.30 Uhr). Auf den ersten Blick ist dies eine Pflichtaufgabe beim Vierzehnten der Tabelle.


Spielstatistiken

Baskets (Punkte/3er): Flagg (2), Griesel (4), Watson (13/1), Frey (2), Fobbs (3/1), Pape (13/1), Thiemann (4), Kirkwood (10), Sengfelder (4), Kennedy (7); Rebounds: 29 (Watson 8); Assists: 15 (Watson 6); Trefferquote Feld: 38 % (23/60); Dreierquote: 20 % (3/15); Freiwurfquote: 100 % (13/13).

Peristeri Athen (Punkte/3er): Mitrou-Long (17/3), Ragland (21/2), Dangubic (8/2), Xanthopoulos, Love (15/1), Kaselakis, Renfro (8), Poullanitis, Thompson (17), Chougkaz (2), Zougris (2); Rebounds: 40 (Dangubic 6, Chougkaz 6); Assists: 16 (Ragland 9); Trefferquote Feld: 56 % (35/64); Dreierquote: 35 % (8/23); Freiwurfquote: 60 % (12/20).

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