Bonner jetzt wieder in der FavoritenrolleTelekom Baskets siegen im Champions League Viertelfinale gegen SIG Strasbourg

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Spieler der Telekom Baskets jubeln den Fans nach ihrem Sieg zu.

Der Dank der Mannschaft an die Fans: Etwa 350 Bonner waren mit nach Strasbourg gefahren, um das Team anzufeuern. Foto: FIBA BCL

Mit einem 76:66-Sieg in Strasbourg konnten sich die Telekom Baskets das entscheidende dritte Spiel um den Einzug in das Final-Four-Tunier sichern.

Es war eine eindrucksvolle Demonstration: Von den Telekom Baskets selbst, die am Dienstagabend das drohende Aus im Viertelfinale der Champions League mit einem souveränen Auswärtssieg bei SIG Strasbourg abwendeten – und von den gut 350 mitgereisten Bonner Fans, die mit ihren nie erlahmenden Anfeuerungen akustisch und in ihren magentafarbenen Trikots auch optisch ein enormer Rückhalt waren.

Vor der Pause zieht Bonn mit einem 16:2-Lauf weg

Am Ende feierten alle gemeinsam einen 76:66 (18:17, 23:11, 23:20, 12:18)-Erfolg, durch den die Baskets nach der bitteren 76:77-Niederlage in Spiel eins zum 1:1 ausglichen und damit im entscheidenden dritten Spiel am Dienstag (18. April, 20 Uhr) im heimischen Telekom Dome mit einem Schlag wieder in der Favoritenrolle sind. Dann geht es um den Einzug ins Final-Four-Turnier (12. bis 14. Mai).

Was sich drei Tage zuvor in Oldenburg in der zweiten Halbzeit schon angedeutet hatte, setzte sich in Strasbourg nahtlos fort: Die Baskets hatten die Auftaktschlappe gegen den französischen Erstligisten mental gut verdaut. Sie gingen selbstbewusst in die Partie und setzten die Gastgeber mit Dreiern früh unter Druck, als Sebastian Herrera zwei Fernschüsse zur 15:7-Führung traf. Zwar konnte Strasbourg im zweiten Viertel ausgleichen (22:22), aber dann setzten sich die Bonner mit einem 16:2-Lauf zum 38:24 (17.) ab.

Telekom Baskets: Drei Minuten vor Schluss stand der Sieg noch auf wackeligen Beinen

Herrera steuerte dazu zwei weitere Distanztreffer bei, am Ende hatte er fünf Dreier auf dem Konto und war mit 19 Punkten Bonns Topscorer. Als dann Javonthae Hawkins im dritten Abschnitt noch drei Dreier draufpackte und Bonn auf 21 Punkte wegzog (60:39, 27.), schien die Entscheidung schon gefallen. Aber angeführt von Marcus Keene, der in Bonn mit 26 Punkten und einem 9:0-Solo in der Schlussphase zum Alptraum der Baskets geworden war, bäumte sich Strasbourg noch mal auf. Diesmal gelangen ihm acht Punkte in Serie vom 54:70 zum 62:70 – drei Minuten vor Schluss wackelten die Baskets kurz.

Aber dann handelte sich sich Keene nach einem Foul an Michael Kessens direkt noch ein technisches Foul ein – sein fünftes, die Partie war für ihn beendet. Kessens machte sein bestes Spiel seit langem, als ihm mit 16 Punkten und 10 Rebounds ein Double-Double gelang, er zudem mit fünf Assists bester Passgeber war.

Als drittbester Werfer steuerte Hawkins 15 Punkte bei. TJ Shorts kam zwar neben fünf Rebounds und vier Assists mit 10 Punkten ebenfalls auf eine zweistellige Ausbeute, hatte aber elf Fehlwürfe (3/14). Headcoach Tuomas Iisalo war vor allem stolz auf die mentale Verfassung des Teams: „Wir standen mit dem Rücken zur Wand. In einer solchen Situation gibt es keine andere Möglichkeit, als einen Schritt nach vorne zu machen. Das haben wir getan. Das Team ist ein Mentalitätsmonster.“

Telekom Baskets: Trainer Iisalo gerät über die Fans ins Schwärmen

Geradezu ins Schwärmen geriet er über die Fan-Unterstützung: „Die Emotionen, die unser Team, unser Verein und unsere Fans generieren können, sind etwas Einmaliges“, sagte er in der Pressekonferenz – während der die Bonner Fangesänge immer noch durch die Halle dröhnten.

Baskets (Punkte/3er): Shorts (10/1), Ward (6), Kessens (16), Herrera (19/5), Tadda (3/1), Malcolm, Hawkins (15/3), Kratzer, Williams (7/1); Rebounds: 40 (Kessens 10, Kratzer 6); Assists: 19 (Kessens 5, Shorts 4, Malcolm 4); Trefferquote Feld: 40 % (25/63); Dreierquote: 38 % (11/29); Freiwurfquote: 75 % (15/20).

Strasbourg (Punkte/3er): Kurucs, Beaufort, Keene (20/3), Cavaliere (12/2), Udanoh (1), Lacombe (8), Lansdowne (11/1), Massa (8), Frazier (6), Peterka; Rebounds: 36 (Udanoh 9. Massa 6); Assists: 15; Trefferquote Feld: 44 % (27/61); Dreierquote: 29 % (6/21); Freiwurfquote: 40 % (6/15).

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