Baskets lassen sich den Sieg wegschnappen76:77 gegen Strasbourg – Am Dienstag droht das Aus in der Champions League

Lesezeit 3 Minuten
Der Bonnerspieler TJ Shorts II versucht den Ball gegen Marcus Keene zu verteidigen.

TJ Shorts II (links) und Marcus Keene von Strasbourg kämpfen vor ausverkaufter Kulisse um den Ball.

Nach elf Siegen in Serie kassierten die Bonner ausgerechnet im ersten Viertelfinalspiel der Champions League eine Pleite.

Das Gefühl einer Europapokal-Niederlage hatten die Telekom Baskets ihren Fans genau sechs Monate erspart. Am Mittwochabend war die 76:77 (25:22, 17:18, 16:20, 18:17)-Heimschlappe gegen das französische Team SIG Strasbourg deshalb umso bitterer: Nach elf Siegen in Serie kassierten die Bonner ausgerechnet im ersten Viertelfinalspiel der Champions League die zweite Pleite nach der Auftaktniederlage am 5. Oktober gegen Reggio Emilia/Italien.

Die Baskets brauchen jetzt zwei Siege

Sie liegen damit in der Best-of-three-Serie 0:1 hinten und brauchen jetzt zwei Siege, um das Ausscheiden abzuwenden: Zunächst müssen sie am Dienstag (11. April) in Strasbourg gewinnen, um ein entscheidendes drittes Spiel eine Woche später (Dienstag, 18. April) wieder in Bonn zu erzwingen.

Die Chance, das Final-Four-Turnier zu erreichen, ist sicher noch vorhanden, aber dazu müssen die Baskets besser treffen. Denn das war der wesentliche Unterschied: Während die Bonner nur 40 Prozent ihrer Feldwürfe ins Ziel brachten, schafften die Franzosen 55 Prozent. Besonders Tyson Ward (2 von 10) und Javontae Hawkins (2 von 11) hatten schwache Tage erwischt.

Niederlage im ausverkauften Telekom Dome

Dadurch blieb zu viel Verantwortung auf den Schultern von Spielmacher TJ Shorts, der zwar mit 24 Punkten, 6 Assists, 5 Rebounds und 2 Steals erneut eine brillante Vorstellung bot, aber am Ende doch ausgepowert wirkte, dazu an der Freiwurflinie fünf Fehlwürfe hatte. Insgesamt vergab die Mannschaft sogar neun Würfe von der Linie (von 19).

Dennoch hatte die Truppe von Headcoach Tuomas Iisalo genug Chancen, um vor den 6000 Zuschauern im ausverkauften Telekom Dome die hart umkämpfte Partie für sich zu entscheiden. Einen 14:20-Rückstand (8. Minute) drehte Bonn bis zum 32:24 (14.) in eine Acht-Punkte-Führung, schaffte es aber nicht, sich weiter abzusetzen. Bis zur Pause waren die Gäste wieder dran (42:40), sie schienen dann im dritten Durchgang nach einem 11:0-Lauf zum 52:60 (29.) zunächst selbst auf der Siegerstraße.

Am Ende Acht-Punkte-Führung aus der Hand gegeben

Aber ein Dreier-Doppelschlag von Shorts und Sebastian Herrera fachte die Emotionen auf dem Feld und den Rängen noch einmal an, so dass die Baskets im Schlussviertel ihrerseits einen 11:0-Run hinlegten und beim 74:66 und einer Acht-Punkte-Führung alle Trümpfe in der Hand zu haben schienen. Dass das aber nicht reichte, macht die Niederlage so bitter. Denn während den Bonnern in den verbleibenden gut drei Minuten kein Feldkorb mehr gelingt und sie an der Linie von vier Chancen nur zwei nutzen, reißt Strasbourgs Marcus Keene (26 Punkte) das Spiel an sich: Er erzielt die letzten neun Punkte, trifft dabei 20 Sekunden vor Schluss per Dreier zum 76:77. Shorts will mit gleicher Münze heimzahlen, dribbelt, täuscht an, bremst ab und beschleunigt neu – ein freier Wurf gelingt aber nicht mehr.

 „Am Ende konnten wir unsere Angriffe nicht so abzuschließen, wie es Strasbourg gelungen ist. Wir hatten offene Dreier, die wir aber nicht getroffen haben. Das ist Basketball. Wir müssen dann andere Wege finden, um zu siegen. Heute haben wir das nicht geschafft“, sagte Iisalo zur verpatzten Endphase.

Baskets (Punkte/3er): Shorts (24/2), Ward (5), Ensminger, Kessens (5), Herrera (12/3), Tadda (3/1), Malcolm (13/1), Hawkins (7/1), Kratzer (4), Williams (3/1); Rebounds: 31 (Kratzer 7); Assists: 18 (Shorts 6, Herrera 5); Trefferquote Feld: 41 % (28/69); Dreierquote: 30 % (10/33); Freiwurfquote: 53 % (10/19).

Strasbourg (Punkte/3er): Kurucs (6), Beaufort, Keene (26/2), Cavaliere (6), Udanoh (4), Lacombe (6/2), Lansdowne (16), Massa (5), Frazier (8/2); Rebounds: 38 (Cavaliere 8); Assists: 12; Trefferquote Feld: 55 % (32/58); Dreierquote: 35 % (6/17); Freiwurfquote: 88 % (7/8).

Rundschau abonnieren