Der neue Vorstand des 1. FC Köln hat sich zum ersten Mal in einer zweimonatigen Amtszeit öffentlich zu seiner Arbeit geäußert und Stellung zu zwei wichtigen Personalien auf der Geschäftsstelle bezogen.
Vorstand 1. FC Köln„Wir sind auf einem guten Weg“

Der FC-Vorstand: v.l.n. rechts : Ulf Sobek , Jörn Stobbe und Jörg Alvermann.
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Sportdirektor Thomas Kessler muss sich noch ein wenig gedulden und die Zukunft von Geschäftsführer Philipp Türoff bleibt offen. Bevor der neue Vorstand des 1. FC Köln sich am Montag im Rheinenergiestadion zum ersten Mal in seiner zweimonatigen Amtszeit den Fragen der Medienvertreter stellte, ging es um die beiden wichtigsten Personalien im operativen Geschäft des Fußball-Bundesligisten: die Ernennung von Kessler zum Geschäftsführer Sport und die Vertragsverlängerung von Finanzexperte Türoff.
Ulf Sobek, als neuer Vizepräsident für den sportlichen Bereich zuständig, sieht die Beförderung von Kessler „auf einem guten Weg“. Final zu verkünden gäbe es aktuell allerdings noch nicht. Dass der 39-jährige, ehemalige FC-Torwart zeitnah den seit der Trennung von Christian Keller vakanten dritten Geschäftsführer-Posten einnehmen wird, ist demnach nur eine Frage Zeit und demnach der Ausgestaltung des entsprechenden Vertrags. Immerhin kann Kessler mit einer deutlichen Anhebung seiner Bezüge rechnen. Spannend wir auch zu verfolgen sein, für welchen Zeitraum das neue Arbeitspapier angelegt wird.
Beförderung von Thoms Kessler ist nur eine Frage der Zeit
„Wir haben uns direkt nach der Amtsübergabe intensiv mit Thomas ausgetauscht und dabei festgelegt, dass mit dem Scouting und der sportlichen Ausrichtung die dringenden strukturellen Themen im Vordergrund stehen“, erklärte Sobek und schickte ein Lob hinterher. „Thomas steht mit seiner Leidenschaft, seiner Kompetenz und seinem Fachwissen wie kein anderer für den FC. Er hat sehr gute Arbeit gemacht, ein gutes Händchen bewiesen.“
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Alles andere als eine Beförderung von Kessler käme überraschend, hatte der neue Vorstand doch im Wahlkampf eine solche angekündigt. Einer Konstellation mit nur zwei von Philipp Türoff und Philipp Liesenfeld (Marketing) besetzten Geschäftsführer-Posten erteilte FC-Präsident Jörn Stobbe eine deutliche Absage: „Da wir ein Fußballverein sind, ist es ganz klar, dass der Sport in der Geschäftsführung vertreten sein sollte.“
Wir haben genau die richtigen Leute am richtigen Platz zur richtigen Zeit.
Die Aussagen des Vorstands zur Zukunft von Philipp Türoff fielen etwas sparsamer aus. „Wir stehen sehr eng mit den Geschäftsführern im Austausch“, berichtete Sobek . Stobbe wurde etwas substanzieller: „Wir haben genau die richtigen Leute am richtigen Platz zur richtigen Zeit und freuen uns wie sie auf die weitere Zusammenarbeit.“
Türoff, der im Nachgang der Pressekonferenz andeutete, dass er sich eine Verlängerung seines Vertrags vorstellen kann, ist seit dem 1. Januar 2022 beim FC und damit dienstältester Geschäftsführer. Sein aktueller Vertrag läuft nach Informationen der Rundschau nur noch bis zum 31. Dezember 2026. Es dürfte mit Blick auf die grundsätzliche strukturelle Ausrichtung des FC bezüglich der Gremien und der Rechtsform demnach im Interesse beider Seiten liegen, zeitnah eine Entscheidung über eine weitere, womöglich langfristige Zusammenarbeit zu treffen. Zumal Philipp Türoff auch treibende Kraft im Prozess des geplanten Ausbaus Geißbockheim ist und entsprechende Netzwerke in der Stadtverwaltung und der Politik aufgebaut hat.
Ulf Sobek überraschte dann mit seiner Aussage, dass es vonseiten des FC-Vorstands noch keinen direkten Austausch mit dem neuen Trainer Lukas Kwasniok gegeben habe. „Ich habe noch mit keinem Trainer persönlich gesprochen, außer bei den Spielen der Frauen mit Britta Carlsson. Es gab ansonsten noch kein umfangreiches Gespräch, wir haben WhatsApp-Austausch“, erklärte der Vizepräsident. „In Richtung Trainingslager haben wir uns aber verständigt, intensiver in den Austausch zu gehen. Lukas hat das Gesprächsangebot angenommen, wir sind in der Terminfindung“, kündigte Sobek das Treffen für das Wintertrainingslager des Bundesligisten in Spanien an.
Vorstandszimmer im Geißbockheim
Im Gegensatz zum Vorstand um Präsident Werner Wolf hat das neue Präsidium sich auch ein Vorstandszimmer im Geißbockheim eingerichtet: „Es gab seit unserer Wahl keinen Tag, an dem nicht einer von uns im Geißbockheim war. Wir wollten niemanden sein Büro wegnehmen und ich muss sagen: Ein viel kleineres Zimmer hätten wir nicht finden können, aber es ist mittendrin im Herzstück des 1. FC Köln und da sitzen wir zu dritt drin, obwohl es frisch gestrichen ist und noch ein bisschen nach Farbe riecht“, berichtete Jörg Alvermann.
Präsident Jörn Stobbe, der mit seiner Familie in der Nähe von Frankfurt lebt, hat für seine vielen Termine in Köln zudem eine Wohnung in Braunsfeld gemietet, um nicht immer pendeln zu müssen.
