Knappe KitaplätzeWipperfürth muss neue Kindergärten bauen

Lesezeit 3 Minuten
kitaplätze_dpa

Kinder in einem Kindergarten. (Symbolbild) 

Wipperfürth – Die Hansestadt Wipperfürth braucht in den kommenden Jahren mehr Kindergartenplätze. Das geht aus dem Kindergartenbedarfsplan 2022/23 hervor, den Gaby Eck vom Jugendamt nun im Jugendhilfeausschuss vorstellte. Lesen Sie hier die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Wie sieht die aktuelle Situation aus?

Für Kinder zwischen drei und sechs Jahren beträgt die rechnerische Versorgungsquote mit Kitaplätzen im gesamten Stadtgebiet 101 Prozent, auf 609 Kinder kommen 614 Plätze. Für Kinder ab drei Jahren haben Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz.

Anders ist die Situation bei den Kindern, die jünger als drei sind. 82 Prozent der Eltern von Zweijährigen haben hier einen Betreuungsbedarf angemeldet, für 71 Prozent gibt es Kita-Plätze. Die Stadt bemüht sich, die Lücke durch Tagespflege abzudecken. Beim Landschaftsverband Rheinland können außerdem Anträge gestellt werden, Kinder vorzeitig auf einen Ü3-Platz aufzunehmen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Für einjährige Kinder haben 19 Prozent der Eltern Betreuungsbedarf, das sind 40 Kinder – und genau 40 Plätze stehen zur Verfügung.

Wo gibt es Probleme?

Für Kinder über drei Jahren gibt es in Wipperfürth große lokale Unterschiede. So liegt die Ü3-Versorgungsquote in Wipperfeld bei 158 Prozent.

In Dohrgaul und Klaswipper liegt die Ü3-Versorgungsquote nur bei 77 Prozent.

In Kreuzberg und Kupferberg fehlen derzeit Kita-Plätze für Kindern unter drei Jahren. Der Kindergarten St. Raphael in Kreuzberg kann laut Stadt nicht ausgebaut werden, da dass Grundstück zu klein ist.

Möglich ist ein Anbau hingegen an der Awo-Kita „Elfriede Ryneck“ in Kupferberg, der Träger hat bereits einen entsprechenden Antrag gestellt. Frühestens im Oktober 2023 könnten so zehn zusätzliche Plätze geschaffen werden.

Wie ist die weitere Planung?

In Wipperfürth entstehen in den nächsten Jahren zwei große Neubaugebiete. Reinshagensbusch umfasst 48 Baugrundstücke, ein weiteres Neubaugebiet ist in Neye-Nord geplant. Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass nicht nur in der Neye, sondern auch anderswo der Bedarf an Kinderbetreuung weiter steigen wird. Sie sucht deshalb ein bis zwei geeignete innerstädtische Grundstücke, um dort neue Kitas zu bauen.

Wo sind Neubauten geplant?

Ein Neubau ist außerdem in Hämmern vorgesehen, da eine Sanierung des Altbaus der Katholischen Kita St. Anna laut Stadt nicht wirtschaftlich wäre.

Um den steigenden Bedarf zu decken, sollen außerdem noch weitere altersgemischte Gruppen von 0 bis sechs Jahren geschaffen werden, und zwar durch Umwandlung von Gruppen, die nach Alter getrennt sind. Gabriele Eck verfolgt außerdem weiter die Idee zur Gründung einer Bauernhof-Kita. Hierzu laufen Gespräche mit dem Landschaftsverband Rheinland.

Wie sieht es mit den Tagesmüttern in Wipperfürth aus?

Aktuell gibt es laut Stadt in Wipperfürth neun Tagesmütter, die 39 Kinder betreuen. Zwei der Tagesmütter haben eine Zusatzausbildung im Bereich Inklusion.

Im Februar 2022 haben im Haus der Familie ein neuer, 300 Stunden umfassender Kurs zur Grundqualifizierung, und acht Fortbildungsangebote begonnen, im März beginnt ein 160 Stunden umfassender Aufbaukurs. Die Stadt unterstützt die Qualifizierungskurse finanziell.

Was sagt die Politik?

Großes Lob für die Planung kam von Hartmut Hirsch (CDU): „Die Eltern wissen: mein Kind ist hier gut versorgt“. Die gute Kindergartenversorgung sei ein Standortvorteil für Wipperfürth, so Hirsch.  „Wir haben nicht mehr viel Zeit“, so Andrea Münnekehoff (Grüne), der Ausbau müsse schnell geschehen. Der Kindergartenbedarfsplan wurde einstimmig verabschiedet.

Rundschau abonnieren