LindlarBauausschuss plädiert für mehr Einzelhandel im Ortskern

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Mit Aktionen wie „Heimatshoppen“, versucht der Lindlarer Einzelhandel, mehr Kunden zu gewinnen.

Mit Aktionen wie „Heimatshoppen“, versucht der Lindlarer Einzelhandel, mehr Kunden zu gewinnen.

Lindlar – Es gehe um die Stärkung des Einzelhandels, aber auch weit darüber hinaus, so kündigte Bürgermeister Dr. Georg Ludwig die Vorstellung des Einzelhandelskonzeptes durch Angelina Sobotta vom Büro Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen an.

Mit dem Konzept, für das eine aktuelle Bestandsaufnahme mit Analyse und Prognose erfolgte, soll es möglich werden, zielgerechte, handelsbezogene und bauleitplanerische Entscheidungen treffen zu können. Damit erhalte die Gemeinde Lindlar Handlungsempfehlungen für eine städtebauliche ausgerichtete Standortpolitik, heißt es in der Vorlage des Verwaltung zum Bau- und Planungsausschuss, wo das Konzept präsentiert wurde.

Freie Flächen im Ortskern sollen genutzt werden

Der Einzelhandel in Lindlar sei stark auf den Ortskern konzentriert, auch mit den Vollsortimentern Edeka, Rewe, Lidl und Norma, so die Planerin. Nennenswerten Einzelhandel gebe es sonst nur in Frielingsdorf, einen Discounter noch in Schmitzhöhe. Sie stellte neben der umfangreichen Analyse auch die rechtlichen Rahmenbedingungen vor. Eine weitere Konzentration des Einzelhandels und die Nutzung von freien Flächen im Ortskern seien erforderlich.

Für die umfangreiche Aufarbeitung gab es viel Lob von den Politikern. Kritik äußerte Jörg Schlichtmann von den Grünen. „Im Grundkonzept sind Punkte, die uns nicht gefallen.“ Es fehle die Reaktion auf die Unterversorgung in zahlreichen Orten. So bleibe etwa Scheel auf der Strecke. Die dezentrale Einwohnerentwicklung und eine zentrale Versorgung, das lauf e auseinander und setze auf den Pkw-Verkehr.

Kritik am Einzelhandelskonzept

Ihm fehle der weitere Blick. Warum sollte es nicht etwa im Industriegebiet Klause Einzelhandel geben, fragte er. Die Strukturvorgaben von Land und Bund seien klar, so Sobotta. Und die setzten auf den großflächigen Einzelhandel und die Konzentration von Geschäften.

In Orte mit weniger als 2000 Einwohnern würde kein Lebensmittelladen hinziehen, machte sie deutlich. Alternativen für die kleineren Orte seien ehrenamtliches Engagement, wie etwa ein Genossenschaftsladen. Das seien aber andere Konzepte, als sie von ihrem Büro erstellt würden. Gegen den Einzelhandel im Industriegebiet stehe die Landesplanung, Ergänzungen könnten nicht vorgenommen werden.

Stärkung der Gemeinde durch Einzelhandel

Sobotta betonte, dass die Konzentration auf den Ortskern entscheidend sei. Dort sei ein leistungsstarker Magnet wichtig, von dem die anderen Geschäfte profitieren könnten. Die Flächennutzung im Hauptort sei ein zentrales Thema dabei und beschäftige auch die Verwaltung sehr.

CDU-Ratsherr Armin Brückmann wies darauf hin, dass das Einzelhandelskonzept ein Teil der Gemeindeentwicklung sei. Auch die Bürger zu befragen und nicht nur den Einzelhandel, das forderte SPD-Fraktionschef Michael Scherer.

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Das Einzelhandelskonzept sei ein Prozess, der auch den Online-Handel berücksichtigen müsse, so sein Fraktionskollege Lutz Freiberg. Als nächstes sollen nun Öffentlichkeit, Aktionsgemeinschaft Lindlar, Bezirksregierung und IHK auf der Grundlage des Entwurfes am Einzelhandelskonzept beteiligt werden. Der Entwurf des Gutachtens lässt sich im Bürgerinformationssystem der Gemeinde herunterladen.

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