Bezahlbarer Wohnraum und grüne DächerLindlarer Bauausschuss stimmt Bebauungsplan zu

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Der Abriss der ehemaligen Münker-Hallen hat begonnen. Dort sollen rund 50 Bauplätze für Ein- und Zweifamilienhäuser entstehen.

Der Abriss der ehemaligen Münker-Hallen hat begonnen. Dort sollen rund 50 Bauplätze für Ein- und Zweifamilienhäuser entstehen.

Lindlar – Bei einer Gegenstimme der FDP hat der Bau-, Planungs- und Umweltausschuss in seiner Sitzung am Dienstag dem Bebauungsplan Altenlinder Feld zugestimmt. Zuvor hatte der Gemeinderat auf seiner konstituierenden Sitzung am 4. November mehrheitlich die 75. Änderung den Flächennutzungsplan für das Neubaugebiet „Am Altenlinder Feld“ beschlossen. Explizit auch mit dem Hinweis, dass dort auch bezahlbarer Wohnraum entstehen soll.

Ursprüngliche Pläne abgeändert

Wie berichtet, sollen auf dem Areal der ehemaligen Münkerhallen in Altenlinde rund 50 Bauplätze für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie ein Komplex mit Geschosswohnungsbau entstehen. Der Abriss der Hallen hat begonnen.

Der Ausschuss beschloss dabei noch einige Änderungen, die in der ursprünglichen Planung des Projektentwicklers Köln Grund Haus- und Grundbesitz GmbH nicht vorgesehen waren. Insbesondere der Straße Altenlinde ursprünglich vorgesehene Riegel mit Geschosswohnungsbau war auf Kritik gestoßen. Nun sieht die Planung drei einzelne Gebäude und keinen durchgängigen Riegel mehr vor.

Altenlinder Feld

Geplant ist das Wohngebiet „Am Altenlinder Feld“ mit rund 65 Wohneinheiten in unterschiedlichen Wohnformen. Die Dichte nimmt von der Straße „Altenlinde“ bis zur offenen Landschaft im Süden ab. Zur Straße hin sind drei Mehrfamilienhäuser als Stadtvillen mit zwei bis drei Geschossen geplant, im Inneren des Gebietes ein- bis zweigeschossige Doppelhäuser und zum Ortsrand und zur Hangkante hin eingeschossige Häuser. Die Grundstücke sind zwischen 300 und 1000 Quadratmetern groß.

Die Erschließung wird von der Straße „Altenlinde“ über eine gemeinsame Zufahrt mit dem Aldi-Markt erfolgen. Eine weiter Zuwegung erfolgt über den Weg „Am Sülzer Berg“ auf die Straße „Altenlinde“. Innerhalb des Wohngebietes ist ist eine Ringstraße vorgesehen.

Zudem wurd aufgrund der Anregungen aus der öffentlichen Auslegung die Entwurfsidee dahingehend geändert, dass im Bereich der nördlichen Grundstücke an der Straße Altenlinde ein begrüntes Flachdach bei insgesamt niedrigerer Gebäudehöhe umgesetzt werden soll.

Dächer sind zu begrünen

In einem Abschnitt des Bebauungsgebietes sind zudem nur Pultdächer und flache Dächer mit einer Neigung von weniger als 30 Grad zulässig. Dächer von Gebäuden sowie von Garagen, Carports und Nebenanlagen, die eine Dachneigung von weniger als 30 Grad haben, sind mindestens extensiv zu begrünen, heißt es in dem 239 Seiten starken Bebauungsplan.

Gras-/Kräutermischungen oder Sedum-Sprossenansaaten sollten eingesetzt werden. Dachbegrünung speichere Wasser und biete Lebensraum für Insekten, so die Begründung für die Änderung. Neu aufgenommen in den Bebauungsplan wurde auch die Möglichkeit, Zisternen und Anlagen zur Rückhaltung von Niederschlagswasser zu installieren. Auch die Nutzung des Niederschlagswassers als Brauchwasser für Haus und Garten wird in dem Neubaugebiet künftig möglich sein.

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Für die Straßenbeleuchtung soll geprüft werden, ob insektenfreundliche Leuchtmittel eingesetzt werden können. CDU-Ratsherr Armin Brückmann betonte, dass es wichtig sei, bei den mittlerweile hohen Baukosten, den Bauherren nicht auch noch Photovoltaik oder regenerative Energien vorzuschreiben. Die Dachbegrünung sei aus Umweltsicht absolut sinnvoll und auch machbar. Es sei erfreulich, dass die SPD-Forderung nach bezahlbarem Wohnraum ihren Niederschlag gefunden habe.

Es solle in die Beschlussfassung mit aufgenommen werden, damit man ein entsprechendes Zeichen für den Investor setze. In seiner nächsten Sitzung wird der Gemeinderat den endgültigen Beschluss über den Bebauungsplan fassen. Die FDP stimmte im Ausschuss gegen den Plan, da man Gewerbefläche in Wohnraum verwandle.

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