Lindlarer SchuleGymnasium erhält neue Räume wegen G9

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Die Studie des Architekturbüros zeigt, wie der Neubau am Gymnasium Lindlar aussehen soll.

Lindlar – Für knapp 6 Millionen Euro soll das Gymnasium Lindlar einen neuen, zweigeschossigen Verwaltungstrakt erhalten, außerdem soll die Schule umgebaut werden. Die Räume, in denen jetzt Lehrerzimmer und Büros sind, werden zu Klassenzimmern und Musikräumen.

2018 hatte NRW die Rückkehr zum Abitur nach neun Jahren beschlossen (G9). In der Praxis bedeutet dass, das die Schulen einen zusätzlichen Jahrgang aufnehmen und damit mehr Klassenzimmer benötigen. Zudem genügt das Lehrerzimmer des Lindlarer Gymnasiums den heutigen Anforderungen nicht mehr.

Planung dauerte zwei Jahre

Zwei Jahre lang haben sich die Schule, das Architekturbüro Zacharias aus Sankt Augustin und die Lindlarer Verwaltung intensiv mit der Vorplanung beschäftigt. „Es gab eine tolle Zusammenarbeit“, lobt Christoph Menn-Hilger, der Leiter des Gymnasiums. Herausgekommen sei ein „bestmögliches Konzept, für dass ich sehr dankbar bin“.

Architekt Markus Paul erläuterte die Pläne. Der zweigeschossige Neubau an der Hellinger Straße schließt die Lücke zwischen zwei bestehenden Gebäuden aus den 1960er Jahren. Ursprünglich war hier die Lindlarer Grundschule untergebracht, später kam die Förderschule hinzu.

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Erst in den späten 1990er Jahren bekam Lindlar ein eigenes Gymnasium, das in das bestehende Grundschulgebäude umzog, während die Gemeinde Lindlar drei neue Schulen errichten ließ: Die Grundschulen Lindlar-West und Ost sowie die Janusz-Korczak-Förderschule. Im Erdgeschoss des barrierefreien Neubaus gibt es Platz für mehrere Besprechungsräume und Büros sowie ein Foyer, dass zugleich als Wartebereich für Eltern dient.

Im Obergeschoss ist Platz für ein rund 200 Quadratmeter großes, helles Lehrerzimmer mit Fenstern zum Pausenhof, die Lehrerbibliothek und einen Bereich, der Lehrern ein ruhiges Arbeiten ermöglichen soll, außerdem für das Sekretariat. Die Räume sollen auch technisch auf den neuesten Stand gebracht werden.

Bauarbeiten sollen im Herbst starten

Der Bauantrag ist eingereicht und wird zur Zeit vom Bauamt in Gummersbach bearbeitet. Im Herbst 2022 sollen die Bauarbeiten beginnen, im Frühjahr 2024 könnten Verwaltung und Lehrerzimmer in den Neubau umziehen. Dann beginnt der Umbau der jetzigen zwei Verwaltungsgebäude. Im Sommer 2025 könnten dann die neu geschaffenen Klassenzimmer und Differenzierungsräume sowie der neue Musikbereich in Betrieb gehen.

5,85 Millionen Euro Baukosten

5,85 Millionen Euro betragen nach aktueller Planung die Gesamtkosten des Bauvorhabens im Gymnasium Lindlar. 20 Prozent höhere Ausgaben kalkuliert die Gemeinde Lindlar aufgrund der gestiegenen Baukosten für das gesamte Bauvorhaben ein.

Grund für die Erweiterung: Bis zum Schuljahr 2024/25 benötigt die Schule mindestens vier zusätzliche Klassenzimmer, weil durch die Umstellung auf das Abitur nach neun Jahren ein weiterer Jahrgang hinzu kommt.

Das neue Lehrerzimmer soll 200 Quadratmeter Fläche haben und in den Neubau des Verwaltungstrakts ziehen.  

Bislang ist der Schulhof von außen zugänglich, was dazu führt, dass unerwünschte Besucher dort nachts und am Wochenenden gerne mal feiern und der Hausmeister wieder sauber machen muss. Der Neubau wird die bestehende Lücke schließen, zum Schulhof gelangt man künftig nur noch durch das Gebäude. „Der Neubau wird in den Hang hineingebaut, der Pausenhof wird deshalb kaum kleiner“, erklärt Architekt Markus Paul.

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Ein zweigeschossiger Neubau für die Verwaltung mit Foyer und Büros schafft zusätzliche Räume, die das Lindlarer Gymnasium wegen der Umstellung auf G9 benötigt.

Die Baukosten sind zuletzt rapide gestiegen. „Wir kalkulieren deshalb bei allen Bauprojekten einen Zuschlag von 20 Prozent“, erklärt Annemarie Imscheid-Hombach, Leiterin der Stabsstelle Baubetreuung bei der Gemeinde Lindlar. Der Bau soll, wie alle anderen Schulbaumaßnahmen, über die gemeindeeigene Tochtergesellschaft BGW abgewickelt werden. Falls möglich, soll auch die Kunstschieferfassade des Altbaus saniert werden, aber noch ist unklar, ob dafür Geld zur Verfügung steht.

Auch wenn der Neubau barrierefrei wird – für die gesamte Schule ist dies derzeit nicht zu erreichen. Denn das Gymnasium Lindlar besteht aus vier einzelnen Gebäuden mit sechs unterschiedlichen Erdgeschoss-Höhen. Und auch der Haupteingang ist nur über eine Treppe zu erreichen.

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