„Loco-Soft“Lindlarer Software-Firma profitiert von Chip-Krise

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Autohäuser, die mehrere Marken führen, setzen zunehmend auf die Software von Loco-Soft aus Lindlar.

Autohäuser, die mehrere Marken führen, setzen zunehmend auf die Software von Loco-Soft aus Lindlar.

Lindlar – Software für Autohäuser und Kfz-Werkstätten ist das Geschäft des Lindlarer Unternehmens Loco-Soft. Die Automobilbranche steckt in einem Umbruch, in Europa geht die Zahl der Neufahrzeuge zurück, und der Umstieg auf die Elektromobilität schreitet weiter voran. Dazu gab es massive Lieferprobleme, da elektronische Bauteile wie Chips knapp waren. Ob sich das auch auf die Lindlarer Software-Schmiede auswirkt, darüber sprachen wir mit Firmengründer und Chef Wolfgang Börsch sowie Geschäftsführer Ralf Koke.

In den vergangenen zwei Jahren habe Loco-Soft so viele Neukunden dazu gewonnen, wie noch nie zuvor in mehr als 30-jährigen Unternehmensgeschichte, so Börsch. Das optimistische Ziel von 3000 Kunden sei übererfüllt worden und das Ziel für 2022 laute 3200 Kunden. Und der Firmengründer ist überzeugt davon, dass das Potenzial dafür vorhanden ist, Loco-Soft wolle moderat weiter wachsen.

Software für alle Bereiche von Buchhaltung bis Lager

Doch es gelte nicht nur, neue Kunden zu gewinnen. Auch für die Bestandskunden gebe es mehr als genug zu tun, denn es erfolgten immer wieder Änderungen, etwa im Verbraucherschutz und in Gesetzen. Die Bürokratie beim Autokauf nehme zu, so die Erfahrung von Geschäftsführer Koke. Darauf müsse Loco-Soft reagieren. Als Beispiel nennt er, dass beim Autokauf erst die Allgemeinen Geschäftsbedingungen unterschrieben werden müssen, danach darf der Kaufvertrag ausgedruckt und unterzeichnet werden. Die Software müsse sicherstellen, dass diese Schritte nur nacheinander erfolgen könnten.

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Die Autohäuser und Werkstätten vieler Hersteller seien Kunden von Loco-Soft, bei den Mehrfach-Händlern sei man die Nummer 1. Und es gebe Vorgaben der verschiedenen Marken und spezielle Anforderungen einzelner Autohäuser. Die Software müsse vom Verkauf bis zur Buchhaltung und dem Lager alle Bereiche abdecken. „Und wenn jemand sagt, das geht nicht, ist das ein ganz besonderen Ansporn zu beweisen, dass wir eine Lösung finden“, sagt Börsch. Gerade diese Herausforderungen würden ihn besonders reizen.

Prozesse zu optimieren und Verbesserungen zu entwickeln sei ein Dauerthema für Loco-Soft, und daher sei es wichtig, dass er viel bei den Autohäusern vor Ort sei und erfahre, wo der Schuh drücke, sagt Börsch.

Verwaltungsaufwand für die Händler ist gewachsen

Manchmal seien es ganz einfache Dinge, wie etwa ein QR-Code auf der Rechnung mit dem problemlos direkt online bezahlt werde könne, schildert er.

Und natürlich habe Corona auch Auswirkungen auf das Unternehmen erläutert Koke. So habe sich die Arbeitsweise verändert. Im Großraumbüro sind deutlich weniger Mitarbeiter als üblich. Home-Office sei zwar problemlos möglich, aber es fehle der direkte Austausch der Kollegen und manches Problem, das sonst mit einem kurzen Gespräch mit dem Kollegen nebenan gelöst worden sei, benötige jetzt öfter längere Zeit. Ansonsten sei die Firma bislang gut durch die Pandemie gekommen.

Software aus Lindlar

Loco-Soft wurde 1989 von Dipl.-Ing. Wolfgang Börsch als Ein-Mann-Betrieb gegründet. Heute beschäftigt das Softwarenunternehmen, das Software-Lösungen für Autohäuser und Kfz-Werkstätten und Autohandel anbietet,

95 Mitarbeiter, darunter sind 17 Software-Entwickler und sechs Auszubildende. Da die Software-Schmiede weiter wächst werden auch noch Mitarbeiter gesucht. Mehr als 3000 Kunden betreut Loco-Soft in Deutschland, der Schweiz und Österreich.

Der Firmensitz befindet sich im Glaspalast an der Schlosserstraße in Lindlar. Jeweils einen Standort gibt es dazu noch in der Schweiz und in Österreich.

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