PodiumsdiskussionDas sind die Landtagskandidaten aus Oberbergs Norden

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Die NRW Landtagswahlen stehen an.

Wipperfürth – Am Sonntag wählt NRW einen neuen Landtag. Im Wahlkreis 23, Oberbergischer Kreis I, zu dem neben Wipperfürth, Lindlar und Hückeswagen auch Gummersbach und Marienheide zählen, stehen sieben Kandidaten auf der Liste. Fünf davon – Christian Berger (CDU), Thorben Peping (SPD), Annette Pizzato (FDP), Bernd Rummler (AfD) und Marko Wegner (Linke) – tauschten am Montagabend, auf Einladung unserer Zeitung, Argumente und Ideen aus.

Wer nicht selber dabei sein konnte, hatte dennoch die Möglichkeit, die Veranstaltung live zu verfolgen, denn das Team der Alten Drahtzieherei streamte die Podiumsdiskussion. Dafür ein ganz herzliches Dankeschön!

Rund 60 Zuhörende im großen Saal der Alten Drahtzieherei verfolgten die Diskussion, die auch im Internet live übertragen wurde. Uwe Söhnchen von den Grünen hatte seine Teilnahme aus Termingründen abgesagt. Peter Wittfeld (Die Basis), der siebte Kandidat, hatte kürzlich seinen Austritt aus der Partei erklärt.

Moderator Michael Lenzen, federführender Redakteur der BLZ, hatte verschiedene Themenblöcke vorbereitet. Zum Auftakt sollten sich alle fünf Bewerber maximal drei Minuten selbst vorstellen – doch keiner schöpfte dieses Zeit auch nur annähernd aus.

Bauen und Wohnen

Die Preise für Immobilien und Miete sind im Steilflug nach oben, nicht zuletzt wegen der stark gestiegenen Baukosten. Ein Rezept, dass CDU, FDP und AfD favorisieren, ist eine Senkung der Grunderwerbssteuer. „Ein Einfamilienhaus auf dem Land, das muss weiter funktionieren“, betonte CDU-Kandidat Christian Berger. Auch Forschung sei wichtig, um Baukosten zu senken.

Einen anderen Weg schlug Thorben Peping (SPD), mit 23 Jahren der jüngste Kandidat, vor. Für mehr Sozialwohnungen brauche es eine landeseigene Wohnungsbaugesellschaft. Man solle Einfamilienhäuser gleichwohl nicht verbieten. Marko Wegner (Die Linke) forderte eine Verstaatlichung von großen privaten Wohnungsbauunternehmen wie der Vonovia.

Ausbildung und Fachkräftemangel

Viele Unternehmen suchen händeringend Azubis und Fachkräfte. Doch gerade im Handwerk oft nur mit geringem Erfolg. Für Linke und die AfD liegt das auch an der Bezahlung: Ein Geselle habe Probleme, eine Familie zu ernähren. Anette Pizzato (FDP) – ihr Mann ist Handwerksmeister – erklärte, dass viele junge Leute mehr Freizeit haben wollten.

Das Handwerk habe ein Imageproblem, waren sich die Kandidaten von SPD und CDU einig. Peping forderte analog zum Studiticket ein Azubiticket für ganz NRW und Wohnheimplätze auch für Lehrlinge. Die CDU/FDP-Landesregierung habe eine Meisterprämie von 3000 Euro beschlossen, so Berger, das sei ein erster Schritt.

Mobilität und Verkehr

Mit unterschiedlichen Rezepten wollen die fünf Kandidaten für mehr Mobilität auf dem Land sorgen. Tempo 30 in den Innenstädten – dieser Vorschlag einer Leserin findet Zustimmung bei SPD und Linken. FDP, CDU und AfD lehnen ein generelles Tempo 30 ab. Bernd Rummler (AfD) forderte eine Machbarkeitsstudie zur Verlängerung der Bahnstrecke von Marienheide über Wipperfürth nach Remscheid. Das sei eine „romantische Vorstellung“, kritisierte Marco Wegner (Linke). Stattdessen solle man die RB 25 ausbauen.

Mehr Schnellbusse, bessere Taktzeiten und mehr Geld für die Sanierung der oft maroden Straßen, forderte die Liberale Pizzato.

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Christian Berger betonte, dass NRW in den vergangenen Jahren 600 Kilometer neue Radwege geschaffen habe, es brauche einen Mobilitätsmix. Das reiche nicht, so Peping. Nötig seien Radwege für die alltäglichen Wege in allen Orten, und Car-Sharing-Modelle. Alte Buslinien müsse man reaktivieren.

Umwelt und Klimaschutz

„Klimaschutz als Ideologie ist falsch“, sagte Bernd Rummler. „Klimaschutz ist keine Ideologie“, widersprach Thorben Peping. Streit gab es auch beim Thema Windkraft: NRW sei beim Ausbau bundesweit Spitzenreiter, so Christian Berger . Die derzeitige Landesregierung verhindere mit der derzeitigen Abstandsregel von 1000 Meter einen viel stärkeren Ausbau, kritisierten dagegen SPD und Linke.

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