Stabswechsel in WipperfürthRené Köhler übernimmt Leitung der Drahtzieherei

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Bei der symbolischen Schlüsselübergabe in der Alten Drahtzieherei (v.l.): Dr. Markus Braun, Harald Klinke und René Köhler.

Bei der symbolischen Schlüsselübergabe in der Alten Drahtzieherei (v.l.): Dr. Markus Braun, Harald Klinke und René Köhler.

Wipperfürth – Der 44-jährige René Köhler wird neuer Geschäftsführer der Alten Drahtzieherei GmbH. Das hat der Vorstand der Stiftung „Wir Wipperfürther“, Träger der Alten Drahtzieherei, beschlossen, wie Stiftungsvorstand Dr. Markus Braun berichtet. Köhler tritt die Nachfolge von Harald Klinke zum 1. August an. Bis dahin wird er ehrenamtlich für die Alte Drahtzieherei tätig sein und von Harald Klinke eingearbeitet.

Neue Aufgabe ist eine große Herausforderung

René Köhler ist in Wipperfürth kein Unbekannter. Als Moderator, DJ, Ausrichter der City-Kart-Rennen und mit der Agentur Ant Event bringe er zahlreiche Erfahrungen im Eventmanagement und gute Voraussetzungen für die Stelle mit, sagt Braun. Und die Herausforderungen, vor denen der neue Geschäftsführer steht, sind groß, weiß Harald Klinke aus jahrelanger Erfahrung.

Und dass er nicht freiwillig, sondern auf großen Druck zurückgetreten ist, sei ein offenes Geheimnis. Aus seiner Enttäuschung über die seiner Meinung nach mangelnde Unterstützung aus Politik und Verwaltung macht er keinen Hehl. Die Zuschüsse durch die Stadt seien oft Thema gewesen. Dabei habe die Stadt 1,5 Stellen im Kulturbereich eingespart, sagt Klinke, das entspreche der Summe, die die Stadt der Stiftung für den Betrieb der Alten Drahtzieherei zukommen lassen. Die Stadt müsse also gar keine zusätzlichen Mittel in die Hand nehmen, sondern lediglich die eingesparten Personalkosten. Und dass mit Kulturbetrieb kein Geld zu verdienen sei, müsse jedem klar sein. Bei aller negativen Begleitmusik dürfe nicht vergessen werden, dass die Alte Drahtzieherei eine Erfolgsgeschichte sei.

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Markus Braun macht deutlich, dass die Stiftung nicht über genügend Kapital verfüge, um durch Verzinsung den Betrieb der Alten Drahtzieherei sicherzustellen. Die GmbH müsse Geld erwirtschaften und das sei immer schwieriger geworden, da deutlich weniger Großveranstaltungen, mit denen Geld verdient werden könne, genehmigt würden. Zudem habe sich das Verhalten der entsprechenden Gäste auch geändert, so dass der Umsatz bei den Partys zurückgegangen, während der Aufwand gestiegen sei.

Das Kulturangebot der Drahte mit zahlreichen Highlights, wie etwas Atze Schröder oder Jürgen Becker könne sich sehen lasse und auch die Termine für das nächste Jahr seien bereits festgelegt, so Köhler. Die Drahtzieherei sei nach wie vor ein kultureller Leuchtturm für die Region und das solle sie auf jeden Fall auch bleiben. Neben dem attraktiven Kulturprogramm sei es sein Ziel, die Alte Drahtzieherei zu einem Ort für alle Wipperfürther zu machen. Das sei eine große Aufgabe und mit vielen Herausforderungen, der er sich gerne stelle. Dass dabei der Kommunikation und Transparenz eine besondere Bedeutung zukämen, sei ihm bewusst.

1,5 Millionen Euro pro Jahr zu erwirtschaften, um eine schwarze Null zu schreiben, sei eine große Herausforderung. Und angesichts der bevorstehenden Investitionen, angefangen von der Brandmeldeanlage für rund 15 000 Euro bis hin zum defekten Fußboden in der Halle, werde es noch schwerer. Die dafür erforderliche Summe könne die GmbH zusätzlich nicht erwirtschaften, ist Harald Klinke sicher. Ohne entsprechende Zuschüsse werde das kaum zu stemmen sei, wirbt auch Vorstand Markus Braun um Unterstützung.

Mit einigen Neuerungen will der neue Geschäftsführer mehr Menschen in die Alte Drahtzieherei holen, dazu zählt auch die Gastronomie. Da Köhler mit seiner Frau Kristina hier auch über Erfahrung verfügt, hofft Braun auf eine positive Entwicklung.

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