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UrlaubskasseNicht nur Bares ist Wahres

Lesezeit 4 Minuten
Jemand zahlt mit Karte.

Bequem, aber vielleicht teuer. Vor dem Einsatz von Plastikgeld sollten sich Verbraucher über anfallende Gebühren informieren.

Zur Urlaubsplanung gehört auch eine Planung für die Urlaubskasse. Sonst kann es vor Ort böse Überraschungen geben. 

Wer in Schweden in Geschäften und Restaurants mit Bargeld bezahlen möchte, erlebt eine böse Überraschung. Scheine und Münzen werden nicht akzeptiert. Verbraucher haben aber weitere Gründe, sich vor dem Urlaub Gedanken über die Urlaubskasse zu machen. „Grundsätzlich ist es ratsam, sich nicht nur auf ein Zahlungsmittel zu verlassen, sondern eine Kombination von Kreditkarte, Girokarte und Bargeld mitzunehmen. Den genauen Mix sollte man an das jeweilige Urlaubsland anpassen“, erklärt Martina Brand von der Postbank.

Beim Urlaub innerhalb Europas reicht in den meisten Fällen eine Girocard oder eine andere Debitkarte, um Geld abzuheben oder Einkäufe zu bezahlen, so der Bundesverband deutscher Banken (BdB). Für Reisen außerhalb Europas, und insbesondere für Hotelreservierungen oder die Anmietung eines Mietwagens, gehört zusätzlich mindestens eine weltweit gültige Kreditkarte in Ihre Geldbörse.

Eine Kaution für den Mietwagen muss oft mit einer Kreditkarte gestellt werden

Debitkarten werden nicht von allen zur Hinterlegung einer Kaution akzeptiert. Generell können Verbraucher übrigens auf den geblockten Betrag nicht zugreifen. Das gilt laut BdB bis zur Begleichung der Endabrechnung. Die Aufhebung der Reservierung durch den Händler kann ebenfalls einige Werktage dauern. Das Konto sollte daher über ein ausreichendes Guthaben verfügen. Und Verfügungslimits müssen möglicherweise angepasst werden.

Manche Banken, so der BdB, setzen das Auslandslimit aus Sicherheitsgründen auf null, um Betrug zu verhindern. Eine eventuelle Freischaltung ist nicht nur bei „klassischen“ Karten, sondern auch für die digitale Karte auf dem Smartphone nötig, wenn Verbraucher im Urlaubsland mit dem Handy bezahlen möchten, rät der Verband. Das Anpassen der Limits geht manchmal online. Muss der Bankberater das erledigen, kann das einige Tage dauern, so die Postbank.

Wechselstuben verlangen oft Extra-Gebühren

Laut BdB empfiehlt es sich, die Landeswährung direkt am Geldautomaten im Urlaubsland abzuheben. Das funktioniert oft bereits am Flughafen und ist häufig günstiger als der Geldumtausch in Wechselstuben. Muss vor Ort Geld getauscht werden, sollte das in einer offiziellen Wechselstube oder Bank geschehen. Auf der Straße böten die Händler oft überteuerte Kurse an.

Der Preis für Abhebungen am Geldautomaten variiert je nach Art der Kreditkarte beziehungsweise der Girocard und der Bank. Urlauber sollten sich deshalb bei ihrem Institut über die Konditionen informieren. Auch berechnen viele Automatenbetreiber im Ausland eigene Entgelte. Diese werden auf dem Gerät selbst oder dem Bildschirm angezeigt. Da die Entgelte meist pro Transaktion anfallen, ist das Abheben von mehreren kleinen Beträgen teuer. Andererseits begrenzen Automatenbetreiber im Ausland den täglich verfügbaren Rahmen, oft auf 250 oder 300 Euro.

Bei der Hausbank über Preise informieren

Es gibt Konto- oder Kreditkartenangebote, mit denen im Urlaubsland eine kostenfreie Bargeldversorgung möglich ist. Teils haben Geldhäuser Filialen im Ausland oder Kooperationspartner, deren Automaten kostenfrei genutzt werden können, so der BdB. Ob und welche Gebühren für den Auslandseinsatz der Karten fällig werden, steht im Preis- und Leistungsverzeichnis der Banken.

Der BdB rät: Wer außerhalb der Eurozone Geld abheben oder bezahlen willen, sollten immer die Anzeige in Landeswährung wählen. Wird die Landeswährung gewählt, wird der Wechselkurs über die eigene Bank abgerechnet und nicht über den Automaten-Betreiber, der dafür einen Aufschlag nimmt.

Nach dem Urlaub Abrechnungen kontrollieren

Und wieder Zuhause angekommen, lohnt sich laut Postbank ein Blick auf Kontoauszüge und Kreditkartenabrechnungen. Unberechtigten Lastschriftbuchungen auf dem Girokonto könne der Kunde im Online-Banking widersprechen. Die Beträge werden umgehend zurückgebucht. Bei einer Kreditkartenzahlung müssen Verbraucher bei dem Institut reklamieren, von denen sie die Kreditkarte erhalten haben. In der Regel hat man ab Datum der Transaktion dafür 120 Tage Zeit.

Wichtig ist es auch, sich die Telefonnummern zu notieren, unter denen die Karte gesperrt werden kann, sollte sie verloren gehen oder gestohlen werden. In der Regel können Sie Ihre Karte auch über Ihr Online-Banking oder Ihre Banking-App sperren. Zahlen Verbraucher manchmal auch mobil mit Ihrem Handy und haben deshalb eine digitale Karte auf Ihrem Smartphone hinterlegt, müssen sie im Falle eines Verlusts daran denken, auch diese Karte zu sperren. Kreditinstitute haben eigene Sperrnummern auf ihren Webseiten. Es gibt auch die zentrale Sperrnummer +49 116 116, die rund um die Uhr auch aus dem Ausland zu erreichen ist. Eine Kartensperre ist auch über die zentrale Sperr-App auf Apple- oder Android-Geräten möglich.