Die Rurtalbahn, Betreiber der Bördebahn zwischen Euskirchen und Düren, plant eine Reihe von Baumaßnahmen, die die Strecke attraktiver machen.
SchienenverkehrDer Bahnhaltepunkt in Euskirchen-Elsig soll 2029 fertig sein

Die Züge der Bördebahn fahren mitten durch Elsig. Ein- oder aussteigen kann man dort aber nicht. Das soll sich durch den Bau eines Haltepunktes ändern.
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Die Bördebahnstrecke verläuft mitten durch Elsig. Das bedeutet aber nicht, dass man in dem Euskirchener Ortsteil in den Zug nach Euskirchen oder nach Düren einsteigen kann. Denn ein Haltepunkt existiert nicht. Das soll sich bald ändern.
Die Rurtalbahn GmbH als Pächter und Betreiber der Strecke hat bei der Bezirksregierung Köln die Durchführung eines Planfeststellungsverfahrens beantragt. Dieses Verfahren gehört zu den Voraussetzungen dafür, dass das Unternehmen das Baurecht für sein Vorhaben erhält.
Bis zum 19. November sind Einwendungen möglich
Die Planunterlagen liegen seit dem 6. Oktober und noch bis zum 5. November offen. Sie sind auf der Internetseite der Bezirksregierung einzusehen. Jeder, dessen Belange durch das Vorhaben berührt werden, so die Behörde, kann bis zum 19. November Einwendungen erheben.
Der Haltepunkt soll nach den jetzigen Planungen im Jahr 2029 fertig sein. Das sagte auf Anfrage Frederic Raths, bei der Rurtalbahn Bereichsleiter Planung/Infrastruktur. Das Unternehmen strebt den Vollausbau der Bördebahn an. Davon ist man noch ein gutes Stück entfernt.
Die Fahrzeit von Euskirchen nach Düren soll sich um sieben Minuten verringern
Gegenwärtig benötigen die Züge für die Strecke zwischen den Endknoten Euskirchen und Düren 39 Minuten. Ziel des Vollausbaus ist es, die Fahrzeit auf 32 Minuten zu verringern. Dies kann nur gelingen, wenn die gesamte Strecke für eine Geschwindigkeit von 80 Kilometern pro Stunde ausgelegt wird, wie es im Erläuterungsbericht der Rurtalbahn zum Antrag an die Bezirksregierung heißt.

Der Bahnsteig soll im Abschnitt zwischen Elsiger Straße und Delphinstraße entstehen.
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„Noch bestehen eben Abschnitte, wo man die 80 km/h nicht fahren kann“, sagt Frederic Raths. Als Beispiel nennt er den Bahnübergang Poststraße in Nemmenich. Er ist nur mit einem Andreaskreuz, also nicht technisch – mit Schranken – gesichert, „sodass sich der Triebfahrzeugführer mit 5 km/h an den Übergang herantasten muss“.
Die technische Sicherung an der Poststraße ist im Zeitplan des Unternehmens für 2028 vorgesehen. Bereits 2027 soll der Haltepunkt Rommelsheim ausgebaut werden. Er erhält ein zweites Gleis, damit er als zweiter Kreuzungsbahnhof auf der Strecke neben Zülpich genutzt werden kann.
Die Arbeiten sollen ungefähr Anfang 2029 beginnen und circa sechs Monate dauern
Hinzu kommen weitere Bahnübergänge, die mit einer technischen Sicherung ausgestattet werden. Mit den Baumaßnahmen gewinnt die Rurtalbahn auch die Zeit, die sie durch den zusätzlichen Halt in Elsig verlieren wird.
Die Arbeiten dort sollen „ungefähr Anfang 2029 beginnen und circa sechs Monate dauern“, sagt Raths. Der Haltepunkt wird zwischen den Bahnübergängen Elsiger Straße und Delphinstraße entstehen, die bereits modernisiert worden sind.
Geplant ist ein 85 Meter langer Bahnsteig rechts des Gleises in Fahrtrichtung Euskirchen. Er wird zum einen von der Elsiger Straße aus erreichbar sein, zum anderen über einen Weg von der Delphinstraße aus, der neu errichtet wird. Dieser Weg, 123 Meter lang, verbindet den Bahnsteig mit einem Park-and-Ride-Platz, der in der Nähe des Schnittpunkts von Delphinstraße und Pfarrer-Leuchter-Straße gebaut werden soll.
Zur Ausstattung des Bahnsteigs werden nach Angaben der Rurtalbahn unter anderem eine Wartehalle, eine überdachte Fahrradabstellanlage und Fahrradboxen gehören.

