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Stiftung WarentestSonnencreme für Kinder im Test

Lesezeit 4 Minuten

Kinderhaut verfügt noch nicht über Schutz- und Abwehrmechanismen wie die Fähigkeit zu bräunen oder eine verdickte oberste Hautschicht. Daher ist es unverzichtbar, sie zum Schutz vor Sonnenstrahlen großzügig einzucremen.

Kinderhaut ist empfindlich, sie braucht besonders viel Schutz vor Sonnenstrahlen. Aber welche Cremes, Lotionen und Sprays schützen wirklich? Stiftung Warentest wollte es wissen und hat 19 Sonnenschutzmittel für Kinder geprüft. Umfassender Schutz vor schädigender UV-Strahlung ist in jedem Lebensalter wichtig, besonders aber bei den Kleinsten. Denn Kinderhaut verfügt noch nicht über Schutz- und Abwehrmechanismen wie die Fähigkeit zu bräunen oder eine verdickte oberste Hautschicht, die sogenannte Lichtschwiele. Daher ist es unverzichtbar, sie zum Schutz vor Sonnenstrahlen großzügig einzucremen. Fast alle getesteten Produkte halten die auf den Packungen ausgelobten Sonnenschutzfaktoren zwischen 30 und 50+ ein. Zehn untersuchte Mittel schneiden insgesamt gut ab, darunter auch preisgünstige Lotionen und Sprays von Discountern und Drogeriemarktketten. Knapp vorn liegt ein etwas teureres Markenprodukt: eine Sonnenmilch von Nivea.

Der Lichtschutzfaktor eines Produkts beschreibt, wie gut es UV-B-Strahlen abhält. Diese verursachen Sonnenbrand. UV-A-Strahlen werden für frühzeitige Hautalterung und Faltenbildung verantwortlich gemacht. Langfristig können beide Hautkrebs verursachen. Zwei der getesteten Sonnenschutzmittel bieten nicht genug Schutz und schneiden mangelhaft ab. Eine vergleichsweise günstige Creme versagt sowohl beim UV-A- als auch beim UV-B-Schutz. Eine teurere Sonnenmilch aus der Apotheke patzt beim Schutz vor UV-A-Strahlung.

Nur wenn sie großzügig aufgetragen werden, können Sonnenschutzmittel den versprochenen Schutz bieten. Viele Kinder bevorzugen Sprays. Sie sind einfacher aufzutragen als Cremes und Lotionen. Doch Vorsicht: Gerade bei Sprays besteht die Gefahr, nicht genug davon auf die Haut aufzutragen. Und noch etwas gilt es zu beachten: Nicht alle Produkte im Test halten ein, was ihre Anbieter in Sachen Wasserfestigkeit versprechen. Doch selbst wenn sie es schaffen - nach Einschätzung der Stiftung Warentest ist die Auslobung "wasserfest" generell kritisch zu sehen, da sie Verbraucher zu sehr in Sicherheit wiegt. Um rundum geschützt zu sein, sollten Sonnenschutzmittel über den Tag verteilt aufgetragen werden, auch nach jedem Baden, Abtrocknen und nach schweißtreibendem Sport. (td)

Ladival Sonnenschutz Milch Preis : 8,50 Euro (100 ml) Gesamtnote: gut (2,1)

Lidl: Cien Sun Sonnenspray für Kinder Preis: 2 Euro (100 ml) Gesamtnote: gut (2,1)

Müller: Lavozon Sonnenmilch für Kinder Preis: 2,32 Euro (100 ml) Gesamtnote: gut (2,4)

Rossmann: Sunozon Sonnenmilch Kids Preis: 7 Euro (100 ml) Gesamtnote: gut (2,1)

Eucerin Kids Sun Lotion Preis : 12,10 Euro (100 ml) Gesamtnote: gut (2,2)

Nivea Sun Kids Pure & Sensitiv Sonnenspray Preis: 6,50 (100 ml) Gesamtnote: gut (2,2)

dm Sundance Kids Sonnenspray Preis: 2,48 (100 ml) Gesamtnote: gut (2,3)

Hipp Sonnenmilch Ultra-sensitiv baby-sanft Preis: 4,75 (100 ml) Gesamtnote: gut (2,3)

La Roche Posay Samtige Sonnenschutz-Milch Anthélios Kids Preis: 18 Euro (100 ml) Gesamtnote: gut (2,3)

Avène Mineralische Sonnenmilch Preis: 17,50 Euro (100 ml) Gesamtnote: mangelhaft (5,0)

Ream Suncare Preis: 2,23 Euro (100 ml) Gesamtnote: mangelhaft (5,0)

Dass gute Qualität nichts mit dem Preis zu tun haben muss, zeigen die Ergebnisse der Warentester beim großen Kindersonnenschutz-Test. Der Testsieger Nivea Sun Kids pflegende Sonnenmilch liegt mit 6,50 Euro im Mittelfeld. Auffällig ist, dass eins der teuersten Produkte, Avène Mineralische Sonnenmilch, durchgefallen ist. Verantwortlich dafür ist die mangelnde Wasserfestigkeit. Ebenfalls nicht ausreichend war diese bei den Cremes von Bübchen, Daylong, Ambre Solaire und Vichy, die deswegen nur ein Befriedigend bekamen. Das Produkt von Avène kam wegen des außerdem nicht ausreichenden UV-A-Schutzes nur auf ein Mangelhaft.

Wasserfest bedeutet, dass nach einem 20-minütigen Aufenthalt im Wasser noch die Hälfte der ursprünglich gemessenen UV-B-Schutzleistung gegeben sein muss. Extrawasserfeste Produkte müssen viermal 20 Minuten Baden aushalten. Tatsächlich gingen viele Verbrauchern davon aus, dass sie sich nach dem Baden noch auf den vollen Schutz von wasserfesten Produkten verlassen könnten. Das sagten 17 Prozent in einer Umfrage mit 3000 Teilnehmern. 25 Prozent gingen davon aus, dass die Wirkung trotz Schwitzens noch die gleiche bleibe, so die Warentester. Bei Kindern sei es grundsätzlich sinnvoll, nach dem Baden den Sonnenschutz zu erneuern.

Ergebnisse aus dem Heft "test" der Stiftung Warentest, Ausgabe Juli 2014