Bilanz zu Weiberfastnacht in KölnViele betrunkene Jugendliche – 23 Securitykräfte mussten gehen

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Die Polizei war rund um das Zülpicher Viertel an Weiberfastnacht mit starken Kräften im Einsatz.

Die Polizei war rund um das Zülpicher Viertel an Weiberfastnacht mit starken Kräften im Einsatz.

Am Donnerstag kam es wieder zu Schlägereien, Taschendieben und Wildpinklern – die unschönen Seiten des jecken Treibens kamen wieder zum Vorschein.

Die Aussagen von Kölns Leitendem Polizeidirektor Martin Lotz vor Weiberfastnacht waren deutlich: „Wer die Enge, die Feierlaune und ausgelassene Stimmung für Sexualstraftaten, Schlägereien oder Diebstähle missbraucht, wird es mit der Polizei zu tun bekommen“. Doch wie häufig an Karneval werden die Grenzen von manchen Jecken überschritten und die Worte der Polizei verhallen.

Am Donnerstag kam es wieder zu Schlägereien, Taschendieben und Wildpinklern – die unschönen Seiten des jecken Treibens kamen wieder zum Vorschein. Zu schwerwiegenden Straftaten kam es bis zum Donnerstagabend nicht.                                               Allerdings machte der Alkoholkonsum vieler Jugendlichen den Einsatzkräften Sorgen: Zu Beginn des Straßenkarnevals seien schon am Donnerstagmittag viele Jugendliche stark alkoholisiert. Es sei so, „dass sehr viele Jugendliche sehr viel Alkohol in sich reingeschüttet haben“, sagte ein Polizeisprecher.

90 Wildpinkler erwischt

Manche hätten ärztliche Hilfe benötigt. „Der eine oder andere hat die Party durch den Seiteneingang jetzt schon verlassen. Im Grunde genommen gibt es viele, die relativ schnell harte Getränke in sich reinkippen, und dann merkt man, dass um die Mittagszeit für den einen oder anderen schon schnell Schluss ist.“

Gegen Nachmittag oder Abend stieg erwartungsgemäß der Alkoholpegel bei vielen Feierenden und es kam zu Auseinandersetzungen. Am frühen Abend meldete die Polizei zwei Körperverletzungen an der Zülpicher Straße. Die Beteiligten kamen in die Zelle. In dem Partyviertel rund um die Zülpicher Straße mussten auch 25 hilflose betrunkene Personen Sanitätern übergeben werden, teilte die Stadt Köln mit. Und: 23 Personen aus dem Sicherheitsbereich hatten keine oder unvollständige Dokumente – die Kräfte mussten gehen. „Sie wurden abgelehnt“, sagte ein Stadtsprecher. Bereits am Elften im Elften standen Sicherheitskräfte in der Kritik. In der Altstadt führte das Ordnungsamt 118 Gespräche mit jungen Menschen durch. Bei sechs Jugendlichen wurde Alkohol sichergestellt. Im Zülpicher Viertel musste 83 Mal Alkohol entsorgt werden.   Kräftig in die Kasse greifen müssen zahlreiche Wildpinkler.   Obwohl an den beliebten Orten in der Stadt Köln rund 550 Mobiltoiletten, 140 Urinale, 20 Urinalrinnen und elf Toilettenwagen aufgestellt worden waren, wurden einige Verstöße festgestellt: Im Zülpicher Viertel waren es 89 Wildpinkler, in der Altstadt 19. Sie alle erwartet ein Bußgeld in Höhe von bis zu 200 Euro zuzüglich Gebühren.

Der Rettungsdienst musste einige Verletzungen und Blessuren bei Jecken verarzten. Gravierende Vorfälle nannte die Feuerwehr bis zum Abend nicht. Bis gegen 15 Uhr mussten rund um die Zülpicher Straße 81 Hilfeleistungen durchgeführt werden und 40 Menschen in Kliniken gefahren werden. In der Altstadt mussten bis zum Nachmittag 34 Menschen versorgt werden.

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