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Sperrungen, Feierzonen, GlasverbotAlles was man zu Weiberfastnacht wissen sollte – der große Überblick

Lesezeit 4 Minuten
Ein als Clown verkleideter Mann mit roter Pappnase und rotem Hut steht vor der Tribüne am Alter Markt an Weiberfastnacht 2020.

Auf dem Alter Markt feiern die Altstädter traditionell den Auftakt des Straßenkarnevals.

Am Donnerstag beginnt der Kölner Straßenkarneval. Die Feiern an Weiberfastnacht haben Auswirkungen auf die gesamte Stadt. Ein Überblick über Sperrungen, Feierzonen, Glasverbot und Bahnverkehr.

Am Donnerstag feiert ganz Köln den Auftakt in den Straßenkarneval. Ein Überblick, was an Weiberfastnacht wichtig ist und was wo und wann in der Stadt passiert.

Wie sieht das Programm am Alter Markt aus?

Traditionell eröffnen die Altstädter an Weiberfastnacht den Straßenkarneval auf der Alter Markt. Ab 9.30 Uhr stehen das Dreigestirn und alle Top-Bands des Kölner Karnevals auf der Bühne. Tickets sind bereits ausverkauft.

Noch bevor das Programm auf dem Alter Markt beginnt, ertönt Musik vom Ratsturm – ein Geschenk der Stadt an das Festkomitee zum 200-jährigen Bestehen. Die Musikerin Katarzyna Kakao Piastowska spielt ab 9.30 Uhr ein 30-minütiges Glockenkonzert, bestehend aus kölschen Liedern wie „Viva Colonia“, „Drink doch eine met“ oder „Am Bickendorfer Büdche“, die aus 60 Metern Höhe erklingen werden. In dieser Zeit verzichten die Altstädter auf eine Beschallung des Platzes.

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Welche Regeln gelten in der Altstadt?

Wie in den vergangenen Jahren gilt in der Altstadt ein Glasverbot. Weiberfastnacht von 8 Uhr bis Karnevalsfreitag um 8 Uhr, Karnevalsfreitag von 15 Uhr bis Karnevalssamstag um 8 Uhr sowie Karnevalssamstag von 18 Uhr bis Karnevalssonntag um 8 Uhr.

Wie laufen die Feiern im Studentenviertel?

An Weiberfastnacht wird der Bereich um die Zülpicher Straße zum Sperrgebiet (siehe große Infografik). Es gibt nur zwei Eingänge: im Bereich der Unimensa und auf der Roonstraße/Ecke Beethovenstraße. Anwohner, Gewerbetreibende und Feiernde mit Tickets für Veranstaltungen innerhalb der Feierzone gibt es zusätzliche Zugänge. Der Bereich rund um den Rathenauplatz zwischen Roonstraße und Dasselstraße ist für Feiernde gesperrt.

Was passiert, wenn die Zülpicher Straße voll läuft?

Wenn die Feiermeile zu voll wird, und davon ist nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre auszugehen, öffnet die Stadt eine Ausweichfläche auf der Uniwiese, inklusive DJ-Bespielung und Alkoholverkauf. Die Stadt kündigt ausreichend Toiletten und Müllbehälter an. Die rund 25 000 Quadratmeter große Ausweichfläche schützt die Stadt mit Bodenplatten. Ein großer Aufwand, für den die Stadt tief in die Tasche greift. Miete, Auf- und Abbau kosten eine halbe Million Euro. Der Aufbau begann bereits am Freitagmorgen und dauerte mehrere Tage.

Der größte Teil der Uniwiese ist anders als in den vergangenen Jahren mit Zäunen abgesperrt. Dort hatten zuletzt am Elften Elften Tausende junge Menschen gefeiert, als die Stadt den Zugang zur Zülpicher Straße stoppte. Am Morgen danach war die Wiese übersät von Müll und Scherben.

Was ist mit Glas im Studentenviertel?

Glasflaschen sind im Kwartier Latäng an Weiberfastnacht von 8 Uhr bis 8 Uhr am Folgetag verboten, Karnevalsfreitag von 15 Uhr bis Samstag um 8 Uhr sowie Samstag von 12 Uhr bis Sonntag um 8 Uhr. Rosenmontag gilt das Glasverbot von 15 Uhr bis 8 Uhr am Dienstag. Flascheninhalte können an den Sperren in Plastikbehältnisse umgefüllt werden. Nicht erlaubt ist zudem die Mitnahme von Musikboxen und sperrigen Gegenständen wie Handkarren.

Welche Maßnahmen treffen die KVB an Weiberfastnacht?

Der größte Unterschied zum Elften Elften: die KVB trennen ab 8.30 Uhr die Linie 18 zwischen „Barbarossaplatz“ und „Weißhausstraße“. Die Haltestelle „Eifelwall“, die direkt an der Entlastungsfläche auf der Uniwiese liegt, wird nicht befahren. Dort drängten am Elften Elften viele Menschen auf die Straße, sodass die KVB den Bahnverkehr dort im Verlauf des Tages stoppen musste.

Wie in den vergangenen Jahren richten die KVB an der Haltestelle „Barbarossaplatz“einen zusätzlichen Bahnsteig für die Linien 16 und 18 auf. Weil sich am Elften Elften viele Menschen am Aachener Weiher aufhielten und auf die Gleise der Aachener Straße drängte, stehen dort in diesem Jahr Absperrgitter. Weil die Zülpicher Straße zum Sperrgebiet wird, leiten die KVB die Linie 9 über die Aachener Straße um.

Die vielen weiteren Änderungen des Fahrplans finden Sie online. www.kvb.koeln

Wo gibt es Straßensperrungen?

Neben dem Kwartier Latäng sind an Weiberfastnacht auch weitere Straßen für den Verkehr gesperrt, unter anderem die Deutzer Brücke (ab 8 Uhr).

Für Lkws mit einem zulässigen Gewicht von über 7,5 Tonnen gilt an den Karnevalstagen zwischen 8 Uhr und 2 Uhr am Folgetag ein Fahrverbot. Alle Maßnahmen finden Sie online. www.stadt-koeln.de/karneval

Wie stellt sich das Ordnungsamt auf?

Das Ordnungsamt ist an den Karnevalstagen mit rund 200 Kräften im Einsatz. Dazu kommen etwa 600 Mitarbeitende eines privaten Sicherheitsunternehmens, 350 davon im Zülpicher Viertel.

Die externen Kräfte führen Glas- und Einlasskontrollen an den Zugängen und sichern die eingerichteten Straßensperren ab. Erstmals trägt das Personal nummerierte Westen. Das soll unter anderem Vorfälle wie am Elften Elften verhindern, als sich Ordner sich bestechen ließen und Feiernde gegen Geld in den gesperrten Bereich ließen, als dieser schon dicht war.

In den Hotspots wird die Stadt Köln rund 550 Mobiltoiletten, 140 Urinale, 20 Urinalrinnen und elf Toilettenwagen aufstellen. Darüber hinaus betreibt sie temporär Toilettencontainer des Festkomitees.

Wie wird das Wetter?

Wenn die ersten Jecken am Donnerstag das Haus verlassen, dann ist es noch frisch – etwa vier Grad Celsius. Bis zum Nachmittag steigen die Temperaturen dann aber voraussichtlich auf bis zu elf Grad. Aus den vereinzelten Wolken am Morgen könnte im Laufe des Tages eine dichte Wolkendecke werden. Die Sonne zeigt sich den Prognosen zufolge nur für etwa eine Stunde. In Richtung Abend steigt zudem das Regenrisiko. In der Nacht sind anhaltende Regen-Schauer zu erwarten. Nach einem vermutlich regnerischen Freitag sinkt das Regenrisiko am Wochenende laut den Prognosen der Wetterdienste wieder.

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