Loss mer singe in KölnAuch „afjespeck“ begeisterte die Sitzung im Tanzbrunnen-Theater

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Ein seltener Anblick in diesem Jahr: Fast volles Haus bei Loss mer singe im Tanzbrunnen-Theater. 

Köln – „Afjespeck“, aber kaum weniger ausgelassen, stieg die „Loss mer singe“-Sitzung im Tanzbrunnen-Theater. Obwohl der „Raketemann“ im Quarantäne-Orbit festhing, klappte das Ritual der speziellen Ovationen für die mitreißendsten Darbietungen. Mit Winkefähnchen, auf denen je ein Wort des Mottos geschrieben ist, wird eine Laola-Welle gemacht, die durch die langen Sitzreihen läuft.

Also Kommando 1 „Loss“, Kommando 2 „mer“ und 3 „singe“. Rund 650 jecke Feierfreudige, ein Drittel weniger als das Theater fasst, konnte das 37-köpfige ehrenamtliche Veranstalterteam unter 2G Plus-Bedingungen und zusätzlich frischem Negativtest einlassen. „Ihr dürft aber nicht wie kreischende Teenager vor der Bühne stehen und mir zujubeln“, scherzte Sitzungspräsident Helmut Frangenberg.

Gewinner vom letzten Jahr kamen zum Zug

Der sonst übliche Newcomer-Wettbewerb musste in dieser Session ausfallen. Stattdessen waren die Gewinner vom letzten Jahr, die Bands Aluis, Müller und Druckluft, ins Programm eingeplant, letztere konnten infektionsbedingt allerdings nicht antreten. Schon hohe Wellen schlug die Stimmung, als Stefan Knittler, der Übersetzer von Welthits ins Kölsche, auf die Melodie von „We will entertain you“ die Loss-mer-singe-Hymne rockte. Später gab es die noch als Schunkelwalzer.

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Auch Aluis, sonst hartrockig drauf, bot im Tegernsee-Songs Gelegenheit, sich in dem beliebten Karnevalsrhythmus zu wiegen. Beim Tuppes vum Land hatte das Publikum Spaß, die Reime auf nostalgische Kindheitserinnerungen an Vokuhilafrisuren, Fernsehshows, coole Hits und Sprüche zu ergänzen. Nur einmal korrigierte der Redner: Im Ostermann-Evergreen „Drum sollt ich im Leben ein Mädel mal frein, dann muss es am Rhein nur geboren sein“ lautet heute die zweite Zeile „dann muss es geimpft und geboostert sein“.

Aufs Beste unterhielten auch Miljö, Jörg P. Weber, die Matrosen vum Müllemer Böötche, Kasalla und die Alphorn-Nummer vom „Orchester der Liebe“ um Meister ebasa. Seit sieben Jahren freut sich das Publikum außerdem auf den Cup-Song aus dem Film „Pitch Perfect“, den das Team diesmal auf den blauen Eimern trommelte, in die sonst die Abstimmzettel wandern. Andrea, Mica und Uta trugen gekonnt das Lied „Die Stadt“ von Trude Herr vor.

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Das „Loss mer singe“-Sitzungsformat, das an Karnevalstraditionen anknüpft und sie in die Moderne führt, ist der Grund, warum Stefanie und Nippes, 44, und Susanne aus Lindenthal, 40, seit Jahren immer wiederkommen, oft mit ihren Müttern. „Wir feiern und singen gerne“, sagt Stefanie, und Susanne ergänzt: „So ungezwungen wie hier ist es nirgendwo.“

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