Gäste im Kölner Justizzentrum100 Fledermäuse haben sich im Gebäude eingenistet

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Rund 100 Fledermäuse nennen derzeit das Justizzentrum an der Luxemburger Straße ihr Zuhause.

Rund 100 Fledermäuse nennen derzeit das Justizzentrum an der Luxemburger Straße ihr Zuhause.

Köln – Rund 100 Fledermäuse nennen derzeit das Justizzentrum an der Luxemburger Straße ihr Zuhause. Wie eine Sprecherin des Landgerichts der Rundschau auf Nachfrage bestätigte, sind seit der Nacht auf den 12. August von Justizmitarbeitern immer wieder Fledermäuse in dem Gebäude gesichtet worden. Es wird vermutet, dass die fünf bis sieben Zentimeter großen Tiere durch gekippte Fenster in das Treppenhaus des 23 Stockwerke hohen Gebäudes eingedrungen sind seitdem und selbstständig nicht wieder herausfinden.

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Die gemeldeten Tier werden, eingefangen, mit Wasser versorgt und in dunkle Kartons verpackt.

Seither hätten Mitarbeiter sich immer wieder an die Hausverwaltung des Gebäudes gewandt und Fledermaus-Funde gemeldet. Die nachtaktiven Tiere werden demnach tagsüber hauptsächlich in Schlitzen entdeckt, die sich in Wänden und Decken befinden, oder aber unter Lampen. Die Sprecherin sagte weiter, dass die Hausverwaltung von rund 100 im Gebäude befindlichen Fledermäusen ausgehe. Die Tiere sind in diesen Tagen das Gesprächsthema im Haus.

Mitarbeiter helfen den Tieren zu überleben

Weiter erläuterte die Sprecherin, dass sie die von Justizmitarbeitern gesichteten und an die Hausverwaltung gemeldeten Tiere, eingefangen, mit Wasser versorgt und in dunkle Kartons verpackt werden. Viele Tiere seien aufgrund von Sonne, Hitze und Nahrungsmangel — Fledermäuse ernähren sich von Insekten — völlig entkräftet. „Der einen oder anderen Fledermaus konnten Mitarbeiter der Hausverwaltung so schon das Leben retten“, erklärte die Sprecherin. Anschließend werden sie an den Naturschutzbund übergeben. Dort würden die Tiere untersucht, gegebenenfalls aufgepäppelt und wieder in Freiheit entlassen.

In den zurückliegenden Jahren hatte es immer wieder diverse Vorfälle in dem 1981 in Betrieb genommenen und mittlerweile baufälligen Gebäude gegeben. Erst Anfang August hatte ein defekter Hydrant das Untergeschoss überflutet. Die alarmierte Feuerwehr hatte die Wasserversorgung kappen müssen. Über Stunden konnten keine Toiletten benutzt werden. Zudem waren die Aufzüge sowie die Belüftungs- und Klimaanlage außer Betrieb genommen worden.

Doch damit nicht genug: Im Februar 2021 fiel im Gebäude die Heizung aus. Alle Säle waren für einen Tag gesperrt worden. Dass Anwälte sich über Steckdosen ohne Strom beschweren und ihre Laptops nicht anschließen können, ist seit langem keine Seltenheit. Auch mit dem Brandschutz gibt es Probleme. Im Sommer 2020 war außerdem aus dem 18. Stockwerk bei Demontagearbeiten ein rund vier Tonnen schweres Betonteil in die Tiefe gestürzt und auf ein Dach eingeschlagen. Der darunter liegende Saal 213 wurde verwüstet.

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