Hohenzollernbrücke in KölnWichtiger Weg für Fußgänger für sieben Monate dicht

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Dieser Weg soll gesperrt werden. 

Dieser Weg soll gesperrt werden. 

Köln – Die Stadt Köln sperrt ab Mai für rund sieben Monate einen der wichtigsten Wege für Fußgänger und Radfahrer zur Hohenzollernbrücke, um auf dem Stück zwischen Dombauhütte und Römisch-Germanischem Museum (RGM) die Decke zu sanieren. Es ist die kürzeste barrierefreie Verbindung zwischen Roncalliplatz und Heinrich-Böll-Platz (siehe Grafik). Lässt man den langen Umweg rund um den Dom außer Betracht, ist es eigentlich auch die einzige barrierefreie Verbindung. Stattdessen sollen Fußgänger und Radler für die sieben Monate südlich am Museum entlang fahren.

Rostflecken, Risse und Abblätterungen im Museum

Laut Stadt sorgt die defekte Decke für Feuchtigkeit im Untergeschoss des Museums und massive Probleme. Wasser drängt in Wände und Lüftungsanlagen ein, es kommt großflächig zu Farbabblätterungen, Rostflecken und Rissen im Putz an Decken und Wänden. Die Stadt teilt mit: „Es ist zu befürchten, dass auch die Bewehrung des Stahlbetons in Mitleidenschaft gezogen ist.“ Die Decke soll komplett zurückgebaut werden, besser abgedichtet und entwässert werden, danach neue Granitplatten verlegt werden – und die Zeit drängt. Im November beginnt der Weihnachtsmarkt, dann müssen die Bauarbeiter fertig sein. Ist das nicht möglich, muss die Sanierung um ein Jahr verschoben werden.

Das Problem besteht seit vielen Jahren. Der frühere Dompropst Norbert Feldhoff hatte die Durchfahrt, die früher auch zur Belieferung des Museum Ludwig genutzt wurde, 2010 eigenmächtig gesperrt, indem er sie mit massiven Bruchstücken des Doms blockierte. Auch Werkstätten der Dombauhütte sind durch eindringende Feuchtigkeit geschädigt worden.

Der Stadtrat entscheidet am Donnerstag über die Baumaßnahme für insgesamt 1,2 Millionen Euro. Sie soll vorgezogen werden, damit der wichtige Durchgang saniert und frei ist, wenn die Generalsanierung des RGM (2023) und der Neubau der „Historischen Mitte“ (2024) beginnt. Dann wird auch das RGM-Verwaltungsgebäude abgebrochen und der südliche Weg fällt weg (siehe Grafik). Auf dem Grundstück des Verwaltungshauses soll später das neue Kölnische Stadtmuseum als Teil der „Historischen Mitte“ stehen.

Wer die Sanierung trägt, ist noch nicht final geklärt

Die Stadt will deshalb verhindern, dass alle drei Projekte gleichzeitig abgearbeitet werden, sie sagt deshalb zur Sanierung: „Es handelt sich hierbei um viel genutzte Fußgänger- und Fahrradwege. Die Schließung dieses Durchgangs würde eine große Beeinträchtigung der Verbindungen für Fußgänger und Radfahrer bedeuten.“

Laut Verwaltung gehört der größte Teil des rund 75 Meter langen Weges der Dombauhütte, die betreibt die zwei Räume darunter, in einem befindet sich eine Trafostation der Rheinenergie. Direkt daneben liegt das Untergeschoss des Museums. Deshalb ist aktuell unklar, ob die Stadt die Sanierung komplett oder nur zum Teil bezahlt, die Juristen prüfen das gerade. Die Stadt geht zunächst in Vorleistung. Sie sagt: „Nach der Einigung zur Kostenteilung würde der entstehende Betrag von der Hohen Domkirche an die Stadt Köln zurückgezahlt.“

Gummimatte soll verschwinden

Bislang ist die Passage laut Verwaltung mit Recycling-Platten provisorisch abgedeckt, doch die Kante ist ziemlich hoch, zudem hält sie das Wasser nicht komplett ab. Und eine Gummimatte ist nach Einschätzung der Stadt auch nicht unbedingt die adäquate Lösung am Weltkulturerbe Dom. „Zum Einen entwertet der Belag den Bereich rund um den Dom und zum Anderen führt er regelmäßig zu kleineren Unfällen, da er eine Stolperkante für Radfahrer und Fußgänger bildet.“

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