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Kölner ESC-KandidatinCage war früher Kellnerin in der Philharmonie, nun steht sie dort auf der Bühne

Lesezeit 3 Minuten
Eine junge Frau lehnt an einem Klavier mit Rollen im Foyer der Philharmonie und lächelt in die Kamera.

Karolin Gärtner alias Cage stimmt sich schon mal auf ihren Auftritt im September in der Philharmonie ein.

Karolin Gärtner schied im Vorentscheid für den Eurovision-Song-Contest 2025 im Halbfinale aus. Doch es ist noch lange nicht Schluss: Im September spielt die Neo-Soul-Sängerin ihr Konzert in der Philharmonie.

Den Gästen der Kölner Philharmonie lächelnd den Sekt einschenken muss Sängerin Karolin Gärtner alias „Cage“ schon seit ein paar Jahren nicht mehr. Stattdessen steht sie nun selbst auf der großen Bühne vor knapp 2000 Zuschauenden in der Philharmonie. Das Gebäude und die Bühne, auf der sie im September ihr Konzert geben wird, bedeuten ihr sehr viel: „Ich finde, dieses Haus bringt so eine Legitimation mit für die Menschen, die hier spielen. Die Möglichkeit zu bekommen, bedeutet mir wahnsinnig viel.“

Der Weg von der Kellnerin hinter der Bar bis zum Bühnenstar war für Gärtner gar nicht so lang. Nach ihrem Bachelor in Medieninformatik in Köln 2020, entschied sie sich, der Musikkarriere eine Chance zu geben. „Ich habe eigentlich immer gesungen, schon als kleines Mädchen.“ Gärtner begann Songs aufzunehmen und hatte bald darauf Auftritte im Rheinland, dann in München, Stuttgart und Berlin. Sogar in London stand sie bereits in der Omni Gallery auf der Bühne. Neben Neo-Soul singt Gärtner auch RnB und Pop.

„Cage“ ist eine sogenannte Independent-Künstlerin, das bedeutet, hinter ihren Auftritten und Produktionen steht kein Label oder Management. Doch ganz alleine ist Gärtner nicht: „Mittlerweile habe ich tolle Freunde und Freundinnen, die mir helfen, ein paar Mails zu beantworten und zu managen.“ Dass sie im September ein Konzert auf der Bühne der Philharmonie spielen darf, verdanke sie auch ihrem Freund Constantin Gold. Er leitet den Kölner Frauen-Chor Veedelperlen, der Anfang des Jahres einen Auftritt auf der Bühne der Philharmonie hatte. „Ich wurde vom Chor gefragt, ob ich einen Song von mir mitbringen kann, den wir dann zusammen interpretieren.“ 

Ich habe die Künstlerinnen und Künstler gesehen, wie sie nach ihren Auftritten erleichtert in den Backstagebereich kamen und gedacht: das ist so cool, vielleicht bin ich irgendwann mal, wie ihr.
Sängerin Cage

Gärtner steht also im September das zweite Mal auf der Bühne des Kölner Konzerthauses. Auch mit dabei: Die 130 Frauen der Veedelperlen. Der Chor wird sie bei zwei Liedern begleiten. Gärtner freue sich sehr über die Chance, ein eigenes Konzert spielen zu dürfen. Nicht nur die Akustik sei für sie etwas besonderes, auch vor so vielen Zuschauenden zu spielen, anders als bei Fernsehauftritten „nur“ vor der Kamera: „Das ist ein Raum, den ich mir immer gewünscht habe, bespielen zu dürfen.“

Bereits als Kind kam sie mit ihren Eltern in die Philharmonie und arbeitete später hinter der Bar und im Künstlerfoyer. „Ich habe die Künstlerinnen und Künstler gesehen, wie sie nach ihren Auftritten erleichtert in den Backstagebereich kamen und gedacht: das ist so cool, vielleicht bin ich irgendwann mal, wie ihr.“ 

Schritt für Schritt auf die großen Bühnen

Jetzt hat sie es geschafft und begeistert mit ihrer souligen Stimme das Publikum. Im Eurovision-Song-Contest schied sie dieses Jahr im Halbfinale aus. Als die Anfrage im vergangenen Jahr kam, ob sie beim ESC-Vorentscheid mitmachen möchte, habe Gärtner erst überlegen müssen, ob das ihr Weg sei. Sie entschied sich dafür: „Letztendlich ist es als Independent Artist ist es immer eine gute Idee, Sachen zu nutzen, wo dich viele Leute sehen.“ Dass sie am Ende nicht für Deutschland antreten konnte sieht Gärtner gelassen: „Es war voll okay und ich bin froh, dass ich die Sachen mitnehmen konnte, die ich mitnehmen konnte.“ Für das Gewinnerduo Abor und Tynna habe sie sich sehr gefreut. 

Bei der Frage, wie es nach dem Höhepunkt ihrer bisherigen Karriere weitergehe, weiß sie die Antwort bereits:„ Ich möchte auf Deutschland-Tour gehen.“ Die Tournee sei auch schon in Planung. Grundsätzlich lebt Gärtner nach dem Motto - alles Schritt für Schritt. Was die Zukunft bringt wisse sie noch nicht, aber dass sie Musik machen möchte, das sei gewiss. 

Cage spielt am 14. September ihr Konzert in Köln. Tickets gibt es auf der Webseite der Kölner Philharmonie. Der Ticketpreis richtet sich je nach Preisgruppe. Das günstigste Ticket liegt bei 20 Euro. 44 Euro zahlt man in der Preisgruppe 1.