Das Flügelauto von HA Schult muss aus statischen Gründen vom Turm des Kölnischen Stadtmuseums entfernt werden. Der Künstler ist optimistisch, dass sein Kunstwerk im Frühjahr 2026 am Hotel Maritim an der Deutzer Brücke landet.
Statik wird geprüftHA Schult will sein Flügelauto am Maritim parken

Köln: Arbeiter nehmen auf dem Dach des Kölnischen Stadtmuseums das Flügelauto des Künstlers HA Schult entgegen. (Archivbild)
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Künstler HA Schult ist Feuer und Flamme. „Touristen aus Asien und Amerika werden sich vor dem Flügelauto fotografieren lassen“. Der bekannte Künstler spricht nicht nur vom bisherigen Standort des Flügelautos am Kölnischen Stadtmuseum, sondern auch vom neuen möglichen Standort am Hotel Maritim an der Deutzer Brücke. Wie berichtet, muss das Kunstwerk vom Turm am Stadtmuseum herunter. HA Schult sieht im Frühjahr 2026 eine Landung seines Kunstwerk auf dem Turm an der Deutzer Brücke. Es habe bereits Gespräche mit den Verantwortlichen gegeben. „Wir haben alle an einem Tisch gesessen. Es wird so gemacht“, sagte Schult und ist damit mehr als zuversichtlich, dass die Bürger an der Deutzer Brücke einen neuen Blickfang haben. „Damit können die Menschen bei der Fahrt über die Zoobrücke meine Weltkugel auf dem DEVK-Gebäude sehen und nun das Flügelauto auf der Fahrt über die Deutzer Brücke in die Stadt“, freut sich Schult.

Wird das der neue Standort des Kunstwerkes?
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Auch die Stadt scheint nicht abgeneigt. Es müssten allerdings noch die Statikfragen geklärt werden. Eine Sprecherin der Stadt: „Der Ort selbst erscheint aus Sicht des Stadtmuseums geeignet für eine Aufstellung, sowohl in Bezug auf die Fernwirkung wie auch auf die Position direkt oberhalb der stark befahrenen Brücke. Eine Aufstellung setzt natürlich eine gründliche Prüfung der Statik voraus“. Eine abschließende Entscheidung sei allerdings noch nicht getroffen.
Kunstwerk von HA Schult: Auto muss saniert werden
Die Stadt Köln hatte im Sommer aus statischen Gründen angekündigt, das Flügelauto vom Turm des Zeughauses entfernen zu lassen. Ein Gutachten bescheinigt dem Treppenturm erhebliche bauliche Mängel, die langfristig ein Sicherheitsrisiko darstellen könnten. Das Flügelauto, das bereits 2005 und 2012 für Reparaturen vom Turm abgenommen wurde, ist ebenfalls marode und muss saniert werden. Laut dem Gutachten, bei dem Treppenturm und Kunstwerk untersucht wurden, sind an dem Fiesta „Karosserieteile teils stark korrodiert, mit Blattrostbildung und punktuellen Durchrostungen“. Das Wageninnere sei stark mit Vogelkot verschmutzt, einzelne Teile habe man deshalb nicht prüfen können. Die Gutachter empfehlen eine Instandsetzung.
Der Ort selbst erscheint aus Sicht des Stadtmuseums geeignet für eine Aufstellung.
Das Kunstwerk hat eine wechselvolle Geschichte. Das Flügelauto entstand 1989 im Rahmen einer Kunstaktion von HA Schult und Elke Koska. Als Basis diente dabei der in Köln produzierte Ford Fiesta. Das Kunstwerk stand zunächst auf dem Turm des Stapelhauses in der Altstadt, bis der damalige Direktor des Stadtmuseums, Werner Schäfke, es 1991 auf den Turm des Zeughauses holte. Der damalige Regierungspräsident Franz-Josef Antwerpes war kein Freund des Autos und versuchte bis zu seinem Ruhestand 1999 vergeblich, das Flügelauto vom Zeughaus zu verbannen.