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SoftwarefehlerWeitere Vollsperrung des Kölner Hauptbahnhofs erforderlich

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Ein ICE-Zug der Deutschen Bahn verlässt den Kölner Hauptbahnhof.

Ein ICE-Zug der Deutschen Bahn verlässt den Kölner Hauptbahnhof. Ab Freitag wird der Hauptbahnhof gesperrt - das wird nun erneut notwendig.

Schlechte Nachrichten für alle Bahn-Kunden. Neben der ohnehin geplanten Sperrung ab Freitag wird es eine weitere Sperrung für das elektronische Stellwerk geben.

An diesem Freitag wird der Kölner Hauptbahnhof für zehn Tage komplett gesperrt. Nun ist klar: Es wird darüber hinaus eine weitere Vollsperrung geben. Das elektronische Stellwerk Köln Hauptbahnhof wird erst in zwei Etappen in Betrieb gehen können.

Die Deutsche Bahn teilte am Morgen mit, dass die Inbetriebnahme für das neue Stellwerk angepasst werden muss. Grund hierfür ist ein Softwarefehler, den die eingesetzten Sachverständigen bei aktuellen Überprüfungen festgestellt haben. Die Bahn schreibt: „Es besteht somit das Risiko, nicht alle notwendigen Tests in der bisher vorgesehenen Sperrzeit verlässlich ausführen zu können. Die finalen Prüfungen sind für den sicheren und zuverlässigen Bahnbetrieb unerlässlich. Daher haben die Projektverantwortlichen entschieden, den Prozess nunmehr auf zwei Etappen aufzuteilen.“ Wann die zweite Vollsperrung stattfindet, steht noch nicht fest.

Die Umplanungen haben keine Auswirkungen auf die bisher vorgesehene Sperrpause, teilt die DB mit. Zwischen dem Freitag, 14. November, und Montag, 24. November,  sollen Arbeiten wesentliche Voraussetzungen schaffen im Rahmen der 2. Baustufe des Stellwerkbaus. Dazu zählen neben der Behebung des Softwarefehlers insbesondere Maßnahmen an der Oberbautechnik, an Weichen, Oberleitungen, aber auch Vorbereitungen zur Bahnsteigverlängerung.

Züge fahren in den Hauptbahnhof.

Züge fahren in den Hauptbahnhof.

Hauptbahnhof ab 24. November wieder an Zugverkehr angebunden

Laut Bahn können Fahrgäste den Kölner Hauptbahnhof ab dem 24. November wieder direkt mit dem Fern- und Nahverkehr erreichen. Die Zugfahrten können dabei zunächst weiter ohne Einschränkungen mit dem vorhandenen Stellwerk organisiert werden. Die S-Bahnen fahren auch während der Sperrpause. Diese werden bereits seit Ende 2021 elektrisch gesteuert.

Für die Einbindung der modernen Technik und die finale Inbetriebnahme wird eine weitere Sperrpause benötigt. Der Zeitpunkt ist noch offen. Für die Festlegung des konkreten Zeitpunkts sei die Bahn mit Technikern, beauftragten Unternehmen, Bauplanern, Aufgabenträgern und Eisenbahnverkehrsunternehmen im Austausch. Die DB teilte mit, sie werde über die nächsten Schritte für die Inbetriebnahme rechtzeitig informieren.

1300 Zugfahrten pro Tag im Hauptbahnhof

Der Eisenbahnknoten Köln ist mit täglich über 1300 Zugfahrten im Fern- und Regionalverkehr einer der wichtigsten Verbindungspunkte Deutschlands. Die Züge müssen auf ihrem Weg durch den Verkehrsknoten unzählige Weichen und Signale passieren. All das stellt die DB technisch auf neue Füße. Die DB schreibt: „Alle installierten Anlagen, darunter allein 176 neue Signale und 11 Signalbrücken/-ausleger, müssen für die Inbetriebnahme zunächst aufwändig eingemessen, in Betrieb gesetzt und sowohl ingenieurtechnisch als auch bahnbetrieblich abgenommen werden.“

Um den Bahnverkehr dann vollständig vom bestehenden auf das moderne System umzustellen, müssen die Spezialisten die neue Technik an die alten Stellwerke in Köln-West, Ehrenfeld, Nippes, Deutz und Hbf S-Bahn anschließen.