Immer wieder kam es in der Vergangenheit zu brutalen Auseinandersetzungen im Rockermilieu. Es wird vermutet, dass die Männer sich ins Ausland abgesetzt haben könnten.
Zwölf Mal auf Opfer eingestochenBlutige Attacke am Chlodwigplatz soll Rocker-Hintergrund haben

Vor dem Rewe-Markt auf der Bonner Straße ereignete sich der Angriff.
Copyright: Meike Böschemeyer
Die Augenzeugen werden das Erlebte wohl nicht mehr vergessen und auch das Opfer dürfte ein Leben lang an den Folgen des brutalen Angriffs leiden. Am belebten Chlodwigplatz im Herzen der Südstadt ist vor rund drei Wochen ein Mann niedergestochen worden. Vor einer Dönerbude, nahe dem Rewe-Markt zückten die Angreifer ihre Messer und stachen insgesamt zwölf Mal auf das Opfer ein. Ein Kumpel erlitt ebenfalls schwere Verletzungen. Wie die Rundschau aus Polizeikreisen erfuhr, soll die Tat ein Rocker-Hintergrund haben. Immer wieder kam es in der Vergangenheit zu brutalen Auseinandersetzungen im Rockermilieu.
Pfefferspray ins Gesicht gesprüht
Was ist genau geschehen? Am 26. Oktober 2023 um kurz vor 21 Uhr wurde es vor der Dönerbude plötzlich hektisch. Es gab Geschrei, Pfefferspray wurde eingesetzt und Messer gezückt. Zwei bislang unbekannte Tatverdächtige attackierten zwei 30 und 26 Jahre alte Geschädigte, die sich in Höhe der Hausnummer 3 aufhielten. Der erste Tatverdächtige griff einen Geschädigten (26) von hinten an, indem er ihm Pfefferspray ins Gesicht sprühte und ihn mit drei Messerstichen schwer verletzte. Der zur Hilfe eilende zweite Geschädigte (31) wurde von beiden Tatverdächtigen mit zwei Messern durch mindestens elf Messerstiche lebensgefährlich verletzt, wie die Polizei offiziell mitteilte.
Ärzte stellten nach Rundschau-Informationen genau zwölf Stich- und Schnittverletzungen fest. Erst durch vehemente Rufe von mehreren Zeugen ließen die männlichen Tatverdächtigen vom Opfer ab und flüchteten in Richtung Innenstadt. Mit lebensgefährlichen Verletzungen kam der 31-Jährige in eine Klinik. Mit intensiver ärztlicher Versorgung konnte dem Mann das Leben gerettet werden. Das Landeskriminalamt in Düsseldorf und die Kölner Fahnder gehen von einem versuchten Mord aus. Über dem Fahndungsaufruf des Landeskriminalamtes stand zeitweise „Top-Fahndung“. Dies soll die Wichtigkeit des dramatischen Vorfalls deutlich machen. Obwohl es Bilder von Überwachungskameras am Chlodwigplatz gibt und die Aufnahmen relativ gut sind, sind die Täter weiter nicht gefasst. Es wird vermutet, dass die Männer sich ins Ausland abgesetzt haben könnten. Die Angreifer werden von den Zeugen gut beschrieben. Der erste männliche Täter hat eine dunkle Haarfarbe, eine schlanke Figur und ist etwa 1,70 Meter bis 1,75 Meter groß. Er soll einen schwarzen Kapuzenpullover, weißes T-Shirt, hellblaue Jeanshose und schwarze Turnschuhe mit einem rotem Symbol getragen haben.
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Laut Polizei soll der Mann ein südosteuropäisches Erscheinungsbild haben. Außerdem soll er Pfefferspray und ein Messer dabei haben. Der zweite Täter ist ebenfalls ein Mann. Er soll eine bräunliche Haarfarbe haben, eine schlanke Figur und etwa 1,75 Meter bis 1,85 Meter groß sein. Der Angreifer soll ein schwarz-weiß-kariertes Hemd, rot-braune Hose und schwarze Schuhe mit weißen Nähten getragen haben. Auch er soll ein südosteuropäisches Erscheinungsbild haben und ein Messer bei sich getragen haben. Über die Hintergründe der brutalen Auseinandersetzung schweigen sich die Ermittler aus. Bekannt ist, dass die Tat einen Rockerhintergrund haben soll. Der 31-Jährige ist polizeibekannt, hieß es aus dem Polizeipräsidium.
Eine Verbindung zu der Auseinandersetzungen vor einigen Tagen in Ehrenfeld sieht die Polizei derzeit nicht. Nach den Schüssen ist gegen ein Mitglied der Rockergruppe „Hells Angels“ Haftbefehl wegen versuchter Tötung erlassen worden. In der Nähe des Ehrenfelder Bezirksrathauses war es zu einer Schlägerei mit mehreren Beteiligten gekommen. Im Verlauf dieser Auseinandersetzung soll der 39-Jährige eine Waffe gezogen und einen 27-Jährigen durch einen Schuss schwer verletzt haben. Beim Wegstecken der Waffe habe er sich dann versehentlich selbst angeschossen und ebenfalls schwer verletzt.