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Olympia-KandidaturKöln soll die Bewerbung für Rhein-Ruhr anführen

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Temporäres Olymiastadion, möglicherweise in Köln-Kreuzfeld: Nach den Spielen soll das Stadion zum grünen Stadtzentrum umgebaut werden.

Am Dienstag will NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) mit Vertretern der 17 Bewerberstädte sprechen und das Konzept vorstellen. 

Köln soll als international bekanntes Zugpferd die Bewerbung für Olympische Spiele an Rhein und Ruhr anführen. Nach Informationen der „Kölnischen Rundschau“ ist das die zentrale Botschaft, mit der NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) am Dienstag in Düsseldorf an die Öffentlichkeit gehen will. In der NRW-Landeshauptstadt kommen die jeweiligen Oberbürgermeister beziehungsweise Bürgermeister der 17 an der Olympia-Bewerbung beteiligten Kommunen zusammen. Auch der Landessportbund und andere Sportverbände sind eingeladen, um über Neuerungen der Bewerbung zu infomieren. Der neue Kölner Oberbürgermeister, Torsten Burmester (SPD), hatte wiederholt die Forderung gestellt, Köln müsse als „Leading City“ (führende Stadt) vorangehen in der Bewerbung.

„Als Kölner Oberbürgermeister will ich Olympische Spiele und Paralympische Spiele nach Deutschland und insbesondere in die Region Rhein-Ruhr und nach Köln holen“, hatte Burmester noch vergangene Woche im Rundschau-Interview gesagt. Nur erfüllt sich offenbar der Wunsch, Köln dabei als Marke herauszustellen. „Das Land weiß natürlich, dass man mit einer Stadt, die international Strahlkraft hat, wesentlich bessere Chancen hat“, heißt es im Kölner Rathaus. Mit der Region „Rhein-Ruhr“ könne international niemand etwas anfangen, das sei mit Köln ganz anders. Der Kölner Dom besitze als meistbesuchtes Bauwerk auch international Strahlkraft. Burmester hatte für die Bewerbung ums OB-Amt seinen Job als Vorstandsvorsitzender des Deutschen Olympischen Sportbundes aufgegeben.

München, Hamburg und Berlin im Rennen

Neben Köln und Rhein-Ruhr sind München, Hamburg und Berlin im Rennen um eine deutsche Bewerbung. Alle vier deutschen Bewerber hatten Ende September eine erste Prüfung durch den DOSB bestanden. Die Münchener Bürgerinnen und Bürger hatten sich in einer Bürgerbefragung mit über 66 Prozent der Stimmen mit großer Mehrheit für eine Bewerbung ausgesprochen. In den Städten der Rhein-Ruhr-Bewerbung soll es am 19. April Bürgerbefragungen geben. Neben Köln sind die Landeshauptstädte Düsseldorf und Essen die größten Kommunen im Verbund.  Berlin plant kein Referendum.

Die bisherigen Planungen sahen ein Olympiastadion und das olympische Dorf in Köln oder Essen vor. Mit Köln als Leading City würden auch die zentrale Wettkampfstätte und das Olympische Dorf in die Domstadt gehen. Köln könnte nach bisherigen Konzepten im neu geplanten Stadtteil Kreuzfeld ein temporäres Olympia-Stadion errichten, es würde später zurückgebaut werden. Unklar ist, für welches Jahr die deutsche Bewerbung ins Rennen geht. Denkbar sind die Jahre 2036, 2040 oder 2044. Bis zum Herbst kommenden Jahres soll die Entscheidung fallen. München hatte 1972 die letzten Sommerspiele auf deutschem Boden ausgerichtet.