Museum WallrafDer Termin für den Spatenstich des Anbaus steht fest

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Erweiterungsbau Wallraf-Richartz-Museum

Der Erweiterungsbau des Wallraf-Richartz-Museum nach den Entwürfen des Basler Architektenbüros Christ & Gantenbein.

Nach vielen Jahren kann es nun mit dem Bau in der Altstadt losgehen. Marisol Corboud hat ihr Kommen angekündigt.

Bei diesem Projekt  fällt die letzte Verzögerung nicht mehr ins Gewicht. Der Spatenstich für den Anbau für das Wallraf-Richartz-Museum und die Fondation Corboud hätte in diesen Tagen bereits stattfinden sollen, nun wird es nach Informationen der Rundschau der 28. Mai. Peter Jungen, Vorsitzender des Stifterrats, bestätigte gegenüber der Rundschau den Termin. Bereits vor zehn Jahren war der Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs gekürt worden. Doch dann hakte es gewaltig.

170 Werke des Kunstsammlers Gérard J. Corboud sollen in Köln eine neue Heimat finden. Die erste Zusage des Kunstliebhabers stammt bereits aus dem Jahr 2001. Verbunden war die Leihgabe stets mit der Forderung, dass diese angemessen im Museum gezeigt werden. Der Sammler verstarb 2017, seine Witwe Mariesol Corboud, die wie ihr Mann lange in Köln lebte, pochte weiter auf den Erweiterungsbau und wird nun auch beim ersten Spatenstich dabei sein. „Für sie ist es eine große Freude, das zu erleben, was ihrem Mann nicht mehr vergönnt war“, sagt Peter Jungen. Ebenfalls zugesagt haben für den feierlichen Akt die NRW-Kultusministerin Ina Brandes (CDU) und Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos). 

Corboud-Anbau: Zielgerade in Köln erst im letzten Jahr

Erst im vergangenen Jahr konnte das Projekt endlich auf die Zielgerade einbiegen. Stadtverwaltung und Stifterrat des Museums hatten gemeinsam entschieden, dass das Projekt nicht länger von der städtischen Gebäudewirtschaft, sondern von einem externen Profi pilotiert werden soll. Jürgen Marc Volm trägt die Gesamtverantwortung für die Realisierung des Vorhabens. Er ist Professor für internationales Projektmanagement an der Hochschule für Technik in Stuttgart. Zudem ist er Geschäftsführer der international agierenden Immobilienberatungsgesellschaft pom+ mit Hauptsitz in der Schweiz. Der Diplom-Ingenieur wird von nun an nicht nur die Errichtung der Erweiterung Wallraf-Richartz-Museum und Fondation Corboud leiten, sondern auch die Generalinstandsetzung des Bestandsbaus an der Straße Obenmarspforten. Dazu soll er alle erforderlichen Funktionen und Leistungen managen. Auf Drängen des Stifterrats hin wird er auch an den monatlichen Informationsgesprächen zwischen Stadt und dem Stifterrat teilnehmen, um voll in den Abstimmungsprozessen integriert zu sein. Volm hat umfassende Vollmachten und Durchgriffsrechte übertragen bekommen.

Der erste Beschluss für die Planungen datiert bereits aus dem Jahr 2012. Im vergangenen Sommer fanden Bodenuntersuchungen statt, bei denen Hohlräume entdeckt wurden. Erneut drohte das ganze Projekt ins Wanken zu geraten. Erhebliche Verzögerungen hatte ein Rechtsstreit nach dem Architektenwettbewerb nach sich gezogen.  Den hatte das Schweizer Büro Christ und Gantenbein gewonnen. Peter Jungen ist nun optimistisch, das Projekt endlich vollendenden zu können. Die Fertigstellung des Erweiterungsbaus mit anschließender Übergabe an den Nutzer ist laut Stadt für Ende 2027 vorgesehen, die Eröffnung des Erweiterungsbaus für Mitte 2028. Die Kosten waren von der  Stadt mit 76 Millionen Euro sowie einer Risikozulage in Höhe von 19 Millionen Euro beziffert worden.

Der Stifterrat Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud e.V. wurde 1997 gegründet. Mit erheblichen Mitteln hat er den Neubau dieses Museums unterstützt. Das sichtbare Ergebnis ist unter anderem der Stiftersaal, der für Eröffnungen, Vorträge und viele andere Veranstaltungen genutzt wird. Er befindet sich im ersten Obergeschoss. Dort hängt auch eine bronzene Tafel mit den Namen der Gründer. Der Stifterrat hat jüngst mit der Finanzierung des Architektenwettbewerbs den Grundstein für die Erweiterung des Wallraf gelegt. Unter dem Vorsitz von Peter Jungen ist der Stifterrat einer der wichtigsten Förderer des Museums.

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