Fast alle Bosse in den Unternehmen der Stadt Köln wurden im vergangenen Jahr besser bezahlt als 2023. Top-Verdiener ist Rheinenergie-Chef Andreas Feicht.
Köln macht Gehälter publikSo viel kassieren die Chefs der städtischen Unternehmen

Geldscheine liegen auf einem Tisch. (Symbolbild)
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Hohe Preise für Lebensmittel, Gas, Benzin und Strom, steigende Grundbesitzabgaben und höhere Gebühren für Abfall, Abwasser und Straßenreinigung: Auf die Kölnerinnen und Kölner kommt zurzeit so einiges an finanziellen Belastungen zu. Wohl dem, für den solche Ausgaben kein Problem sind. In den Chefetagen der städtischen Unternehmen in Köln ist von Krise bislang jedenfalls nichts zu spüren.
Die meisten Manager haben im vergangenen Jahr besser verdient als 2023. Das geht aus dem jährlichen Vergütungsbericht der Stadt Köln hervor. Für 36 Unternehmen, an denen die Stadt mit mindestens zehn Prozent beteiligt ist, wird in dem Bericht die exakte Höhe der Vergütungen, Boni, Sachbezüge und Altersversorgung der Geschäftsleitungen dokumentiert.
Rheinenergie-Chef ist bestbezahlter städtischer Manager in Köln
Den Spitzenplatz belegte im Jahr 2024 Rheinenergie-Boss Andreas Feicht. Dank üppiger Boni konnte er den Chef der Sparkasse Köln Bonn, Ulrich Voigt, auf Platz zwei verweisen. Von der Rheinenergie bekam Feicht 464.497 Festvergütung plus 574.713 Euro Bonus. Inklusive seiner Tätigkeit als Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Köln (SWK) und Vorstandsvorsitzender der GEW Köln verdiente Feicht im vorigen Jahr 1,15 Millionen Euro plus Beiträge zur privaten Altersvorsorge in Höhe von 83.000 Euro (siehe Grafik).
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Voigt erhielt 2024 eine Gesamtvergütung von 907.184 Euro sowie 297.495 Euro für die Altersversorgung. Damit kassierte er unter dem Strich knapp 30.000 Euro weniger als Feicht.

Die Grafik zeigt Spitzenverdiener aus Unternehmen, an denen die Stadt Köln beteiligt ist. Die Bezüge legt die Stadt jährlich in einem Vergütungsbericht offen.
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Platz drei und vier der Top-Verdiener in den städtischen Gesellschaften geht an die Rheinenergie-Vorstandsmitglieder Birgit Lichtenstein mit Gesamtbezügen in Höhe von 997.956 Euro und Susanne Fabry mit insgesamt 993.085 Euro. Damit sind sie die am besten bezahlten Frauen in den städtischen Gesellschaften. Gehaltstechnisch liegen sie deutlich vor der Vorstandsvorsitzenden der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB), Stefanie Haaks, die Gesamtbezüge in Höhe von 715.400 Euro einstrich. Dagegen nimmt sich die Vergütung von Claudia Heckmann, Chefin der hochdefizitären Kölnbäder, mit 197.138 Euro fast bescheiden aus.
Der Chef der Kölner Messegesellschaft, Gerald Böse, belegte 2024 mit Einkünften in Höhe von 713.045 Euro den fünften Platz, obwohl er sogar einen Rückgang seiner Bezüge verkraften musste. Er verdiente 42.754 Euro weniger als im Vorjahr. Für die private Altersvorsorge bekam er 110.000 Euro.
Sparkasse Köln Bonn bezahlt ihre Chefs besonders gut
Neben Sparkassen-Chef Ulrich Voigt gehören auch die anderen Vorstandsmitglieder der Sparkasse Köln Bonn zu den Spitzenverdienern. Rainer Virnich erhielt 2024 eine Vergütung in Höhe von 633.663 Euro plus 204.165 Euro für die Altersvorsorge. Andreas Dartsch kassierte 620.058 Euro sowie 116.489 Euro fürs Alter.
Die jährliche Veröffentlichung des Vergütungsberichts ergibt sich aus den Transparenzanforderungen des Kodex für gute Unternehmensführung (Public Corporate Governance Kodex, kurz PCGK), den die Stadt Köln 2020, zwei Jahre nach der Stadtwerke-Affäre, verschärft hatte. Im Vergütungsbericht heißt es, er hebe „die Bedeutung der Bestimmungen des Gesetzes zur Schaffung von mehr Transparenz in öffentlichen Unternehmen im Land Nordrhein-Westfalen hervor. Dieses Gesetz schreibt vor, dass die Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung bei öffentlichen Unternehmen im Anhang zum Jahresabschluss individualisiert ausgewiesen werden müssen.“
