Kita-MissbrauchStaatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Babysitter aus Köln-Zollstock

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Der festgenommene Mann aus Köln-Zollstock wird sich vor Gericht verantworten müssen.

Der festgenommene Mann aus Köln-Zollstock wird sich vor Gericht verantworten müssen. (Symbolbild)

Der 34 Jahre alte Mann wurde im Sommer 2022 in Köln-Zollstock festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, sich als Babysitter ausgegeben und so an seine Opfer gelangt zu sein.

Vor dem Kölner Landgericht wird derzeit gegen einen 45-jährigen Mann aus Wermelskirchen verhandelt, der eine Vielzahl von Kleinkindern brutal sexuell missbraucht haben soll. Nun hat die Kölner Staatsanwaltschaft erneut Anklage gegen einen mutmaßlichen Sexualstraftäter erhoben. Dies haben Recherchen der Rundschau und des WDR ergeben. Der 34-Jährige wurde im Sommer 2022 in Zollstock festgenommen. Wie in dem Fall Wermelskirchen soll der Angeklagte als Babysitter agiert und so seine Opfer gefunden haben, sagen die Ermittler.

Sicherheitsverwahrung wird geprüft

Die Kölner Staatsanwaltschaft listet in ihrer 54 -seitigen Anklage genau 37 Fälle auf. Dabei geht um schweren sexuellen Missbrauch von Kindern, Vergewaltigung, Besitz von Kinderpornografie und Herstellung von Kinderpornografie. Opfer sollen laut Anklage sieben Jungen und 15 Mädchen sein. Nach der Festnahme berichtete die Polizei von vier Opfern zwischen zwei und sieben Jahren. Das jüngste Opfer ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft eineinhalb Jahre alt, heißt es nun in der Anklage.

Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft kommt für den 34-Jährigen eine Sicherheitsverwahrung in Betracht. Als Tatorte werden die eigene Wohnung, die Wohnung, in der der Mann als Babysitter agierte, das Feriendomizil der Eltern und weitere Räume genannt. Einen Prozesstermin gibt es noch nicht. Weitere Angaben machten die Behörden zunächst nicht.

Der 34-Jährige soll nicht nur als Babysitter gearbeitet haben, er soll auch in drei Kölner Kindertagesstätten als Springer tätig gewesen sein. Nach Angaben aus Justizkreisen zum Beispiel in einem Kindergarten an der Flora. Der Mann war seit Mitte Juni 2021 von der „pme Familienservice GmbH“ aus Berlin als geringfügig Beschäftigter in verschiedene Kinderbetreuungseinrichtungen vermittelt worden, teilte die Polizei mit.

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