Missbrauchsfall Köln-ZollstockErmittler durchsuchen leerstehendes Haus in Düsseldorf

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Symbolbild

Köln – Im Fall des festgenommenen Babysitters aus Zollstock, der im Verdacht steht, mehrere Kinder sexuell missbraucht zu haben, hat die Polizei ihre Ermittlungen deutlich ausgeweitet: Die Beamten durchsuchen seit dem Wochenbeginn ein leerstehendes Haus in Düsseldorf. Dort suchen die Fahnder nach Speichermedien und weiterem Beweismaterial, wie die Kölner Staatsanwaltschaft auf Anfrage der Rundschau mitteilte. „Im Zuge der weiteren Ermittlungen haben sich Hinweise darauf ergeben haben, dass der Beschuldigte aufgrund einer bekannt gewordenen Verwaltertätigkeit möglicherweise Zugang zu einem leer stehenden Wohnhaus in Düsseldorf gehabt haben könnte“, sagte die Sprecher der Anklagebehörde, Lisa Klefisch. Demnach werde das Haus auf der Grundlage eines vom Amtsgericht Köln erlassenen Durchsuchungsbeschlusses mit dem Ziel durchsucht, etwaig beweisrelevantes Material sicherstellen zu können“, so die Behörde weiter.

Wohnung in Zollstock tagelang durchsucht

Ab Ende Juni 2022 durchsuchten die Polizei über mehrere Tage die Wohnung des 33-Jährigen in Zollstock. Die Suche galt auch dort insbesondere Speicherkarten, die noch in der Wohnung lagern könnten. Über das Ergebnis dieser Durchsuchung machten die Behörden bisher keine Angaben. Der 33-jährige Verdächtige sitzt seit mehreren Wochen in U-Haft. Dass der Beschuldigte auch in Düsseldorf mutmaßlich Kinder missbraucht haben könnte, ist derzeit nicht Bestandteil der Ermittlungen. Dazu die Sprecherin: „Bislang haben sich keine Anhaltspunkte dafür ergeben, dass der Beschuldigte dort strafbare Handlungen vorgenommen haben könnte“.

Kinder wurden fotografiert

Der Beschuldigte hatte laut Polizei auch in drei Kölner Kindertagesstätten eines privaten Anbieters und als Babysitter gearbeitet. Bisher berichtet die Polizei von vier mutmaßlichen Missbrauchsfällen. Doch die Behörde befürchtet, dass die Zahl seiner Opfer höher ist als bisher bekannt. Darunter soll mindestens ein Kind aus einer Kindertagesstätte sein, auf das er in der Notfallbetreuung aufpassen sollte, hieß es weiter.

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Der Mann wurde seit Mitte Juni 2021 von der „pme Familienservice GmbH“ aus Berlin als geringfügig Beschäftigter in verschiedene Kinderbetreuungseinrichtungen vermittelt, teilte die Polizei mit. Der 33-Jährige soll Kinder beispielsweise in der Tagesstätte am Zoll betreut haben. Der Verdächtige soll die Kinder auch fotografiert haben. Die mutmaßlichen Opfer sind laut Polizei zwischen zwei und sieben Jahren alt, eines der Kinder hat eine Behinderung.

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